(Valerie)
Das schlimmste war die Einsamkeit. Sie nagte an einem, zwang einen immer mehr abzudriften. Wären da nicht die nächtlichen Schreie, dann würde ich denken, dass ich ganz alleine wäre. Nur sie erinnerten mich daran, dass ich es nicht war. Ich wusste nicht, was den Personen angetan wurde , aber ich versuchte es mir soweit es ging nicht vorzustellen. An nichts zu denken war die beste Strategie.
3 Mal täglich öffnete sich eine Klappe an der Tür und ein Tablett mit Essen wurde herein geschoben. Nie sah ich eine Person oder sonst jemanden. Es kam einem unglaublich abgeschieden vor. Manchmal hörte ich Schritte. Allerdings konnte ich mir das auch eingebildet haben. Im Augenblick konnte ich selbst meinen Sinnen nicht mehr vertrauen.
Ich versuchte mich weitgehend abzulenken ,aber auch das funktionierte nur bedingt. Wie ging es den anderen Mädchen, wie meiner Familie und William? Ich schloss die Augen. Suchte er nach mir? Vermisste er mich ? Egal was ich auch tat, er spukte in meinem Kopf herum. Gerade jetzt, da wir uns so nah gekommen waren, wie konnte sich das Schicksal so gegen uns gewendet haben? Jetzt, wo ich es mir endlich eingestanden hatte?
Ich wollte nie an der Selection teilnehmen und eine Prinzessin werden. Ich war mit der Kaste 4 zufrieden gewesen. Alles, was ich mir je gewünscht hatte, war ein ruhiges Leben, fernab von Zwang und Hass. Mein altes ich hätte jetzt wahrscheinlich den Kopf geschüttelt und mir gesagt, dass ich selbst schuld wäre. Aber war ich das?
Die Klappe an der Tür öffnete sich erneut und ein Umschlag wurde hindurchgeschoben. Erstaunt griff ich danach und nahm ihn an mich. Es war drin einfacher weißer Umschlag, es war keine Empfänger zu erkennen. Als ich ihn öffnete, fiel ein weißes Blatt heraus. Nur eine Zahl war daraufgeschrieben, keine sonstige Nachricht. Eine schwarz umrandete 2. Mehr nicht.
Ich brauchte nicht zu lange um es zu verstehen. Es war ein Hinweis. Die zweite Aufgabe. Warum hatte ich nicht schon früher daran gedacht ? Jetzt ergab alles einen Sinn. Das alles war Teil meiner Aufgabe. Die Kamera in der Ecke, die jede meiner Bewegung filmte war Bestätigung genug. Ich müsste nur bis zum Ende durchhalten. Mehr nicht. Auf einmal kam mir die gesamte Umgebung weniger wie ein Gefängnis, als wie eine Bühne vor. Alles was ich zu tun hatte war eine Rolle zu spielen. Mehr nicht.
Erneut wusste ich nicht , wie spät es war, als ich einige Stimmen vor meiner Tür vernahm. Als ein Schlüssel im Schloss gedreht wurde, setzte ich mich abrupt auf. Es dauerte nicht lange , bis einige Gestalten in mein Zimmer kamen und ich versuchte Abstand zu gewinnen.
„Nehmt sie mit", sagte der eine, eindeutig ein Mann und wahrscheinlich der Anführer, als mich einer der anderen am Arm ergriff. Er versuchte mich festzuhalten, aber ich drehte meinen Arm und schaffte es mit einem gekonnten Tritt seine Kniescheibe herausspringen zu lassen.
„Verdammt", schrie er und ging zu Boden.
„Ergreift sie., schrie die erste Stimme und nun griffen mehrere Arme nach mir. Ich hatte nicht die Kraft mich gegen zwei Personen zu verteidigen. Selbst Wills Verteidigungsstrategien hätten nicht gewirkt.
„Gib auf, du hast keine Chance", flüsterte die Stimme neben meinem Ohr.
„Niemals", antwortete ich und spuckte ihm ins Gesicht. Als Antwort erhielt ich eine Ohrfeige. Mein Kopf schnellte zur Seite und ich spürte ein Klingeln in meinen Ohren.
Sie zogen mich durch die Gänge und ich versuchte mir so viel wie möglich zu merken. Auch wenn die meisten Gänge nicht voneinander zu unterscheiden waren. Vor einem Raum mit der Aufschrift 244 hielten wir an. Sie stießen mich hinein und banden mich an einen Stuhl. Ich versuchte meinen Arm aus den Schlingen zu befreien, aber die Bandagen hielten mich fest. Ansonsten ähnelte der Raum dem, indem ich festgehalten worden war. Natürlich von den zwei Stühlen und einem Tisch abgesehen.
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~Between Always and Forever~
FanficValerie ist 17 Jahre alt, als sie für die Selection der Prinzen William und Alexander, gegen ihren Willen, gezogen wird. Sie beschließt für ihre Familie teilzunehmen und merkt mehr und mehr, wie sie besonders einem Prinzen verfällt, bis es schließl...