[Ich muss erschreckend feststellen, dass dies das letzte Kapitel ist... schon mal nun ein Riesen Danke, an alle die es so lange mit Nevada, Henry und mir ausgehalten haben, mit aller Geduld und aller Bürden die Nevada und Henry durchstehen mussten. Es tut ehrlich weh daran zu denken, dass es ein Ende findet...]
Nevada
27.12.2016
Wimmernd zerre ich weiter den Kopfkissenbezug auseinander, um es in kleinen Stücken unter die Stahlfessel zu klemmen. Das Blut meines Knöchels dringt weiter zu dem Stoff durch und hinterlässt eine klebrige Schwere an meiner Haut, die mich seufzend aufstehen lässt. Ich zerre mich an dem schmutzigen Waschbecken nach oben und begegne meinen Blick im Spiegel. Trotz der wenigen Nahrungszufuhr, könnte es mich schlechter treffen. Timothy packt mich aus lauter Frust und Angst vor der Zukunft nicht mehr an, sodass ich alleine in dem Haus umherirre. Jedoch nur soweit, wie es die Kette an meinem Fuß zulässt. Sie ist im Bad befestigt, der hinterste Punkt der kleinen Hütte, wodurch ich nicht die Tür erreichen kann.
Es ist Kalt hier, der Winter wird uns noch erfrieren lassen, wenn wir nicht bald aus dem Wald verschwinden und einen besseren Ort suchen. Nur ist mir noch immer Schleierhaft, wieso wir uns in diesem dreckigen Loch verstecken. Von mir aus kann er mich auch einfach los machen, sodass ich alleine in dem Wald umherirre. Ich habe es einmal geschafft. Wieso also nicht ein zweites Mal? Und wenn ich sterbe, wäre es bestimmt schon nicht mehr dramatisch. Henry wird mich niemals wieder finden. Nicht so zumindest. Und dennoch gleiten immer wieder seine Worte durch meinen Kopf.
„Atme Nevada. – Atme."
Ich zucke zusammen, als sich das berstende Geräusch von Holz in meine Ohren drängt. Er dreht durch. Er bringt mich noch um, wenn er nicht bald zur Ruhe kommt. Meine nackten Füße schleichen über den Rauen Boden und verharren, als ich ihn durch die trübe Fensterscheibe erkenne. Er rennt draußen im Wald im Kreis und umklammert das Telefon nur fester. An dem einen Baum, ist ein auseinander gelegter Stuhl, der vor der Hütte stand. Das war wohl das Geräusch.
Leise hebe ich die Kette an und trete weiter an das Fenster ran.„Suche mir endlich einen besseren Ort!" Sein schreien klingt gedämpft, doch es ist deutlich heraus zu hören, dass er mich hier lassen möchte. „Er wird aufhören, nach mir zu suchen, wenn er sie hat! – Nein, natürlich nicht lebend." Mein Herz klopft in panischen Schlägen, als er über Henry reden muss. Er muss es einfach. Es muss Henry sein, welcher nach mir sucht. Egal ob lebend oder Tod. Er sucht. „Verdammt noch mal Pete! Ich brauche deine Hilfe. Selbst Blacks Sohn hat sich auf seine Seite gestellt. Sie suchen nach mir!" Er wiederholt seinen Satz, sein Partner scheint nicht zu verstehen, wie dringlich diese Angelegenheit für ihn ist. Wie tödlich. Doch für mich ist etwas ganz anderes vollkommen entscheidend. Aiden Black steht auf unserer Seite. Die angebliche Situation kann nicht nur Timothy treffen, sie muss jeden getroffen haben, der im Untergrund tätig ist.
Das Blut dröhnt laut und heiß durch meinen Körper. Das Grinsen wächst und die Hoffnung steigt in mir an und hinterlässt eine Gänsehaut auf meinem Körper. Er entfernt sich ein Stück von der Hütte, sodass ich wieder zurück ins Bad gehe und die obersten Schränke durchsuche. Es befindet sich irgendein Hustensaft darin. Sonst nur Spinnweben und leere Packungen.
Seufzend schaue ich die weiteren Schränke an, doch überall stehen bloß einige Putzmittel herum, die kaum etwas bringen mögen. Der schweiß fließt im Takt meines schreienden Herzens, als ich zurück in den kleinen Raum gehe. Hier ist eine kleine Küchenzeile, sowie ein abgestandenes Sofa, wo die Federn bereits heraus gucken. Ich knie mich vor der Küchenzeile nieder, muss mein Fuß nach hinten ausstrecken, damit ich überhaupt daran komme.
„Na komm schon, du elendiges Ding." Erneut zerre ich an der Tür, bis sie mit einem morschen Dumpf aufgeht. Eine Schwade an Chemikalien geraten mir entgegen, wodurch sich meine Lippen zu einem Lächeln verziehen. Mit zitternden Fingern schaue ich mir jede Flasche an, bis ich mir einen jubelnden Aufschrei unterdrücke. Mein letzter Plan, ihm alle möglichen Tabletten in den Mund zu schieben, wenn er am wenigsten damit rechnet, verging schnell. Allein, weil ich ohne sie die Villa verlassen habe.
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Make Me Yours - Keep breathing
ChickLit•Abgeschlossen• Spin-off von He owns my World ❀ The beauty and the criminal ❀ Illusion ❀ Shattered Hearts "Atme Nevada." "Atme." • Das Buch handelt von und über Drogen und Alkoholkonsum, Gangs und Mafias, Manipulation, Intrigen innerhalb der Famili...