Kapitel 78

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Sie hatten an dem Abend kein Wort mehr gewechselt. Dan wusste nicht, was er sagen konnte.

Das Gespräch beschäftigte ihn noch zwei Stunden lang, bevor er endlich einschlief. In der Nacht träumte er davon, dass Jack und er sich stritten.

Als er davon aufwachte, fühlte er sich so lange schlecht, bis er bemerkte, dass er in Jacks Armen lag. Sofort war alles viel weniger schlimm. Hier fühlte er sich gut.

Jack hatte bisher so selten mit ihm gekuschelt, dass er nicht wieder einschlafen wollte, um nichts davon zu verpassen, doch dieses warme Glücksgefühl wiegte ihn unweigerlich in den Schlaf.

Am nächsten Morgen wurde er von einem Klopfen an der Tür wach. Jack lag nicht mehr neben ihm. "Zimmerservice", vernahm er von der anderen Seite der Tür, die kurz darauf geöffnet und wieder geschlossen wurde. Nur halb wach sah er, wie Jack mit einem Tablett auf dem Schoß auf ihn zukam.

"Du lebst das typische Studentenleben, was?", neckte er ihn.

"Wie spät ist es?", wollte Dan wissen.

"Um 10." Er rieb sich den Schlaf aus den Augen. "Wie lange bist du schon wach?"

"Willst du nicht viel lieber wissen, was ich auf dem Tablett habe?"

Dan kam es vor, als würde er den köstlichen Duft erst jetzt riechen. Neugierig griff er nach dem Tablett, das mit zwei Tassen Kaffee und Pfannkuchen mit Schokoladensoße und Obst befüllt war.

"Das nenne ich Mal ein Frühstück." Er stellte das Tablett neben sich auf den Nachttisch und drehte sich danach demonstrativ weg, um Jack zu signalisieren, dass er wieder zu ihm ins Bett kommen sollte.

Dan musste einfach fragen: "Werde ich auch Mal in den Genuss kommen, neben dir aufzuwachen?" Jack zuckte nichtssagend mit den Schultern.

"Mhm", brummte Dan mit geschürzten Lippen. Warum konnte Jack ihm nicht mal eine normale Antwort geben?

Dan platzierte das Tablett zwischen ihnen, nachdem Jack das Okay gegeben hatte.

Anstatt auf Dans Frage zu reagieren, ließ Jack es sich schmecken, ohne ihm einen guten Appetit zu wünschen. Es waren Kleinigkeiten, die ihn frustrierten und befürchten ließen, dass es nicht funktionieren würde.

"Danke, dass du dich um das Frühstück gekümmert hast", seufzte Dan und schluckte seinen Ärger zusammen mit einem Bissen der fantastischen Pfannkuchen herunter.

"Kein Ding. Ich habe es auf deine Rechnung schreiben lassen", teilte Jack ihm mit.

"Was?", fragte Dan, bevor er groß darüber nachdenken konnte. Es ging ihm nicht um den monetären Aspekt, aber er hätte es korrekt gefunden, wenn Jack das Frühstück zahlte, da schon alles andere auf Dans Kosten ging. Zumindest hätte er fragen können, ob er auf Dans Kosten bestellen darf.

"Du gibst das Frühstück aus", wiederholte Jack, auch wenn er wusste, dass Dan ihn beim ersten Mal schon verstanden hatte.

"Warum?"

"Warum nicht?", gab Jack zurück. 'Weil ich schon alles andere bezahlt habe', lag Dan auf den Lippen. Jedoch hatte Jack nie darum gebeten, also wäre es unfair, ihm das vorzuwerfen.

"Ich dachte, du willst mich mal einladen", gestand Dan.

"Wozu?"

Gern hätte Dan frustriert aufgestöhnt. "Um mir eine Freude zu machen?", schlug Dan vor.

"Du wolltest wissen, wie es wäre, wenn. Ich hätte dir das Geld aus der Tasche gezogen und dich für alles bezahlen lassen." Jack schaute ihn durchdringlich an und Dan hasste es. Er hasste, dass Jack versuchte, sie zu sabotieren und das auch noch so offensichtlich.

Mehr als ein Kuss ~ boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt