Ich stand im Gang und schloss die Zimmertür hinter mir. Damit schloss ich nicht nur dieses Leben, sondern hoffentlich auch diese miserable Phase meines Lebens. Zum ersten Mal hatte ich geglaubt, gehofft, dass ich glücklich werden konnte. Mit William hatte ich dieses Gefühl der Unbeschwertheit gehabt. Wir hatten uns beide verstanden und ergänzt. In diesen paar Stunden musste sich keiner verstellen. Wir waren nur zu zweit. Zwei Freunde. Nichts weiter. Er war kein Kronprinz und ich war nur ich selbst. Nur Valerie. Wie konnte ich das alles verlieren? Wie konnte meine Welt so zusammenbrechen? Äußerlich war ich heil, versuchte es zu zeigen, aber innerlich zerbrach ich. Es war, als hätte Will mein Herz in 1000 Teile gebrochen und all die Kommentare der anderen Mädchen hatten es nur noch verschlimmert.
Wer hier würde mich vermissen ? Ava, das war wahrscheinlich, evtl Tessa, Bree , Rory und Stella, aber alle würden es verstehen. Ich konnte nicht hierbleiben. Dafür war ich zu stolz. Zu stolz mich vor dem ganzen Land zu rechtfertigen und mich dessen Spottes auszusetzen. Ich wollte Zeit, ich brauchte Zeit wieder zu heilen. Mich wieder zu finden. Ich wusste, dass nur ein Prinz mich nach Hause schicken konnte und gegen ihren Willen konnte ich nichts veranlassen. Ich wischte mir eine Träne aus dem Augenrand. Ich würde keine Begegnung durchstehen.
"Bist du sicher, dass du das wirklich willst?", Ava sah mich fragend an. Ich nickte nur. Ich war mir sicher.
"Ich werde dich vermissen", sagte sie schließlich und nahm mich in den Arm.
"Ich dich auch", antwortete ich ihr und weinte nur noch mehr. Sie zu verlieren war hart, besonders weil ich sie gerade erst kennengelernt hatte.
"Versprich mir, dass du mir schreiben wirst.", sagte sie und ich nickte.
"Das werde ich. Versprochen." Ich beugte mich gerade hinunter , um meine Tasche zu nehmen, als Ava mich anstieß.
"Nein, das kann jetzt nicht wirklich wahr sein", sie wirkte wirklich sauer. Ich blickte auf und verstand sofort, warum Ava so reagiert hatte. Am Ende des Ganges stand William und kam auf uns zu. Er wirkte aufgelöst und als er meine Tasche bemerkte, stutzte er.
"Valerie?", fragte er mich vorsichtig. Ich drehte mein Gesicht von ihm weg , sah ihn nicht an.
"Ich möchte darum bitten nach Hause gehen zu dürfen", flüsterte ich fast.
"Warum, ist etwas vorgefallen?", jetzt wandte er sich an Ava.
"Das müssten Sie doch am besten wissen." Wenigstens behielt sie die Höflichkeitsform bei, obwohl sie nicht wirklich höflich klang. William wirkte nachdenklich, bis er es verstand.
"Wenn es mit heute zu tun hat, dann bitte ich um Entschuldigung. Ich hatte nicht die Absicht Sie zu verletzen." Anscheinend war ich in Avas Gegenwart immer noch Miss Williams, sonst hätte er mich sicher geduzt.
"Das macht keinen Unterschied mehr. Ich kann nicht mehr hierbleiben. Ich muss gehen", ich sah ihm jetzt direkt in die Augen.
"Miss St. Clare, ich würde gerne mit Miss Williams etwas Privates besprechen. Würden sie uns bitte entschuldigen." Es handelte sich hierbei nicht um eine Bitte, dennoch wandte sich Ava nocheinmal an mich.
"Bist du sicher?", fragte sie mich. Ich nickte nur.
"Sie hat schon vieles ihretwegen durchgemacht. Machen Sie es nicht noch schlimmer", sagte Ava und wandte sich William zu. William nickte, dennoch sah er nur mich an. Ava sah mich noch einmal mitleidig an und verließ uns dann. Es entstand eine lange Pause, in der keiner von uns beiden etwas sagte, bis Will schließlich das Wort ergriff.
"Würdest du mit mir etwas in dem Garten spazieren gehen?" Ich nickte nur. Will hielt mir seinen Arm hin, aber ich wich zurück. Ich würde mich nicht erneut anfassen lassen. Er nickte nur. Schließlich ging er voran und ich folgte ihm. Die Tasche ließ ich dabei stehen. Als wir die Gänge passiert hatten, kamen wir endlich bei der Gartentür an. Will nickte den Wachen zu, welche die Tür sofort öffneten. Der Garten war schön. Selbst im Dezember war es nicht wirklich kalt, mindestens 10 Grad. Will und ich gingen ein Stück und er führte mich durch den Garten.
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~Between Always and Forever~
FanfictionValerie ist 17 Jahre alt, als sie für die Selection der Prinzen William und Alexander, gegen ihren Willen, gezogen wird. Sie beschließt für ihre Familie teilzunehmen und merkt mehr und mehr, wie sie besonders einem Prinzen verfällt, bis es schließl...