Kapitel 43.

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-Levin-

Mit dieser Aktion hatte Nicolai mich eiskalt erwischt. Ich war selbst überrascht, wie empfindlich ich auf ihn reagierte, denn so kannte ich meinen Körper nicht. Ich war guten Sex gewohnt, doch mit ihm war es verdammt guter Sex. Mir war selbst klar, wie kitschig sich das anhörte. 

"Wir sollten langsam nach unten gehen." schlug Nicolai vor, nachdem wir nun mehr als eine halbe Stunde rumgelegen hatten und er wahrscheinlich befürchtete, dass sich die Ohrfeige meiner Schwester wiederholen könnte. Ich öffnete erschlagen die Augen, als sein Gewicht von meinem Körper wich und beobachtete spitz, wie er sich nach und nach anzog. Wenn wir ein eigenes Haus hätten, müsste er sich nicht anziehen, nur um in die Küche zu gehen. Mir gefiel die Vorstellung, wie Nicolai nackt durchs Haus wanderte, wo nur ich ihn sehen konnte. 

"Lass uns zusammen ziehen." nuschelte ich, als er sich auf die Bettkante setzte, um sich die Socken anziehen zu können. Müde krabbelte ich zu ihm und umarmte ihn von hinten. Dabei drückte ich ihm einen Kuss in den Nacken, welchen er zufrieden brummend entgegennahm. 

"Ich mein es ernst. Lass uns ein Haus suchen und offiziell zusammen ziehen." ging ich weiter ins Detail ein und wurde kurzerhand auf seinen Schoß gezogen. Nachdenklich sah er mir ins Gesicht und legte seine Stirn an meine. "Bist du dir sicher?" fragte er mich ernst und schien nicht ganz überzeugt zu sein. Unsicher rutschte ich auf seinem Schoß hin und her, bis er mich festhielt und eine Antwort erwartete. "Natürlich bin ich mir sicher. Aber wieso bist du dir nicht sicher?" fragte ich nervös, da ich damit gerechnet hatte, er würde den Vorschlag toll finden, doch er wirkte alles andere als begeistert. "Ich weiß nicht ob das alles zu schnell geht. Momentan sind so viele Dinge passiert, die ich erst verarbeiten muss und.." er stockte und blickte mir besorgt in die Augen. Als wenn er sich nicht trauen würde die Wahrheit auszusprechen. 

"Und?" hakte ich nach. 

"..und ich habe die Befürchtung, dass wieder irgendwas schlimmes passiert, wenn jemand erfährt, dass wir zusammen wohnen."  beendete er unsicher seinen Satz und mied meinen Blick. Langsam rutschte ich von ihm hinunter bis ich auf beiden Beinen stand und mich ebenfalls anziehen konnte. 

"Bitte versteh mich nicht falsch. Ich würde gern mit dir zusammen ziehen, nur ich weiß nicht ob dies der richtige Zeitpunkt dafür ist. Die Dinge haben sich grad erst ein wenig beruhigt und ich würde diesen Zustand für einen Moment gern beibehalten." versuchte er mir seine Sorgen zu schildern, doch alles was ich aus dem Gespräch rausfiltern konnte war: Ich will nicht mit dir zusammen wohnen.

"Verstehe." brummte ich enttäuscht und war dabei den Raum zu verlassen, um unten diesen blöden Kuchen zu essen, den ich überhaupt nicht wollte. Bevor ich jedoch so weit kommen konnte, hielt Nic mich auf und zog mich am Arm zu sich zurück. 

"Nein, tust du nicht. Man kann es dir bis zu den Haarspitzen ansehen, dass du wieder dicht machst, nur weil ich dir nicht die Antwort gegeben habe, die du hören wolltest." schimpfte er leise und versuchte offensichtlich die Ruhe zu bewahren. "Können wir das die Tage nochmal richtig klären?" fragte er sanft und strich mir versöhnend über die Wange die ich, in meinem bockigen Zustand, weg hielt. "Ich habe alles gehört was ich wissen muss. Du willst nicht, also habe ich wohl Pech."

Nun stöhnte er genervt auf. "Ich hasse es, wenn du mir die Worte im Mund verdrehst. Ich will doch nur etwas damit warten, ist das zu viel verlangt?"

"Wieso damit warten, wenn wir beide wissen, dass es sowieso irgendwann passieren wird? Du brauchst jetzt eine neue Wohnung und ich habe genug Geld um uns was hübsches zu holen. Außerdem werde ich eh jeden Tag bei dir schlafen, also wo liegt dein Problem?!" giftete ich zurück und merkte selbst, dass ich ihn etwas zu sehr angefahren hatte. Entschuldigen würde ich mich dafür jedoch nicht. Er war selbst schuld. Wieso musste er es so kompliziert machen? 

See You Again (Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt