Kapitel 27

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Nach ein paar Drinks und Umarmungen löste sich ihre Gruppe auf und Jack und Dan steuerten auf den Ausgang zu. Kurz bevor sie die Tür jedoch erreicht hatten, drehte Jack sich noch mal um. "Ich komm gleich nach" sagte er unauffällig.

Nachdem er sicher war, dass Dan rausgegangen war, ging er zum Buffet und klaubte alle restlichen Erdbeeren von den Obsttellern, um sie anschließend in eine Serviette zu wickeln.

Mit seiner Beute ging er zu Dan, sagte ihm aber nicht, was er gemacht hatte. Ohne nachzufragen ging dieser zum Fahrstuhl und fuhr mit Jack zu seinem Zimmer. Die Flure waren leer und so bemerkte zum Glück niemand, wie Dan seine Zimmerkarte zückte und mit Jack darin verschwand.

Im Hintergrund hörte man die Musik leise und Dan drehte sich mit einem Grinsen zu Jack um. "Du hast zwar gesagt, Tanzen ist nicht so dein Ding, aber darf ich trotzdem bitten?" Dan hielt seine Hand hin und war wirklich überrascht, als Jack einwilligte.

Mit einer schwungvollen Bewegung zog er ihn an sich. Anfangs hatten sie Probleme mit den Schritten, da sie beide nur die Männer-Variante kannten und traten sich daher gegenseitig mehr auf die Füße, als auf den Boden.

Nach einigen Liedern hatten sie den Dreh dann raus und bewegten sich zum Takt der Musik. Jack hatte seinen Kopf auf Dan's Schulter abgelegt und seinen Körper an ihn gedrückt.

Dan genoss diese Nähe, es war schön Jack in seinen Armen zu halten. Wenn es nur immer so sein könnte. Leise seufzte er. "Was, schon geschafft?" zog Jack ihn auf, blieb aber in seiner Position.

"Nein, nur in Gedanken versunken" murmelte Dan und strich ihm sanft über den Rücken. "Ich will dich nicht verlieren" lies er sich von der melancholischen Stimmung hinreißen zu sagen.

Daraufhin schaute Jack auf und beugte sich vor, um ihn zu küssen. Dieser Kuss war anders, als all die Küsse, die sie schon geteilt hatten. Wenn er ihn vergleichen müsste, dann mit den Küssen, aus ihrer ersten gemeinsamen Nacht.

Sanft bewegten sich ihre Lippen gegeneinander. Anders als sonst schwang kein Verlangen dabei mit, sie konzentrierte sich ganz auf diesen Kuss. Das altbekannte Kribbeln zog durch Dan's Körper und seine Gefühle spielten verrückt.

Nach einer gefühlten Ewigkeit löste Jack sich, strich über Dan's Wange, bevor er: "Ich dich auch nicht" erwiderte. Seine Hand lies er an Dan's Arm heruntergleiten und nahm seine Hand. Er zog ihn zum Bett, auf das sich die beiden setzten, nachdem sie sich ihrer Schuhe entledigt hatten.

"Hab mal mehr Vertrauen in die Zukunft. Das Schicksal wird uns schon zusammenführen, wenn es so sein soll." So tiefgründig hatte Dan Jack bis jetzt noch nicht erlebt, aber wie er immer wieder feststellen musste, kannte er ihn auch nicht sonderlich gut.

Vielleicht lag es aber auch am Alkohol, da war er sich nicht sicher. "Weißt du eigentlich, wie heiß du in diesem Anzug aussiehst?" fragte Jack ernst. Schon den ganzen Abend fiel es ihm schwer, die Augen von Dan zu nehmen.

Die breiten Schultern kamen noch mehr zur Geltung und auch sein Arsch sah in dem Stoff zum Anbeißen aus. "Du hast mir noch nie gesagt, dass ich heiß aussehe" stellte Dan verblüfft fest. Der Alkohol machte Jack wirklich zu einem ganz anderen Menschen.

"Nur weil ich es nicht laut ausspreche, kann ich es doch trotzdem so sehen, oder?" hakte Jack nach. Dabei stand er auf und zog sein Jackett aus, das ihn schon den ganzen Abend nervte, genau wie die Krawatte.

"Was wird das jetzt?" fragte Dan, der sich zwar vorstellen konnte, was Jack vor hatte, es aber bestätigt haben wollte. "Wie findest du mich eigentlich?" fragte Jack, ohne auf Dan einzugehen. Langsam öffnete die Knöpfe seines Hemdes.

Dan war verwirrt von der Frage, sowie dem Blick, mit dem Jack ihn fixierte. "Ich bezweifle, dass ich je einen attraktiveren Typ gesehen habe oder noch sehen werde." Um nicht ganz so kitschig zu klingen, verzog er seine Lippen zu einem Grinsen.

Mit geöffnetem Hemd drehte sich Jack um und striff es von seinen Schultern. Die ganze Situation - das Hotelzimmer, die ganze Nacht, die sie nur für sich hatten und die Tatsache, dass Dan alles mit Jack tun konnte, was er wollte - hatte etwas unheimlich erotisches an sich.

Als dieser sich nun nach unten beugte, um seine Hose auszuziehen und dabei absichtlich seinen Arsch in Dan's Richtung streckte, war es um Dan's Selbstbeherrschung geschehen.

Mehr als ein Kuss ~ boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt