Ein lautes Piepen ließ mich aus dem Tiefschlaf hochschrecken. Genervt drehte ich mich auf die andere Seite und zog meine Decke über den Kopf, darauf hoffend, dass ich einfach wieder einschlief. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich an das Date mit Jimin dachte und ich wäre bei diesen Gedanken sicher wieder eingeschlafen, aber anstatt leiser zu werden, wurde der Alarm nur noch lauter. Letzendlich gab ich es auf, wieder in mein Traumland zu gleiten und schob die Decke von mir weg. Was war das überhaupt für ein Alarm? Hatte ich für meinem Smartphonewecker nicht einen anderen Ton eingestellt? Außerdem hatte ich für den nächsten Tag gar keinen Wecker angestellt. Wie viel Uhr war es überhaupt? Verwirrt und mit schweren Augen setzte ich mich auf und sah mich um. Mein Handy lag auf dem Nachttisch, aber es gab keinen einzigen Ton von sich. Aber woher kam dann der Alarm? Das Klingeln wuchs immer mehr an und ging mir zunehmend auf die Nerven. Es war ein unaufhörliches Piepsen und wollte nicht mehr aufhören.
Und plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Sieben kurze und ein langer Ton. Das war der Alarm des Schiffes. Das war das Notfallsignal! Irgendwas war wohl gewaltig schief gelaufen. Ich sprang von meinem Bett auf und schnappte mir meine Sachen. Da ich nach dem Date mit Jimin schon relativ müde war, hatte ich mir nicht die Mühe gemacht alles wegzuräumen und hatte mir lediglich schnell eine gemütliche Jogginghose und einen Pulllover angezogen. Ich zog also nur schnell meine Schuhe an und holte mir noch meine Jacke. In der gleichen Bewegung zog ich die Rettungsweste vom Schrank. Das alles passierte in weniger als ein paar Sekunden und der Alarm im Hintergrund trieb mich nur noch mehr zur Eile. Ich war hellwach. Was war wohl passiert? Gleichzeitig machte ich mir Sorgen um die Jungs. Ob ich sie wohl nachher finden würde?
Bevor ich die Kabine in Rekordzeit verließ, griff ich noch mein Handy und mein Portemonnaie mit der Bordkarte und stieß dann die Tür auf. Der Lärm der mich empfing war ohrenbetäubend. Schreiende Kinder und Leute, die sich über die Menge hinweg fragten, was wohl passiert war. Lauter Familien und Einzelpersonen, die sich den Gang entlang bewegten und mich, ohne dass ich etwas dagegen tun konnte, in die Richtung der Aufzüge drängten. Auf der Treppe herrschte ein reger Betrieb und ich musste stark aufpassen, dass ich bei dem Gedränge und Geschubse nicht der Länge nach hinfiel. Immer wieder sah ich Crewmitglieder, die sich gegenseitig beunruhigte Blicke zuwarfen. Das führte nicht gerade dazu, dass ich mich besonders sicher fühlte. Andere Passagiere bemerkten diese Blicke anscheinend auch, denn sie beschleunigten ihre Schritte und schoben mich mit sich. Es war unmöglich für mich umzudrehen und die Jungs zu suchen. Ich konnte nur hoffen, dass sie gut zurecht kamen und von sich aus zum Treffpunkt gingen.
Ich machte mir große Sorgen. Was wenn ihnen doch etwas zugestoßen war? Wenn sie gar nicht wussten, was sie tun sollten? Mein Blick ging unaufhörlich über die Menge hinweg und suchte nach ihnen, aber bei den ganzen Menschen funktionierte das einfach nicht. Ich musste darauf vertrauen, dass ich sie in dem Restaurant, also dem Treffpunkt, oder spätestens im Rettungsboot traf.
"Bitte bewahren Sie Ruhe und gehen Sie zu Ihren Treffpunkten. Weitere Informationen erhalten Sie vor Ort. Bitte bleiben Sie ruhig.", versuchte sich ein Matrose Gehör zu verschaffen. Er wurde von den meisten jedoch ignoriert und viel helfen taten seine Worte sowieso nicht. Ich sah die Panik in vielen Augen der Menschen um mich herum und überall fragten Sie sich das Gleiche. Was war passiert?
Ohne es wirklich wahrzunehmen, befand ich mich plötzlich vor den Türen des Restaurants, dem Treffpunkt und dem Zugang zu den Rettungsbooten und die Leute vor mir kamen zum Stehen. Immer mehr Menschen drängten sich hinter mir in den beengten Raum und versuchten weit nach vorne zu gelangen. Das Gedränge wurde immmer schlimmer und schnürte mir die Luft ab. Ein Mann stand vor der Menge auf einem Stuhl, um sich einen Überblick zu verschaffen und versuchte gleichzeitig die schreienden Passagiere unter Kontrolle zu halten. "Bitte beruhigen Sie sich, es ist alles in Ordnung, bitte bleiben Sie ruhig.", rief er und empört wurde die Menschenmasse wieder lauter. Fragen wie "Was ist passiert?" oder "Wie geht es jetzt weiter?" wurden ihm zugeschrien und der Mann stand hilflos da vorne und wusste nicht, welche Fragen er als erstes beantworten sollte. Wahrschienlich wusste er noch nicht einmal die richtigen Antworten. Man bemerkte, dass die Crew genauso beunruhigt war, wie die Urlauber und das machte mir Angst. Wenn nicht einmal die Mitarbeiter genau wussten, was vor sich ging, musste es schon sehr unübersichtlich sein.
"Bitte verhalten Sie sich ruhig, die Rettungboote werden gerade vorbereitet. Bewahren Sie Ruhe!", rief der Mann nachdrücklich und sprang dann von dem Stuhl. So verschwand die einzige Informationsquelle, die uns zur Zeit zur Verfügung stand von der Bildfläche innerhalb eines Wimpernschlags und ließ die Menge ahnungslos und in einer Art Schockstarre zurück. Gleich darauf wurden die Türen zu den Rettungsbooten geöffnet und die Menschenmasse bewegte sich panisch darauf zu. Ich wurde automatisch mit gezogen und hin und her geschubst. Alle wollten sich einen Platz sichern. Ich schaute mich weiter um, auf der Suche nach den sieben Personen, die ich gerade am allernötigsten finden musste, konnte aber kein bekanntes Gesicht ausfindig machen. Mein Herzschlag beschleunigte sich zunehmend. Wo waren sie nur?
Ich hatte langsam aber sicher den Überblick verloren und sah mich weiter panisch nach meinen Freunden um. In dem Gedränge war das ziemlich schwierig. Aber es konnte doch nicht sein, dass sie einfach so veschwunden waren. Alle wollten so schnell wie möglich in eins der Rettungsboote, aber ich blieb immer wieder stehen, um mich umzusehen und die Chance zu nutzen, um die Jungs zu finden. Ich bemerkte gar nicht, wie mich einer der Mitarbeiter leicht am Arm packte und zu einem der Boote leitete. "Haben Sie sieben Koreaner gesehen, Sie müssten auch hier sein. Das sind meine Freunde. Haben Sie sie gesehen?", fragte ich ihn in einem Schwall und mein Blick glitt wieder panisch zu der Menge hinter mir. Die Weste drückte mir die ganze Luft ab und ich hörte nur noch das laute Dröhnen des Alarms. Wo sind sie? Ich drehte mich zu dem Mann um und wollte mich von dem Griff des Crewmitglieds losreißen, aber er hielt mich ohne Probleme fest. "Kommen sie hier lang.", sagte er beschwichtigend und ignorierte meine Frage einfach. Er zog mich weiter Richtung Boot. Ich verstand ihn nicht. Ich muss die Jungs finden! In meinem Kopf spielten sich bereits die schlimmsten Szenarien ab. Was, wenn ihnen was passiert war? "Haben Sie Sie gesehen?", erhob ich meine Stimme und schaute ihn mit angsterfüllten Augen an. Eine Gruppe aus sieben Koreanern musste doch auffallen! Mein Herz sank mir in die Hose, als er vorsichtig den Kopf schüttelte. "Tut mir Leid.", sagte er leise und wendete den Blick von mir ab. Meine Gedanken glitten zu Jimin, seinem breiten Lächeln und diesen strahlenden Augen. Ich dachte an Jungkook, Yoongi und Tae, an Jin, Hobi und Namjoon. Augenblicklich bildeten sich Tränen in meinen Augen. Wo waren sie nur?
Ehe ich mich versah stand ich in einem der Rettungsboote und eine Frau zog mich weiter auf eine Sitzreihe zu. Ich konnte mich nicht auf sie konzentrieren, denn etwas in meinem Augenwinkeln hatte meine Aufmerksamkeit erhascht. Mintfarbene Haare. Yoongi. Na Endlich! Ohne auf die protestierenden Worte der Frau zu hören, riss ich mich von ihrem Griff frei und lief in die vollkommen entgegengesetzte Richtung. Abrupt blieb ich stehen. Da saßen sie. In einer Reihe und jeder mit einer Rettungsweste am Körper. Sie schauten sich ebenfalls ängstlich und verwirrt um und als Taehyung mich sah, spiegelte sich Erleichterung in seinen Augen. Er sah hoffnungsvoll hinter mich und seine Augen weiteten sich wieder geschockt. Denn etwas stimmte nicht. Etwas stimmte ganz und gar nicht. Denn auf der Bank, wo eigentlich sieben Leute sitzen sollten, saßen nur sechs. Einer fehlte.
Wie in Trance drehte ich mich um, ignorierte die Rufe der Jungs und suchte panisch das überfüllte Innere des Bootes ab. Dann fing ich an zu schreien.
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Bon Voyage - cruise (BTS Fan-Fiction)
Fiksi PenggemarLESEN AUF EIGENE GEFAHR. Eine dreiwöchige Kreuzfahrt - für Suji das Sinnbild für Entspannung. So sollte es zumindest sein, doch dann trifft sie auf BTS. Die sieben Typen stellen ihr Leben gehörig auf den Kopf. Dass sie keine Ahnung hat, wer BTS über...