-Levin-
"I-Ich weiß nicht wovon du redest. Ich würde nie-!" Francisco hatte sich dafür entschieden, den Unwissenden zu mimen und hatte mich mit einem überraschten Ausdruck in seinem Anwesen empfangen. Als ich ihn zur Rede stellte, stritt er alles ab, was natürlich kein Wunder war.
"Du solltest meine Geduld nicht überstrapazieren." warnte ich den Bruder meines Erzeugers, ehe ich ihn an den Haaren packte und sein Gesicht mit voller Wucht auf den Schreibtisch, der vor ihm stand, niedersausen ließ. Nach dieser Aktion konnte man deutlich erkennen, wer auf wessen Seite stand. Zig Männer, die einige Generationen über mir waren, zogen ihre Waffen und richtete diese auf mich, was die Russen ihnen gleich taten und mir den Feind vom Leib halten wollten. Ich beobachtete, wie Francisco sich schmerzverzerrt krümmte und mich davon überzeugen wollte, dass er mir niemals in den Rücken fallen würde. Ein anderer an meiner Stelle hätte ihm womöglich geglaubt, doch ich kannte ihn besser, als alle anderen. Er war ein Feigling der den Schwanz einzog, sobald es gefährlich für ihn wurde.
"Ich wurde überrumpelt! Ich wurde erpresst! I-Ich sollte die Daten fälschen um für jemand anderen Zeit zu schinden. Aber-!"
Desinteressiert donnerte ich sein Gesicht erneut auf die Eichenholz Platte und danach ein weiteres Mal. "I-Ich war e-es nicht!" lallte er benommen, doch das wollte ich nicht hören. Als ich ihn zum fünften Mal mit der Tischplatte bekannt machte, trat sein wahres Gesicht an die Oberfläche. "Verreck du elende Missgeburt! Als ob ich mir weiter von dir Befehle geben lasse, du Rotzbengel!" fauchte er mich übermütig an, als ihm bewusst wurde, dass er mir nicht in den Arsch kriechen konnte. Dieser Ausbruch schien der Auslöser für die darauffolgende Schießerei gewesen zu sein. Jeder brachte sich Irgendwie in Sicherheit, während die Kugeln uns um die Ohren flogen. Francisco wollte das durcheinander nutzen um zu fliehen, doch das konnte getrost vergessen. Ich fing mir lieber eine weitere Kugel ein, als ihn entkommen zu lassen. Sein Verrat überraschte mich nicht sonderlich. Es war nur eine Frage der Zeit bis er mich loswerden wollte. Dass Nicolai eine gute Gelegenheit war mich anzugreifen, lag wohl auf der Hand. Er war meine Schwachstelle.
Dennoch war ich nicht gewillt so einfach aufzugeben und Ihn gewinnen zu lassen. Ganz im Gegenteil. Ich würde ihm die schlimmsten Schmerzen zufügen und auf qualvolle Weise leiden lassen, dass er sich wünschte niemals geboren worden zu sein. Ohne weiter auf die Umgebung zu achten, stürzte ich mich auf den Verräter und mit einem Messer an seiner Kehle zwang ich ihn, seine Männer zurückzurufen.
Er hatte nicht damit gerechnet, dass ich die Russen als Unterstützung anheuern würde, denn ohne sie wäre er klar im Vorteil gewesen.
"Alles Okay bei dir?" hörte ich Ivan fragen, der einen von Francisco's Männern grad das Licht ausgeknipst hatte. Dabei deutetet er auf meinen blutenden Hals, an dem mich eine Kugel gestreift hatte. "Alles bestens." brummte ich missmutig, da mein Onkel schon nach einem Schlag bewusstlos geworden war und ich ihm zu gern noch länger gequält hätte. Die pure Rachsucht durchströmte meine Blutbahnen und ich war unbefriedigt mit dem jetzigen Ergebnis. Der Russe schien meine Unzufriedenheit richtig zu deuten, denn er wandte sich mir erneut zu. "In den nächsten Tagen haben wir noch genug Zeit, ihn leiden zu lassen. Wir sollten uns vorerst um die Liste kümmern." Dieses Argument ließ mich wieder einen klaren Kopf bewahren. Es war noch nicht vorbei.
Nachdem wir all jene gefangen genommen haben, die sich gegen mich entschieden hatten, durchsuchten wir etliche Unterlagen in dem großen Anwesen, welches bis zum heutigen Tag meinem Onkel gehört hatte. Ich schickte Sid ein paar Fotos von den Sachen die wir fanden.
"Ich hoffe ihr könnt damit etwas anfangen."
"Ich setze mich gleich dran." erwiderte Sid am anderen Ende der Leitung.
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See You Again (Band 2)
RomanceNachdem Nicolai sich von seinen Verletzungen erholt hat und endlich aus dem Koma erwacht, muss Levin erschütternd feststellen, dass er vergessen wurde. Während Nicolai sein Leben, ohne dem Wissen, seinen Geliebten im Dunkeln stehen zu lassen, weite...