Kapitel 26 (William)

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Mein Temperament war einfach mit mir durchgegangen. Natürlich war ich nicht der Meinung, dass die unteren Kasten schlechter wären. Besonders nicht , dass Valerie eingeschlossen war. Als sie sich demonstrativ abgewandt hatte, hatte ich sie für einen Moment bewundert. Sie würde ihre Meinung nicht so schnell ändern. Aber das fand ich auch so gut an ihr. All das verwirrte mich.Mehr als ich es zugeben würde.

"Ist alles in Ordnung?", fragte Frédéric mich. Er war vor ein paar Stunden eingetroffen.

"Ja", log ich.

"Du warst noch nie gut im Verstecken von Gefühlen", lachte er.

"Also, was ist los?"

"Ich habe ein ungutes Gefühl , Lord Picardie eingeladen zu haben", gab ich zu.

"Dann hast diese Gerüchte auch gehört?", fragte mich Frédéric verwundert. "Ich wusste nicht, dass sie auch über die Grenzen von Frankreich bekannt wären. "

"Was weißt du von ihm?"

"Nicht viel. Er stammt aus einem kleinen Adelshaus aus dem Nord -westen von Frankreich. Seine Eltern sind früh gestorben. Ich glaube, dass er eine Schwester hat, aber darüber kann ich nicht viel sagen. Es kamen jedenfalls hin und wieder Gerüchte auf, dass er Drogen anbauen würde und keine von der netten Art, wenn du weißt, was ich meine. Er soll sie immer an Leute verteilen. "

"Ist er je erwischt worden?"

"Nein, er geht meistens sehr geschickt vor. Man will ihn eigentlich nicht auf dem Fest haben, andererseits muss man ihn einladen, um sein Gesicht zu wahren", Frédéric seufzte.

"Aber ich glaube kaum, dass er etwas hier in Illéa provozieren würde. Besonders nicht , wenn der König zugegen ist.

" "Bist du dir da sicher?", fragte ich nach.

"Ich weiß es nicht", antwortete er mir ehrlich.

Diese Antwort reichte mir nicht. Nicht, wenn andere Menschen in Gefahr wären. Besonders nicht Valerie. Ich hatte versucht, sie zu vergessen, indem ich mit Tanja auf ein Date gegangen war, genauso wie es meine Eltern wollten, aber das hatte nichts genützt. Sie spukte in meinem Hinterkopf herum. Deswegen machte ich mir Sorgen und wenn ich den Gerüchten Glauben schenken durfte , berechtigte. Ich versuchte also mein bestes, das Essen zu genießen, dennoch wanderte mein Blick oft zu ihr. Sie unterhielt sich mit dem Lord und ich konnte kein falsches Verhalten seinerseits feststellen. Genau das ärgerte mich. Tief in mir versuchte ich einen Fehler zu finden und bei ihm war ich mir sicher. Er hatte mehr als einen.

"Du solltest dich nicht mit Lord Picardie abgeben",sagte ich schließlich zu Valerie, als wir die Feier in den Ballsaal verlegten.

"Warum ?", fragte sie und man erkannte einen gewissen Trotz in ihrer Stimme. Daran hätte ich denken sollen. Sie war ja immer noch sauer auf mich

."Sein Verhalten ist nicht immer vorbildlich", antwortete ich ihr.

"Weil du das ja auch so gut beurteilen kannst ",erwiderte sie sofort. Innerlich verdrehte ich die Augen.

"Ich meine es ernst Valerie", sagte ich .

"Es gibt Gerüchte. Ich möchte nicht, dass er dir zu nahe kommt."

"Ich halte nichts von Gerüchten", antwortete sie und ging auf Abstand.

"Das weiß ich, nur sind diese nicht ignorierbar. Ich habe ihn nur eingeladen, weil das Gesetz es so verlangt. Deswegen bitte ich dich, sei vorsichtig. Mehr will ich gar nicht" , besorgt sah ich sie an. Das war kein Spiel mehr. Niemals würde ich zulassen, dass ihr jemand wehtun würde.

~Between Always and Forever~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt