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Nevada

"Ich kann nicht verstehen, dass du sie loswerden möchtest, Charles." benommen blicke ich durch meine trägen Lider, kämpfe gegen die neueste Flüssigkeit an, die meinen Körper beherrscht. ,,Sie macht nur Unfug und ich habe keine Lust auf eine weitere Göre." murmelt er beherrscht, doch mir ist sein Zorn bewusst. ,,Ich habe dir einen gefallen getan, Charles." meine Mundwinkel pressen sich nach oben, als ich gegen die Müdigkeit in meinen Knochen ankämpfe. Neugierig tritt er an mich heran. ,,Vergiss nicht, dass Wilhelm so viel mehr Anhänger hatte als du. Hätte er etwas getan, würden all die Männer aufspringen und gegen dich sein. Und vergessen wir nicht Isaac Botena, er war eine Plaudertasche, nur nicht dann, wenn es um das Rezept seiner Drogen ging. Es wäre alles auf dich hinaus gelaufen, wenn man ihn erwischt hätte. Jeder hätte deinen Namen angegeben, da man nichts mehr zu verlieren hat."

"Und die anderen, waren bloß eine nette Warnung an Ehrenlose Schweine, die sich zu sehr mit dem weiblichen Geschlecht verschätzt haben." mein Kopf lehnt sich gegen meine abgeschnürten Arme, welche kaum mehr von mir Präsenz annehmen. ,,Und nun zu deinen Eigennutz. Was hat es dir gebracht?" inbrünstig lässt er meine Haarsträhne zwischen seine Finger gleiten, ehe sie wieder über meine Schulter gleitet, die noch immer von der transparenten Spitze bedeckt ist. Es muss aussehen wie ein Tragödie, wenn ich nun so an das Feuerrote Kleid denke, dass noch an meinem Leib ist. Dessen kleine Spitze auf den Boden fließt, dessen Trägerin in Ketten liegt. ,,Tatsächlich habe ich auch welche gehabt. Und wie es scheint hat alles funktioniert. Schachmatt Charles." säuselnd spüre ich den freudigen Funken in meinen Augen, ehe nun auch Timothy in mein Blickfeld gerät.

,,Erkläre es." fordert er scharf auf. Jedoch presse ich störrisch meine Lippen aufeinander, wodurch ich den Zorn hinter seinen Schläfen pochen sehe. Hastig ergreift er nach der Peitsche, ehe er sie über meinen Rücken gleiten lässt. Der Schmerz macht sich wieder in meinem Körper breit, er nimmt mir das Atmen, als ich mein Kreuz durchstrecke und versuche den wiederkehrenden Strängen auszuweichen. Immer wieder. Immer schlimmer, furchtloser kreuzen sie meine Haut und lassen die alten Wunden wieder aufplatzen. Lassen mich die salzigen Tränen auf meinen Wangen spüren, bis ich jeden Schlag mit einem einzigen wimmern abfange. Bis ich meine Hände um die Ketten schlinge und mit letzter Kraft versuche, mich an diesen hochzuziehen. Um mit letzter Kraft hinter mich zu treten und den überraschten Keuchen von Charles wahrzunehmen.

"Ich will sie immer mehr." Raunt Timothy durch den Raum, während ich der Lache von Charles lausche. Erschöpft sacke ich wieder hinunter, spüre den schmerzhaften Ruck, der durch mich hindurch gleitet, als ich jede Faser wieder zu entspannen versuche. ,,Du kriegst sie, wenn ich Antworten habe." mein grinsen wird breiter. ,,Aufeinmal scheinst du so angewiesen zu sein." gebe ich mühsam von mir. ,,Kommt mir bekannt vor oder wer hat dir deine Absicherungen erstellt?" schmunzelnd erkenne ich den Funken in seinen Augen, der mich wissen lässt, dass er es verstanden hat. Wilhelm war persönlich für Beziehungen zuständig, aber nicht nur für Leute die unter ihm standen, viel eher für Charles. Charles hatte wesentlich weniger Feinde, als er noch am Leben war. Das war auch der Grund, warum er sich nie dafür entschied, Wilhelm zu töten.

"Biest." sein gedämpfter Schlag auf meiner Wange, lässt mich nur noch mehr grinsen. Er hat verstanden, dass das Spiel wesentlich gefährlicher für ihn wurde. ,,Und nun weiß jeder, dass ich in deiner Hand bin. Viele denken, dass ich Isaac unter deinem Namen töten musste, eben unter dieser Bedingung. Viele haben sich auf ihn verlassen, umso wütender sind sie, dass du den Drogenzufuhr abgeschnürt hast. Er war doch dein engster Kurier oder nicht?" meine Augen ziehen sich zu schlitzen, als ich das verstummte Gesicht des alten Mannes vor mir beobachte. Ihm ist nicht bewusst, was hier alles passiert. ,,Geh bereits vor, Timothy, ich bringe sie gleich." grummelnd, lässt er seine Augen nicht von mir ab. Sie verankern sich in meinen, während ich die aufkommende Panik wieder spüre.

Make Me Yours - Keep breathingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt