Kapitel 18 (William)

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Als wir im Palast ankamen, brachte ich Valerie zu ihrem Zimmer zurück. Ich war froh, dass wir uns wieder vertragen hatten und dass sie freiwillig bleiben wollte. Ihre Worte hatten mir die Augen geöffnet. Ich konnte mich nicht länger verstecken. Ich musste etwas tun.

Am nächsten Tag nahm ich nicht an dem Frühstück teil. Alex ging alleine. In der Zwischenzeit begab ich mich zu meinem Vater ins Büro. Ich wollte ihm die Idee vorstellen. Der Weg erschien mir sehr lang, länger , als er tatsächlich war. Was würde er sagen, wie würde er reagieren ? Ich konnte es nicht sagten. Ich konnte nur hoffen.

Dad saß schon am Schreibtisch, als ich eintrat.

"William?", fragend sah er mich an, als ich die Tür hinter mir schloss.

"Wieso bist du nicht beim Frühstück?"

"Alex muss alleine gehen, ich muss unbedingt mit dir sprechen und ich kann nicht mehr warten", sagte ich und er wirkte erstaunt.

"Ist etwas passiert?", war seine erste Vermutung. Damit lag er nicht ganz falsch.

"Ich habe vielleicht eine Idee um die Situation in Illeá zu verbessern", antwortete ich und er wirkte sofort interessiert.

"Ich habe gestern mit einer Auserwählten gesprochen, die aus einer niedrigen Kaste kommt. Sie hat mir die Augen geöffnet." Dad nickte nur.

"Mach weiter." Ich holte tief Luft und fuhr dann fort.

"Sie sagte , dass das Volk die Rebellen als eine Möglichkeit sieht, ihre Existenz zu sichern. Aber was wäre, wenn der Palast das sicherstellen würde? Wenn wir ihnen eine Existenzgrundlage geben würden? Wenn wir zeigen, dass wir uns für sie interessieren. Vielleicht interessieren sie sich dann auch für uns." Dad wirkte mehr als begeistert.

"Wie willst du das schaffen?", fragte er.

"Zuerst bräuchte ich ein Interview. Dort will ich alles selbst erklären. Und dann bräuchte ich etwas Zeit und die Erlaubnis ein Mädchen für heute vom Unterricht freizustellen." Dad schmunzelte nur.

"Lass mich raten, das Mädchen, welches dir die Idee gegeben hat?" Ich nickte nur.

"Du hast eine Stunde Zeit. Das Interview lege ich für 9 Uhr fest. Ist das in Ordnung?", fragte Dad mich.

"Ja , wobei eine Sache hätte ich noch."

"Die wäre?"

Alex und ich geben dir heute Abend eine Liste mit Mädchen, die den Palast verlassen sollen. Sollte es funktionieren will ich mir selber aussuchen dürfen, wen ich auf ein Date bitte. Es wird nicht mehr nur nach den Provinzen gehen." Dad nickte .

"Einverstanden."

Ich hatte eine Stunde Zeit alles Wichtige zu veranlassen und ich wusste genau, wo ich anfangen wollte. Ich ging in mein Zimmer und griff nach dem Telefon. Ich kannte die Nummer in- und auswendig, weswegen es mir schnell von der Hand ging. Nach dreimal Klingeln meldete sich eine Stimme am anderen Ende.

"Hallo?, Will, bist du das?", fragte die Stimme.

"Ja, Frédéric, ich brauche deine Hilfe."

"Jetzt bin ich aber enttäuscht. Du meldest dich nur, wenn du etwas brauchst. Nein, Scherz beiseite, wobei kann ich dir helfen?" Frédéric war mein bester Freund und gleichzeitig der Kronprinz von Frankreich. Vielleicht waren wir deshalb Freunde, weil wir einander sofort verstanden. Er wusste, was es bedeutete ein Prinz zu sein und machte mir nie einen Vorwurf. Schnell erzählt ich ihm von meinem Plan.

"Wow, super Idee, aber da bist du im Leben nie alleine drauf gekommen. Wer ist sie?", fragte Frédéric mich.

"Woher weißt du das?",antwortete ich ihm überrascht.

~Between Always and Forever~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt