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"Guten Morgen Schlafmützen!" Wurde ich am nächsten Morgen geweckt, weil irgendjemand in Kylies Bett herumhüpfte wie ein Verrückter. "Ryan!" Kylie, welcher neben mir lag hatte den Jungen zu Fall gebracht und hielt ihn jetzt an sich gedrückt fest, sodass er zwischen uns liegen musste. "Papa! Lass mich los!" Beschwerte sich der Gefangene. "Erst wenn du versprichst nicht wie ein Bekloppter auf uns herumzuhüpfen!" Bestand Kylie und Ryan lachte. "Niemals!" Irgendwie hatte er es geschafft, sich auf dem festen Griff seines Vaters zu befreien und hüpfte jetzt weiter herum, bis Samantha, welche in der Türe zu Kylies Schlafzimmer stand, ihn mit den Worten: "Komm jetzt Ryan, die beiden sind schon lange wach!" Zu sich zu rufen. "Steht jetzt auf ihr Schnarchnasen!" Rief er noch, bevor Samantha hinter ihm die Türe schloss.

"Tja, manchmal hasse ich ihn." Kylie seufzte und setzte sich dann im Bett auf. "Ach was, hast du das nie gemacht?" Fragte ich und er schüttelte nur den Kopf. "Nein, ich war immer ein braves Kind. Samantha sagt zwar, er kommt nach mir, aber da ist ein großer Batzen von seiner Mutter drin!" Er lächelte mich an. "Gut geschlafen?" Wollte er wissen. "Noch nie so gut!" Ich lachte und er wurde an den Wangen etwas rot. "Oh Gott, danke. Ich bin es nicht gewohnt neben jemandem zu schlafen!" Er kratze sich am Kopf und ich richtete mich nun ebenfalls auf. Zwar war ich noch ziemlich müde, aber schlafen würde ich sowieso nicht mehr können. "Ich gehe jetzt uns allen was zu essen machen. Du kannst gerne noch ein bisschen liegen bleiben." Er strich mir kurz ein paar Mal durch die Haare und stand dann vom Bett auf, um sich eine Jogginghose und einen Pullover, welche er sich am Tag zuvor schon herausgelegt hatte, anzuziehen.

"Du kannst nicht einfach in mein Schlafzimmer stürmen und auf dem Bett herumhüpfen, was ist, wenn Finn noch schlafen wollte?" Fragte Kylie seinen Sohn, welcher neben mir am Küchentisch saß und das Brötchen mit Marmelade aß, welches ich ihm geschmiert hatte. "Das ist schon in Ordnung Kylie, deshalb musst du ihn nicht schimpfen!" Verteidigte ich den kleinen. "Finn, warum bist du denn bitte auf seiner Seite? Er hat dich gerade aus dem Bett geworfen und es ist dir egal? Wenn ich dich aufgeweckt habe, dann warst du mir böse, bis zum geht nicht mehr!" Beschwerte sich Kylie und biss dann ebenfalls in sein Brötchen. "Alle in dieser Familie arbeiten gegen mich!" Er schüttelte den Kopf. "Deine Mutter und Finn werden sich sicher prächtig verstehen!" Lachte Samantha.

"Juhu! Zwei zu eins!" Chloe klatschte bei mir ein und Ryan sah uns beide entgeistert an. "Ich will nicht mit Mama spielen! Komm schon Papa, du bist sonst immer in meinem Team!" Beschwerte er sich bei Kylie. "Sei nicht so böse zu deiner Mutter, sie kann auch gut Fußball spielen!" Tadelte ihn dieser. "Dann will ich Mama gegen Finn tauschen!" Forderte er und Chloe klammerte sich an meinen Arm. "Nein, Finn ist in meinem Team!". "Ok, damit ihr jetzt nicht streitet, löse ich das Problem. Finn, raus! Ich spiele mit Chloe." Kylie zog mich aus dem Spielfeld, welches wir im Sand geformt hatten und stellte sich auf Cloes Seite. "Man, ich will auch Mal mit Finn spielen!" Flüsterte Ryan leise zu sich selbst.

"Ich will Pistazie!" Ryan grinste die Frau hinter der Theke an und diese nickte lächelnd. "Willst du kein Eis Papa?" Chloe sah ihren Vater fragend an, welcher nur den Kopf schüttelte. "Nein, ich muss auf meine Figur achten!" Argumentierte er. "Ach komm Kylie, da fühlt man sich ja beinahe schlecht!" Ermahnte ich ihn, woraufhin ich einen abwertenden Blick abbekam. "Du bist sowieso dünn genug. Aber ich nehme drei Kilo zu, wenn ich dir nur beim Essen zuschaue!" Beschwerte er sich und bezahlte dann unser Eis. "Ach Kylie, wenn du nicht so versessen darauf wärst, gesund zu leben, hättest du bei weitem mehr Spaß!" Samantha leckte an ihrem Erdbeereis. "Danke!" Ich lächelte ihr zu, woraufhin ich ebenfalls ein schönes Lächeln zu sehen bekam. "Gut, dann erinnert euch an den Spaß den ihr hattet, wenn ihr später Mal mit Diabetes und Übergewicht sterbt und in der Hölle verrotten müsst!" Murmelte Kylie uns zu, damit die beiden Kinder ihn nicht hören konnten und wir mussten lachen, er hatte schon komische Fantasien!

"Und? Hat es dir mit ihnen gefallen? Willst du immer noch mit den beiden und mir zu meiner Mutter fahren?" Fragte Kylie, als wir zusammen in seinem Auto saßen, welches er vor meinem Haus geparkt hatte. "Ja, es war wunderschön! Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich mit deinen Kindern und ihrer Mutter so gut verstehe!" Antwortete ich ihm. "Dann ists ja gut! Ich fange gerade an, dich zu mögen!" Er lachte und ich musste mit einstimmen. Kylie war wunderbar. Gestern und heute hatte ich seine Qualitäten als Vater bewundern dürfen und war zu dem Entschluss gekommen, dass er auch in diesem Bereich einfach spitze war.

"Ich mag dich auch Kylie. Aber manchmal habe ich das Gefühl, du glaubst mir das nicht." Gestand ich ihm, woraufhin er meine Hand nahm. "Finn, ja, ich glaube manchmal nicht, dass ich dich verdient habe. Und dann habe ich auch Angst, dass dein Vater etwas gegen mich haben könnte, wegen meines Alters." Er schaute mir tief in die Augen und ich konnte nicht anders, als ihm einen leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen zu drücken. "Finn?" Kylie schrak zurück und ließ meine Hand sofort los. "Hab ich was falsches gemacht? Kylie?" Ich schaute den Fahrer des Wagens fragend an, aber er reagierte nicht. "Kylie? Sag was!" Forderte ich ihn auf, wobei er sich einfach nur immer wieder über die Lippen strich. "Du solltest jetzt gehen." Antwortete er mir dann, ohne mich überhaupt anzusehen. "Bist du mir böse?" Wollte ich wissen, aber er reagierte wieder nicht. "Na gut, aber bitte ruf mich an, wenn du dich wieder beruhigt hast!" Sagte ich noch, als ich aus dem Auto ausstieg, die Tür zuknallte und in Richtung des Hauses davonging.

"Und? Wie war es?" Ian stand in unserer Küche und schaute mich erwartungsvoll an. "Geht schon." Antwortete ich und er legte den Kopf fragend schief. "Was war denn los? Vorhin hast du noch geschrieben, dass es toll war? Hast du ihn verärgert?" Fragte er und setzte sich zu mir. "Keine Ahnung. Ich hatte gerade irgendwie das Bedürfnis, ihn zu küssen und dann hab ich es getan und auf einmal hat er sich ganz komisch verhalten!" Eine Träne rann meine Wange nach unten. "Ach Finn, das heißt doch nichts. Auch wenn er älter ist als du, kann er schüchtern sein, und dann hast du ihn wahrscheinlich einfach nur überrumpelt!" Er strich mir mit dem Daumen über die Wange. "Komm Finn, ein Kakao hilft dir sicher!" Damit stand er auf und holte die Milch aus dem Kühlschrank.  

Wanted to be lovedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt