Ich werde nie wieder Alkohol anrühren. Nie wieder. Das versuchte ich mir zumindestens einzureden. Mein Kopf dröhnte und das Laufen fiel mir etwas schwerer, als es eigentlich sollte. Ich trank erstmal eine ganze Wasserflasche leer und ging dann ins Badezimmer, um mir kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen. Danach ging es mir etwas besser, aber die Kopfschmerzen waren immer noch da. Wie sollte ich den ganzen Tag unterwegs nur in diesem Zustand aushalten? Ich nahm eine Tablette und ich hoffte, dass sie schnell wirkte. Dann machte ich mich fertig und trat aus dem Zimmer. An dem Tag waren weniger Leute im Restaurant, was mich wunderte, da es bisher immer brechend voll war.
Ich nahm mir einen Teller und tat mir die fettigsten Sachen auf. Zugegeben, das sollte man vielleicht besser machen bevor man sich literweise Alkohol reinkippt, aber hinterher war man ja bekanntlich immer schlauer. Ich hörte Stimmen und war mir sicher, dass es die Jungs waren. Es gab zwei mögliche Szenarien, die sich gerade in meinem Kopf abspielten. Entweder die Cocktails wirkten noch oder sie waren wieder nur gut gelaunt und überdreht. Ich tippte eher auf das letztere, denn mir ging es ja schließlich auch wieder einigermaßen gut.
Als ich näher trat bemerkte ich jedoch, dass sie unser Besuch in der Bar um einiges härter getroffen hatte als mich. Sie hatten tiefe Augenringe und schauten mich aus zusammengekniffenen Augen verschlafen an. Jungkook grinste als einziger breit übers ganze Gesicht. "Guten Morgen", sagte er lachend und um einiges lauter als nötig und seine Freunde hielten sich stöhnend die Ohren zu. "Nicht so laut!", seufzend ließ Namjoon seinen Kopf auf den Tisch sinken und ich setzte mich zu ihnen. Jungkook war der einzige, der sich etwas zu Essen geholt hat. "Ich sehe der Alkohol wirkt noch.", sagte ich an ihn gewandt und er nickte. "Ja und du hattest Recht mit dem, was du gestern gesagt hast, also, dass ich froh sein würde" er blickte zu den sechs wandelnden Leichen und lachte. "Wirklich sehr froh." Meine Mindwinkel zogen sich nach oben und ich begann meinen Bacon zu essen.
"Wie wollt ihr denn den ganzen Tag heute überstehen, in diesem Zustand?" Ich zog eine Augenbraue hoch und konnte mir das Grinsen nicht verkneifen, als mich sechs Augenpaare entgeistert anguckten. "Wir liegen schon seit einer Stunde am Hafen, die meisten Passagiere sind schon draußen.", sagte Jungkook und sah in die Runde. "Wir können doch nicht auf dem Schiff bleiben. Wir müssen etwas unternehmen." Fast tadelnd schaute Jungkook jedem seiner Freunde, die alles andere als begeistert aussahen, ins Gesicht.
Ich stand auf und klatschte in die Hände, was ich sofort bereute, als ich in die schmerzverzerrten Gesichter blickte. Meinen entschuldigenden Gesichtsausdruck nahmen sie gar nicht erst wahr. Stattdessen lagen sie alle auf den Tisch und schienen fast einzuschlafen. "Bevor wir draußen etwas unternehmen, müssen wir uns erst um euch kümmern. Das kann man sich ja nicht länger mit ansehen.", sagte ich und winkte Jungkook zu, dass er ebenfalls aufstand.
Wir kamen mit zwei riesigen Serviertabletts beladen mit Broten, Obst und Getränken wieder und stellten sie mitten auf den Tisch. "Bedient euch! Danach geht es euch sicher besser." Zögerlich nahm sich jeder der Jungs etwas und begann vorsichtig zu essen und nach einer Zeit zeigte sich auch eine Wirkung. Ihre Gesichter waren weniger bleich und nahmen eine gesündere Hautfarbe an und sie wurden mit jedem Bissen, den sie zu sich nahmen, wacher. Grinsend beobachtete ich sie dabei, wie sie aßen und biss zufrieden in mein eigenes Brötchen.
Von einem Moment auf den anderen kippte die Stimmung und alle waren wieder gut gelaunt und munter. Ich glaubte innerlich sagten sie sich auch, dass sie nie wieder so viel trinken würden, aber an den Erfolg dieses Versprechens glaubte ich nicht wirklich. Wir wollten uns eine halbe Stunde später draußen vor dem Schiff treffen und so kam es, dass ich schließlich in meiner dicken Jacke und mit einem Regenschirm in der Hand an der Pier stand und auf die Jungs wartete. Dicke Regentropfen klatschten auf den Schirm und der starke Wind machte es auch nicht gerade besser. Wäre ich doch besser in meiner Komfortzone geblieben.
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Bon Voyage - cruise (BTS Fan-Fiction)
Fiksi PenggemarLESEN AUF EIGENE GEFAHR. Eine dreiwöchige Kreuzfahrt - für Suji das Sinnbild für Entspannung. So sollte es zumindest sein, doch dann trifft sie auf BTS. Die sieben Typen stellen ihr Leben gehörig auf den Kopf. Dass sie keine Ahnung hat, wer BTS über...