66| Jeju Island

2.1K 106 56
                                    

"Ich glaube einfach nicht, dass das gerade wirklich passiert!", sagte ich und schloss das Mädchen überschwänglich in meine Arme. Sie lachte. "Glaub es ruhig.", sagte sie. "Es ist einfach viel zu lange her, dass wir uns zu Gesicht bekommen haben." Sie seufzte und ich stimmte ihr stumm zu. Es war wirklich eine Ewigkeit her, seitdem ich Hannah gesehen hatte. Hannah lächelte breit und ich schloss sie noch einmal in die Arme. "Und du hast gut hergefunden?", fragte ich und nahm das Gepäck aus ihren Händen. Mit einer Handbewegung winkte ich sie in die Wohnung. "Die Wohnung war nicht zu übersehen. Mal ehrlich, wie viel verdienst du, dass du dir das leisten kannst?" Ich kicherte. Big Hit zahlte mir wirklich mehr als genug. Mehr als ich für meine Mutter und mich überhaupt brauchte und ausgeben konnte. Hannahs Gepäck stellte ich neben meinen gepackten Koffer. Hannah sah sich staunend in der Wohnung um. "Wow." entfuhr es ihr und ich nickte. Ich war ziemlich zufrieden mit der Art, wie meine Mutter und ich es uns hier gemütlich gemacht hatten. "Also das nenne ich einen gelungenen Lifestyle." Ich kicherte und ich ging mit ihr in den Wohnbereich. Sie hatte den Ausblick noch nicht gesehen. Das Highlight der ganzen Wohnung. Von dem Wohnbereich aus konnte man nämlich über die ganze Stadt sehen. "Wow!", entfuhr es ihr erneut. In der Küche machte ich uns eine Kanne Tee fertig, während Hannah weiter staunend den Ausblick auf die Großstadt genoss. Immer noch mit  einem breiten Lächeln im Gesicht trug ich mehrere Tassen und die Kanne Tee herein. "Deine Mutter kommt gleich zurück?", fragte sie und ich nickte. Sie müsste eigentlich jeden Augenblick wieder hier sein.  Genau in diesem Augenblick hörte ich, wie der Schlüssel im Schloss umgedreht wurde und zwei Personen die Wohnung betraten. "Wir sind wieder dahaaa!", rief Kelsey und ich lachte laut auf. Kelseys Anwesenheit würde ich  auf mehrere Kilometer Entfernung bemerken. Sie war einfach immer und überall so laut, dass man sie gar nicht übersehen konnte. Ich grinste sie an, als sie mit meiner Mutter im Arm in das Wohnzimmer trat. Hannah sprang auf und lächelte breit. "Hey, ich bin Hannah.", sagte sie und schüttelte die Hand meiner Mutter und von Kelsey. Beide lächelten sie freundlich an.  "Freut mich dich kennen zu lernen.", sagte meine Mutter zögernd und Kelsey ließ ihre Zähne aufblitzen. "Hey, ich bin Kelsey.", sagte sie und zwinkerte mir kurz zu. Ich konnte nicht abstreiten, dass ich Bedenken hatte, ob die beiden miteinander auskommen würden, aber jetzt, da ich sie so sah, verflogen diese Bedenken von einer Sekunde auf die nächste. Hier würde alles gut gehen. 

"Und ihr seid sicher, dass ihr das alles schafft?", fragte ich unsicher und spielte an dem Verschluss meines Koffers. Ich stand mitten auf der Türschwelle und hatte mich noch einmal umgedreht. Kelsey verdrehte die Augen. "Natürlich schaffen wir das,  Dummerchen. Wen hast du hier vor dir?", sagte sie und zeigte erwartungsvoll auf sich und Hannah. Ich lächelte schwach. Hannah nickte mir aufmunternd zu. "Mach dir keine Sorgen. Kelsey und ich haben hier alles im Griff. Du kannst uns vertrauen. ", sagte sie und Kelsey nickte eifrig. "Ja, genau. Und wenn du zurück bist, kenn ich all die schmutzigen Geschichten von der Kreuzfahrt, die du mir zurück gehalten hast.", sagte sie und ich riss die Augen auf. Hannah lachte. "Und ich kenne den Rest, den du mir verschwiegen hast.", ergänzte sie und ich seufzte. Wenn ich so darüber nachdachte, war es wohl ein Fehler gewesen, zwei der gesprächigsten Personen überhaupt unter ein und dasselbe Dach zu stecken. Für mich würde das nicht gut ausgehen. Kelsey lachte nur noch lauter über meine Reaktion und Hannah stupste sie in die Seite, damit sie leise war. Meine Mutter hatte sich auf das Sofa hingelegt und schlief und ich hatte mich noch vorher von ihr verabschiedet. Kelsey verstummte abrupt. Ich musste wieder einmal grinsen. So kannte und liebte ich sie. Kelsey schob mich im nächsten Moment weiter aus der Wohnung raus. "Na, los! Sonst verpasst du noch deinen Flug.", sagte sie und ich atmete tief  durch. Ich war ja nicht für immer weg. Nur für zwei Wochen, in der Kelsey, Hannah und die Jungs sich um alles kümmern würden. Sie waren nicht allein, wenn es Probleme geben sollte. "Wenn irgendetwas ist-", setzte ich an und Hannah winkte ab. "Dann rufen wir dich ganz bestimmt nicht an. Erst recht nicht während deiner Quality time mit Jimin.", sagte sie augenzwinkernd und ich wurde augenblicklich rot. "Ist ja schon gut...", murmelte ich leise vor mich hin und nahm meinen Koffer in die Hand. Dann breitete sich ein großes Lächeln auf meinem Gesicht aus. "Bis in zwei Wochen dann.", sagte ich und meine beiden Freundinnen winkten mir ein letztes Mal zu, bevor sie die Tür hinter sich schlossen. Ich schüttelte den Kopf. Es würde alles gut gehen, da war ich mir jetzt sicher. Draußen vor der Tür wartete bereits ein Van auf mich. Der Junge mit den schwarzen Haaren lehnte an dem Wagen und kam nun auf mich zugeschlendert. "Na, freust du dich schon?",  fragte er und wackelte mit den Augenbrauen. Ich schlug ihm spielerisch gegen den Arm und küsste ihn dann sanft. "Du hast ja keine Ahnung wie sehr.",  sagte ich und Jimin nahm mir meinen Koffer aus den Händen,  um ihn neben seinen in den Kofferraum zu verfrachten. Mit Schwung ließ er die Heckklappe zufallen. "Ich hatte nichts anderes erwartet." 

Bon Voyage - cruise (BTS Fan-Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt