Kapitel 37.

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-Levin-

Das Gefühl, welches mich heimsuchte war furchtbar. Mein Körper klebte, wie eine leblose Puppe am Untergrund und meine Gliedmaßen regten sich keinen Millimeter. Ich wusste nicht wo ich mich befand, noch was überhaupt passiert war. Im ersten Moment sah ich noch wie Dexter mit Robin abhob und im nächsten wurde mir das Licht ausgeknipst. Meine Augen waren wie zugeschweißt und ich blieb noch eine ganze Weile in der Dunkelheit gefangen, was mein Innerstes aufwühlte. Ein Teil von mir fühlte sich total benebelt, als wenn man mich mit Drogen vollgepumpt hätte. Wären meine Sinne nicht so geblendet gewesen, hätte ich eher bemerkt, dass ich nicht allein war, doch da so gut wie alles lahmgelegt war, erschrak ich als flinke Finger einzelne Strähnen aus meinem Gesicht strichen. Zumindest glaubte ich, dass dem so war. Es war schwer die Realität von der Einbildung zu unterscheiden, da ich mir nicht einmal sicher war, ob ich wirklich wach war oder nicht. 

Ich driftete immer wieder ab und wusste nicht, wie lang ich nur so da lag. Schutzlos und ohne Orientierung. Erst als dieses betäubende Gefühl von meinen Gliedern wich, glaubte ich in die Realität gelangen zu können. Ich wollte mich am liebsten aufrappeln, meine Augen öffnen und fragen, wo ich mich befand, doch keines dieser drei Dinge brachte ich auch nur ansatzweise zustande. Einzig und allein ein raues Krächzen verließ meinen ausgetrockneten Hals, der sich so anfühlte, als wenn ich zuletzt vor Wochen etwas getrunken hätte. 

"младенец, Du bist endlich wach." schnurrte mein Lieblingsmensch und ich versuchte nach ihm zu tasten. 

"Я здесь" verdeutlichte er mir, dass er bei mir war und ich konnte seine Lippen auf meiner Stirn spüren. Augenblicklich entspannte sich mein Körper und ein leises Seufzen trat über meine Lippen. Zu wissen, dass es ihm gut ging, war alles was ich zum Leben brauchte. Ich versuchte mich auf den Unterarmen abzustützen, doch kaum setzte ich mich in Bewegung, sackte ich zur Seite weg. Ich hatte überhaupt keine Kraft und versuchte daraufhin mich auf meine Stimme zu konzentrieren. 

Nicolai schien meine Gedanken zu lesen, denn er half mir ein wenig auf und legte eine kühle Wasserflasche an meine Lippen. Langsam zwang ich meine Augen dazu, sich zu öffnen, doch es blieb alles dunkel. Erst bekam ich Panik, dass ich mein Augenlicht verloren hatte, doch der helle Lichtstrahl unter der Tür wiederlegte es. 

"Was? Wo bin.. Wie lang-?" Ich konnte mich nicht entscheiden, welche Frage ich zuerst stellen sollte, denn ich empfand alle als wichtig. Es war das Gefühl eines Deja-vu, welches mich überkam. Ich hasste diese Empfindung. Ein wunderschönes summen riss mich aus meinen Gedanken und das angenehme vibrieren unter mir, verriet das ich auf seiner Brust legen musste. 

"Es ist alles gut. Wir sind in Sicherheit. Es ist alles vorbei." Seine große Hand fuhr durch meine Haare und ließ mich zufrieden an ihn schmiegen. "Soweit ich weiß befinden wir uns in einem Gebäude am Rande von Ibiza. Sid meinte, dass du früher oft hier warst." Es war schön zu hören, dass Sid es auch geschafft hatte, doch die Verwirrung ließ nicht auf sich warten. Was war denn passiert? 

Auch diese Frage beantwortete mir mein Lieblingsmensch und ich hätte jedes Mal, wenn ich seine Stimme zu hören bekam, wie ein Kätzchen schnurren können. Ich liebte seine sanfte Stimme, die mir jegliche Sorgen nahm. 

"Kurz nachdem Dexter oben bei mir angekommen ist, ging eine zweite Bombe hoch. Sie war ganz in der Nähe vom Eingang, an der Rezeption. Es haben zwar alle überlebt, doch durch die Druckwelle gab es viele Verletzte. Du hast zwei Tage geschlafen." wisperte er ernst und küsste mich anschließend auf die Stirn. 

"Ich fühle mich, als wenn ich vom Zug umgenietet wurde." stöhnte ich beklommen. Anders konnte man es nicht beschreiben. Ich spürte zwar keinen Schmerz, doch mein Körper war schwer, ungelenk und absolut nutzlos. Als ich keine Antwort bekam, versuchte ich ihn anzustupsen. "Wie schlimm ist es?" fragte ich halb neugierig, halb besorgt. 

See You Again (Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt