Bon Voyage - cruise (BTS Fan-Fiction)

27| Zusammen?

Denkt einmal daran wie ihr euch gefühlt habt, als euch etwas wirklich Peinliches passiert ist. Damit meine ich nicht so etwas, wie gegen eine Laterne laufen oder so (was zwar auch schon echt peinlich ist), sondern etwas wirklich Peinliches. Das käme nicht einmal annähernd dem Nahe, wie ich mich in diesem Moment fühlte.  Zu sagen, dass die Situation ein wenig peinlich war, wäre die Untertreibung des Jahrhunderts gewesen. Wir saßen alle um einen runden Tisch in einem der unzähligen Restaurants an Bord. Die Jungs unterhielten sich normal, als wäre nichts passiert, doch ich konnte ihnen nicht in die Augen schauen. Irgendwann griff Jimin unter dem Tisch nach meiner Hand und drückte sie besänftigend. Anscheinend sah man mir an, wie peinlich mir das Ganze war.  Ich dachte an die Blicke und die Stimmen im Flüsterton, als wir die Tür zu Jimin's Kabine auf und uns auf den Weg ins Restaurant gemacht haben und werde augenblicklich rot. Diese Blicke, mit denen es schien, als würden sie durch einen hindurch sehen waren einfach unerträglich.

"Aigoo, so süß die beiden", sagte Hoseok , dieses mal vergleichsweise leise, zu Jin. "Ich frage mich ja was die beiden auf dem Zimmer gemacht haben..." Namjoon gab sich nicht einmal die Mühe seine Stimme leise zu halten und ich verschluckte mich an meinem Getränk. Die Jungs lachten in sich hinein und Jimin klopfte mir auf den Rücken. Tränen standen mir in den Augen, aber ich konnte sehen, dass sich Jimin auch nur schwer das Lachen verkniff. Wie konnte er denn bitte so ruhig sein, während ich vor Peinlichkeit fast im Boden versank?

"Also... seid ihr jetzt zusammen?" Jin's Frage traf mich noch unvorbereiteter als alle anderen Kommentare zuvor. Wahrscheinlich weil sich diese Frage dieses Mal direkt an uns richtete. Ich konnte mir sicher sein, dass jetzt alle Aufmerksamkeit ausschließlich auf Jimin und mir lagen. Ich rutschte unruhig auf meinem Platz hin und her und blickte verstohlen zu Jimin. Ich wusste keine Antwort auf die Frage. Waren wir jetzt ein Paar? Wir hatten uns zwar geküsst, aber keiner von uns beiden hatte dem jeweils anderen in irgendeiner Weise seine Gefühle gestanden. Wie sah Jimin das Ganze überhaupt? Ich hatte ja keine Ahnung, wie er zu mir stand. Was mich anging: Wem wollte ich hier überhaupt etwas vormachen? Ich hatte mich in ihn verliebt. Ich weiß zwar nicht, wie es dazu gekommen ist, aber jetzt darüber nachzudenken würde auch nichts mehr daran ändern. Ich hatte mich in Park Jimin verliebt. Als ich mir dies endlich zugestand kribbelte es in meiner Magengegend. Gleichzeitig fiel mir jedoch wieder ein, dass Jin uns etwas gefragt hatte und das wohlige Kribbeln veränderte sich schlagartig zu einem nervösen Ziehen.

Jimin betrachtete interessiert sein Besteck und ich schaute auf unsere miteinander verflochtenen Hände. Ich konnte die brennenden Blicke der anderen förmlich auf uns spüren. Schließlich seufzte Jimin ergeben. "Ja... ja wir sind zusammen", sagte er und ich musste mir das siegessichere Grinsen, welches sich langsam auf mein Gesicht stahl, verkneifen. Dafür zeigten die anderen sechs ihre Freude umso mehr. "Naaww, ich freu mich für euch!" "Hat ja lange genug gedauert." "Ich werd Patenonkel!", redeten alle durcheinander und lachten und auch ich traute mich wieder ihnen in die Augen zu sehen. Ich las ihn ihnen vor allem Freude. Sie freuten sich wirklich aufrichtig für uns. Aber da war auch noch etwas anderes. Freude und ... Besorgnis? Namjoon und Yoongi sahen etwas abwesend aus mit ihren Gedanken, auch wenn sie es mit einem Lächeln überspielen wollten, entging es mir nicht. Irgendetwas beschäftigte sie.

Als schließlich unser Essen kam, redeten wir wieder so miteinander als wäre nichts passiert. Wir lachten und machten Scherze, während wir dabei zusahen, wie das Wasser draußen rauschte und die Sonne weit über dem Horizont hing und auf uns schien. Mir kam es so vor, als würden wir mit der Sonne um die Wette strahlen und ich war auch wirklich lange nicht mehr so glücklich gewesen wie zu diesem Zeitpunkt.

Jimin schien geradezu von innen heraus zu leuchten. Wenn er anfing zu lachen blitzten seine Zähne jedes Mal auf und seine Augen verschwanden immer dabei, während er sich fast gar nicht mehr auf seinem Stuhl halten konnte. Er strich sich mit einer Hand seine Haare aus dem Gesicht, diese fielen jedoch sofort wieder zurück. Ich grinste glücklich vor mich hin.