Langsam dämmerte ich aus meinem Tiefschlaf. Wo war ich? Mein Kopf schwankte und es fühlte sich so an, als wäre ich betrunken, dabei hatte ich doch gar nichts getrunken, oder? Hatte ich das etwa vergessen? Ich hatte ein totales Blackout und ich lag einige Sekunden verwirrt da und starrte an die Decke, bis mir wieder einfiel wo ich war. Schiff, Wasser, Kreuzfahrt. Da war doch was. Ich richtete mich etwas auf und sah den Grund für das starke Schwanken draußen.
Die Wellen waren etwa fünf Meter hoch und das Schiff lehnte sich teilweise sehr stark zur Seite. Mein Magen drehte sich allein schon beim Hinsehen herum und ich stand schnell auf, um eine Reisetablette einzunehmen. Nach wenigen Minuten ging es mir schon wieder besser, wofür ich wirklich sehr dankbar war. Im Urlaub krank sein, das hätte mir echt noch gefehlt.
Die Uhr zeigte 19:34 Uhr an und ich erstarrte. Hatte ich wirklich fast fünf Stunden geschlafen? Ich mutierte auf dieser Reise noch zum Faulpelz. Ich sah an mir herunter und bemerkte, dass ich noch immer meine Sportsachen trug. Ich ging schnell duschen und zog mir gemütliche Klamotten an. Dann ging ich auf den Balkon, legte mich in die Hängematte und beobachtete den Horizont. Vielleicht hatte ich ja Glück und sah etwas anderes als Wasser. Vielleicht einen Wal? Der erste Halt auf dieser Reise war Bergen in Norwegen. Das war also schon ziemlich weit im Norden. Wale sah man dort also öfters. So wurde es zumindest in den Reiseprospekten beschrieben.
Fast genauso sehr wie auf die Wale, freute ich mich darauf vielleicht ein paar Nordlichter zu sehen. Das war etwas, was ich seit ich klein war schon einmal sehen wollte. Ich seufzte bei dem Gedanken an meine Kindheit. Früher war alles so viel einfacher. Als Kind sah die ganze Welt so viel bunter und fröhlicher aus und jetzt? Jetzt würde ich am Liebsten in der Zeit zurück reisen, um noch ein letztes Mal diese Unbeschwertheit zu fühlen. Es hatte sich so viel verändert.
Ich lag noch eine Weile so da und dachte nach. Der Wind wehte mir eisig ins Gesicht und ich fing an zu zittern. Besser, wenn ich wieder rein ging, sonst würde ich nachher wirklich noch krank werden. Es war sowieso wieder Zeit etwas zu essen. Nach der kleinen Sporteinheit war es sowieso bitter nötig, dass ich etwas zu essen bekam. Mein Magen fing laut an zu knurren und ich bemerkte erst da, wie hungrig ich wirklich war.
Ich trat aus meiner Kabine und sah die langen Gänge entlang. Bis auf eine Familie mit zwei kleinen Kindern war alles leer. Es befanden sich wahrscheinlich wieder alle auf den Decks und in den Restaurants. Die Jungs waren bestimmt auch schon etwas essen. Oder sollte ich mal nachsehen, ob sie noch auf ihren Zimmern waren? Ein Versuch schadet ja nicht, also machte ich mich auf den Weg in die Richtung in der die Jungs verschwunden waren, an zahlreichen Türen vorbei.
Nach ein paar Minuten und mit schwankenden Schritten, da das Schiff wirklich sehr stark schaukelte, blieb ich mitten im Gang stehen. Ich wusste doch gar nicht welche Zimmernummern die Jungs hatten. Ich wusste nur, dass ihre drei Kabinen nebeneinander lagen, mehr aber auch nicht. Bei so vielen Kabinen gerade die richtigen zu finden war nahezu unmöglich und ich konnte ja schlecht an irgendwelchen Türen klopfen. Ich wusste ja sowieso nicht, ob sie noch in ihren Zimmern waren oder ob sie bereits essen waren oder sonst was anstellten. Mein Vorhaben sie zu finden war zum Scheitern verurteilt. Super gemacht, Suji.
Ich war gerade dabei auf dem Absatz kehrt zu machen, als es auf einmal laut knallte. Vor Schreck zuckte ich zusammen und drehte mich zu dem Lärm um. Es kam anscheinend aus einem der Zimmer. In der nächsten Sekunde ging der Lärm auch schon weiter, gefolgt von einer aufgebrachten Stimme. "Sag mal, kannst du nicht aufpassen? Wenn das kaputt geht bist du fällig. Ich hab mir die Anlage gerade erst neu gekauft!", schrie die Stimme. "Das willst du nicht miterleben.", ging es weiter und die Stimme wurde immer lauter. Moment, war das nicht Yoongi? Und ich hätte schwören können, dass die Stimme, die gerade eine Entschuldigung hervor brachte, zu Namjoon gehörte. Ich hatte die Jungs gefunden.
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Bon Voyage - cruise (BTS Fan-Fiction)
Fiksi PenggemarLESEN AUF EIGENE GEFAHR. Eine dreiwöchige Kreuzfahrt - für Suji das Sinnbild für Entspannung. So sollte es zumindest sein, doch dann trifft sie auf BTS. Die sieben Typen stellen ihr Leben gehörig auf den Kopf. Dass sie keine Ahnung hat, wer BTS über...