Nevada
Chiacago, 27.04.2015
Ein ziehen macht sich in meinem Bauch breit, welches meinen Mageninhalt nach oben treibt und mich stöhnend auf den Rücken rollen lässt. Mein Körper pocht unangenehm und die warme Decke liegt nur grob auf meinem nackten Körper, welcher sich bei jeder Bewegung schmerzend anfühlt. Kleine Schläge prallen gegen meinen Kopf, wodurch ich meine Hände auf meine Augen presse und versuche den Druck auszugleichen. Jedoch wird mir bewusst, dass ich nicht einmal das schaffen werde, dass sollte ich über die Zeit gelernt haben.
Seufzend schlage ich die Decke gänzlich von mir weg und öffne meine schweren Lider, um die Umrisse des abgedunkelten Zimmers erahnen zu können, ebenso wie meine Kleidung auf dem Boden. Verstreut und absolut zerknittert, wodurch ich kopfschüttelnd alles aufsammle und in das nötigste -meiner Unterwäsche schlüpfe, bevor ich aus dem kühlen Zimmer trete und die tristen Sonnenstrahlen spüre, die sich wie brennende Stäbe in meine Augen bohren.
Und dennoch liegt die Gewohnte Stille in der Wohnung. Wie immer ist alles still und den schwarzen Tönen des Apartments ergeben. Trist und Freudlos. Meine nackten Füße streifen die kalten Fliesen, ehe ich das Badezimmer erklimme und die Milchglas Tür zuschiebe, um mir das einzige Stück Privatsphäre zu gönnen, welches in diesem Teil kaum mehr Möglich ist. Ich fühle mich beschattet und absolut gebrochen, sodass es kaum mehr einen unterschied gibt, ob ich mich nur nackt fühle oder tatsächlich nackt bin.
Wie immer huschen meine Augen nur kurz über mein Spiegelbild, jedoch brennt sich mein Erscheinen in mir ein. Jedesmal mehr. Jedesmal schlimmer. Jedesmal erkenne ich die blauen Flecken, die entstandenen Narben. Die tristen haare und meine abgeschwächten Augen. Ich erkenne, dass ich dünner wurde, dass meine Muskeln definierter wurden. Ich erkenne wie sich alles an mir verändert. Und mir ist absolut nicht bewusst, wie ich damit umgehen kann und soll.
Hastig schüttle ich meinen Kopf, verdränge all die Gedanken und all die Sorgen, welche mich wie Dämonen beschatten und in jedem erdenklichen Moment befallen. Langsam lasse ich das heiße Wasser über meinen Körper fließen, lasse es meine Muskeln beträufeln, um diese von ihren Leid zu entledigen und mir ein Stück Entspannung zu holen. Ich versuche die Berührungen von der vergangenen Nacht zu vergessen- sie einfach weg zu waschen. Doch mir ist bewusst, dass ich dies niemals schaffen werde. Auch das sollte ich in der Zeit gelernt haben. Und dennoch begehe ich diesen Schritt immer wieder. Dennoch suche ich nach einer Berührung, die seinen gleichen. Ich suche nach Händen, die mich seine vergessen lassen. Ich suche nach Küssen, die mich wie seine Süchtig machen. Ich suche nach einer Wirkung, die einfach so ist, wie seine. Und diese Sehnsucht nach seiner Präsenz, nach seinen blauen Augen, die mich noch selbst in der Nacht anfunkeln, mit seiner Ignranz lässt mich verrückt werden. Ich möchte einfach wieder das zucken meines Körpers spüren, wenn ich ihm entgegenblicke. Ich möchte die Lust in mir spüren und nicht erzwingen, wie ich es in diesen Momenten immer wieder versuche.
„Nevada!" ich schließe gequält meine Augen und beiße mir auf meine Lippen, als sich mit dem hellen Schrei eine Welle der Kopfschmerzen in mir ankündigt. ,,In zehn Minuten bist du fertig." genervt entlasse ich meine angestaute Luft aus meinen Lungen, bevor ich das Wasser ausstelle und wieder aus der Dusche steige, um mich in ein Handtuch einzuwickeln und die Tür aufzuschieben. Die Blondine schaut mich bereits aus ihren braunen Augen an, welche mir immer wieder Schauer über den Rücken jagen. Und dennoch erwidere ich den störrischen Blick, den sie mir widmet, bevor ich mich von ihr abwende und in das kleine Zimmer gehe, welches mir bei meiner Ankunft zugeteilt wurde. Eines von so vielen. Eines welches lediglich einen Kleiderschrank und ein Bett besitzt. Eines welches ich niemals als Unterkunft bezeichnen würde. Und dennoch verharre ich bereits seit fünf Monaten hier. Ich halte es fünf Monate, mit kalten und Herzlosen Menschen aus. Ich halte es fünf Monate aus, dass ich ebenso zu ihnen wurde, nur um ein Stück am Leben zu bleiben.
Und das letzte... immernoch wach 😌
23.30
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Make Me Yours - Keep breathing
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