Henry
23.04.2015, Chicago
Ich beobachte die Goldene Flüssigkeit in dem Glas, welches umherschwirrt und in einem Strudel untergeht. Wie es sich Flüssig und gleitend and dem Rand bewegt und die Tropfen des Eises hinunter gleiten. Ich lausche dem schreiendem Kind im Hintergrund, welches die Töne der Musik übertönt und das Blut genervt hinter meinen Schläfen pochen lässt.
Erst als sich ein Kopfhörer aus meinem Ohr löst, schaue ich zur Seite und erblicke Rodery, welcher sich neben mir nieder lässt und sein Blick ebenso in den lichtenden Wald gleiten lässt. ,,Was wolltest du von Diego?" meine Augen schließen sich bei seiner scharfen Stimme, während er ungeduldig auf eine Antwort von mir wartet. ,,Henry." genervt puste ich meine angestaute Luft aus und blicke zu ihm. ,,Weißt du es nicht schon?" hake ich kritisch nach. Ihm sollte es bereits aufgefallen sein, als ich mit Nevada von ihm wieder kam. Er sollte bereits wissen, das wir nach Xavier suchen. Wenn jemand, dann Rodery.
„Schon, aber ich würde aufpassen. Das wäre Verrat Henry und dir sollte bewusst sein, was das für Konsequenzen hat." seufzend setzte ich das Glas an meinen Lippen an und versuche mithilfe des Alkohols die Stimme neben und in mir auszublenden. Mir ist sehr wohl bewusst, was passiert, wenn die falschen Ohren zu hören bekommen, nach wem Nevada und ich gesucht haben. Sie mehr als ich. Allein deswegen, sollte man sie im Auge behalten. ,,Also gut, wenn du nicht darauf hören möchtest, dann möchte ich dich Fragen was für eine Erkenntnis du gestern bekommen hast? Wo steckt sie?" Schulterzuckend stelle ich das Glas auf den kleinen Tisch nieder, um die Kopfhörer aufzuwickeln und wieder ins innere der Villa gehe. Er soll ruhig wütend oder Sauer darauf sein, dass ich schweige. Doch ich traue Rodery nicht. Er hatte schon immer eine komische und besondere Position in Charles Augen, sodass er logischerweise Informationen weiter verbreitet, die nicht für Charles bestimmt sind. Und somit auch nicht für ihn selber.
Ich behalte es also für mich, dass Nevada diese Szene mit Absicht so breit inszeniert hat. Ich behalte es für mich, dass dieser Blick lediglich für mich bestimmt war und das sie bereits größeres Plant.
„Henry" genervt blicke ich zu Edward, welcher die Küche betritt. Doch sein starrer Blick lässt mich meine Brauen verziehen. ,,Was ist los?" kritisch trete ich auf ihn zu und lasse mir meinen Mantel in die Hände drücken. ,,Wir müssen ins Plaza, Wilhelm ist Tod." erstaunt blicke ich mein gegenüber an, versuche seine Worte zu verstehen und nicht die Verbindung des Mordes an den Mann in dem Fahrstuhl zu sehen. Und doch erkenne ich es bereits in den Augen von Edward. ,,Wir müssen sie daraus holen, Henry, Charles hätte niemals diesen Auftrag gestattet."
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Kritisch betrachte ich den Mann. Seine bleiche Haut, seinen Körper der das Leben verlassen hat. Seine Augen die starr auf die Tür gerichtet sind und sein Blick noch immer ängstlich. Eine Angst, die man in diesem Leben nicht einmal im Tod nach außen bringen darf und er hat es getan. er wurde schwach und diese Schwäche wurde selbst einem der größten Männern zum Verhängnis. Er hat sich zu Sicher geglaubt, dass ihm nie etwas passieren könnte, dass ihn seine Kontakte schützen zu scheinen. Er hatte den Feind vergessen zu sehen, weil er zu getarnt und zu versteckt war.
„Glaubst du es war ebenfalls Nevada?" ratlos zucke ich mit meinen Schultern, begutachte die rot unterlaufenen Augen des Mannes, ehe ich näher an ihn trete und den Ärmel von ihm fort ziehe. ,,Ist es sehr barbarisch, dass sie spielauf seinen Arm geritzt hat?" mein Mundwinkel hebt sich bei dieser blutigen Spur nach oben, als auch Edward neben mir zum stehen kommt. ,,Wahrscheinlich, aber da steckt mehr hinter. Betrachte seinen Mund näher."
Mir entkommt ein seufzen, sobald ich den Ärmel seines Jacketts wieder hinunter ziehe und ein Tuch aus meiner Hosentasche krame. Meine Finger umfassen sein Kinn, an welchem ich sein Kopf zu mir ziehe und den Mund ein Stück öffne. ,,Es wurde wieder irgendwas in sein Mund geschüttet." grübelnd richte ich mich wieder auf. ,,Ich möchte wissen, was es war, dass ihn letztendlich getötet hat. Ihn und den Mann im Fahrstuhl." mein Blick geleitet zu dem kleinen schmächtigen Arzt, welcher zu Edward gehört. ,,Und wenn du die Ergebnisse hast, fälschst du sie. Keiner außer uns soll wissen, was ihn letztendlich getötet hat." ihm entkommt ein nicken, ehe er sich auf die Knie sinken lässt und die Spuren seines Todes nachgeht.
"Sie versucht uns irgendwas mitzuteilen." murmelnd setzt sich Edward auf die Couch gegenüber des Mannes. ,,Und das auf die riskanteste und dümmste Weise die ich jemals gesehen habe." kopfschüttelnd richtet Edward seine Ärmel. Wilhelm hatte mehr als genügend Kontakte, die ihn retten würde. Seine Deals sind verlockend gewesen für jeden. Er wusste was man haben möchte oder was man zum Überleben braucht. Und er fordert einen Preis. Er hält sein Wort. Er ist dafür verantwortlich das die Kartelle nicht Rebellieren. Er hat Deals und Verträge, die Hunderte von leben verschonten, egal ob vor dem Tod oder vor dem Knast. Egal wer ihn umgebracht hat, die Person wird in kürze ebenfalls dem Tod ergeben sein.
„Wir müssen tiefer graben und daran denken, was sie mit ihn in Verbindung setzten würde." fügt er rasch hinzu. Seine Augen liegen scharf auf mir, als würde er bereits wissen, was mir durch den Kopf durch geht. Oder zumindest erahnen.
„Woher soll Sie ihn gekannt haben?" skeptisch ziehe ich eine braue nach oben und entlocke ihm ein leichtes Schulterzucken. ,,Er ist nicht unbekannt, vielleicht kam sie mit ihm in Kontakt. Aber wir sollten hier raus, bevor wir noch entdeckt werden." auffordernd beobachte ich ihn dabei, wie er sich aufrichtet und mir meine Jacke entgegen wirft, bevor ich mich erneut an unseren Arzt wende, welcher die ersten Blutproben entnimmt. ,,Ich komme Morgen ins Labor." dem Mann entkommt ein nicken, sodass ich mich von ihm abwenden kann.
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„Kriege ich irgendwann was von deinen Plänen mit?" fragend, gar schnippisch erhasche ich den Blick von Edward auf mir. Meine Finger legen sich enger um das Lederne Lenkrad, dass unter den rotierenden Bewegungen des Motors zu vibrieren beginnt. ,,Ed tut mir leid, aber ich traue Rodery nicht und ich bin mir nicht einmal sicher ob ich richtig liege." ich blicke von der Straße weg und beobachte seine kritische Miene, mit der er mich betrachtet. ,,Glaubst du ich würde Rodery etwas verraten?" Kopfschüttelnd löse ich meine Hand von dem Lenkrad und wische mir durch meine Haare. ,,Nein, aber ich glaube er würde es herausfinden, sobald die Worte meinen Mund verlassen haben."
„Okay und was hast du als nächstes vor?" seine Frage erübrigt sich, als ich den Wagen an der Straße halte und unsere Villa fixiere. ,,Lass das meine Sorge sein." er scheint zu verstehen, dass ich alleine weiter möchte. Das ich in diesen Angelegenheiten kaum Unterstützung brauch oder haben darf. Es ist bereits Riskant was Nevada vor hat und das ich ihr Folgen möchte, ist ebenso dämlich, sodass ich Edward nicht bei mir haben möchte. Er soll sich auf seine Familie- auf seine Schwester und ihr Baby konzentrieren, nicht auf Hirngespinste, die sich in mich einnisten. Durch eine Frau, welche ich kaum genug kenne, um ihr Blind vertrauen zu können. Und dennoch tu ich es. Ich muss es nur noch schaffen, dass sie mir ebenso Blind folgt. Doch es besteht die Hoffnung, dass sie es bereits tut. Ansonsten würde sie mir kaum Nachrichten, sowie Einritzungen auf den Arm eines Toten Mannes schicken.
„Bau keinen Scheiß Henry. Ich werde es nicht immer schaffen dich vor dem Tod zu bewahren." meine Lippen pressen sich aufeinander, ehe ich meine Augen nach vorne lege und darauf warte, dass der Knall der Tür mir das Signal für ein Sprung von der Klippe gibt.
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Make Me Yours - Keep breathing
ChickLit•Abgeschlossen• Spin-off von He owns my World ❀ The beauty and the criminal ❀ Illusion ❀ Shattered Hearts "Atme Nevada." "Atme." • Das Buch handelt von und über Drogen und Alkoholkonsum, Gangs und Mafias, Manipulation, Intrigen innerhalb der Famili...