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Fast sofort nahm General Eduard Stringer ab und besah Yun. „Was ist denn mit ihnen passiert? Haben die Piraten ihnen etwas angetan?", fragte er sofort. Yun schüttelte langsam den Kopf. Er hatte sich das ja quasi selbst angetan. Yun räusperte sich. „G-General Stringer.",krächzte er. „Ziehen sie ihre Flotte zurück.", bat er. „Was?Zwingt man sie dazu, dass zu sagen?" Wieder schüttelte Yun den Kopf. „Das kann ich nicht tun." Yun sah ihn etwas enttäuscht an.dann legte er wieder auf und besah das Gerät genauer. Irgendwo musste es doch abzustellen sein. Yun bekam nur mit, wie Skelton aus dem Raum rannte. Caz stand etwas überfordert da. Sollte er nun dem Captain hinterher oder bei Yun bleiben? Kurzer Hand nahm er Yun hoch und rannte Skelton hinterher. Er hing über der Reling. Einige andere Crewmitglieder sahen ihn besorgt an, doch Caz schickte sie wieder an die Arbeit, bevor er Yun vorsichtig absetzte und Skelton eine Hand auf die Schulter legte. Yun sah über das Geländer. Wenn er jetzt sprang, war es für ihn vorbei... und wenn er den Kommunikator mitnahm, konnten sie dieses Schiff nicht mehr orten.... Es war für alle ein Gewinn... Außer, dass Skelton sich einen neuen Kommunikator suchen musste, aber das würde er schaffen. Dessen war Yun sich ziemlich sicher. Er versuchte sich auf die Reling zu setzten, schaff es aber nicht ganz. Caz bemerkt es und hielt ihn fest, ohne sich von Skelton abzuwenden.

Dieser schaffte es nicht sich zu beruhigen, was Caz verzweifeln ließ. Yun erkannte, dass er keine Chance gegen Caz hatte, also seufzte er.„Wenn... man ihn abstellt, können sie ihn nicht orten...",krächzte er. Skelton sah auf. „Was?" Er hob die Metallkugel.„Wenn man ihn abstellt, können sie uns nicht mehr finden.",wiederholte er und sah auf den Boden. Skelton riss ihm das Gerät aus der Hand und schaltete es ab. Yun sank wieder auf den Boden.„Kurswechsel!", rief Skelton plötzlich zu einem Mann, der am Steuer stand. „Wir segeln Richtung Osten, sofort!" Das Schiff neigte sich sofort und Yun rutschte etwas herum. Caz war irgendwo hin gerannt und ließ Yun bei Skelton zurück. „Danke.", meinte er und Yun sah aus dem Augenwinkel, das er es ernst meinte. Er selbst jedoch zog nur die Schultern hoch und starrte wieder vor sich hin.

Wahrscheinlich kam er gleich wieder in die Zelle und konnte weiter vor sich hindarben... Ihm war es recht.

Doch Skelton nahm ihn hoch und brachte ihn in sein Zimmer. Dort setzte er ihn aufs Bett. Yun zog schon fast automatisch die Beine an und schlang seine Arme um sie.

„Du redest davon niemandem trauen zu können, aber selbst verrätst du einen erstbesten Gelegenheit. Wieso?", fragte Skelton plötzlich.„Das nennt sich Selbstschutz." „Auf diesem Schiff hat dir bis auf Marlo noch niemand etwas getan... Ich wüsste nicht wozu Selbstschutz nötig wäre." „Präventiver Selbstschutz.",korrigierte er sich. Skelton schnalzte mit der Zunge. Seit Sen wusste er, dass er niemandem trauen kann...wirklich niemandem. „Und du wunderst dich, dass dich alle Leute verraten...", meinte er. „Glaub mir, ich hab es versucht..." Irgendwann kann man einfach nicht mehr vertrauen... „Das bestreite ich auch nicht..." Yun wollte aufstehen und aus dem Raum gehen, doch Skelton hielt ihn mit einem Bein davon ab. „Wo willst du hin?" „Weg." „Ich werde dich nicht mehr alleine lassen, solange ich nicht sicher bin, dass du dir nichts antust, sobald du alleine bist." Yun ballte die Fäuste.„Was interessiert es dich? Es ist dir doch egal..." „Auch wenn du nicht bleiben willst, solange du auf meinem Schiff bist, wirst du dich nicht umbringen. Das lasse ich nicht zu." Yun biss die Zähne zusammen und sah bockig auf die Bettdecke. „Warum?" „Mich interessiert das Leben der Leute, die mir sympathisch sind.", sagte er und hielt sich die Hand vor den Mund. Yun sah ihn auf einmal verwirrt an. „Sympathisch?" „In der Tat und wenn du dich nicht so sträuben würdest, könnten wir eventuell sogar Freunde werden."Yun zuckte bei dem Wort Freunde. „Ich hab keine Freunde."„Du könntest welche haben." Er schüttelte unsicher den Kopf.„Ich hatte einmal einen Freund und der hat mich mehr enttäuscht als alle anderen...", gestand er leise. „Du kannst gerne meine Crew fragen. Ich war schon in einigen Situationen, wo ich sie hätte verraten können, es aber nicht getan habe." Aber keiner von ihnen war ich, dachte Yun und schüttelte erneut unsicher den Kopf. Yun sah suchend durch den Raum, er wusste selbst nicht, was er suchte, blieb aber wieder am Fenster hängen. Sollte er es noch einmal wagen?Skelton legte seine Hand auf Yuns Wange und drehte seinen Kopf zu ihm. „Das ist doch keine Lösung." Yun ließ seinen Kopf in Skeltons großer, warmer Hand und senkte ihn leicht. „Ich weiß aber nicht mehr weiter..." „Wenn du mich lässt, helfe ich dir.Ich hab es schon mal geschafft dagegen anzukämpfen..." Yun sagte nichts dazu, sondern ließ sich einfach zusammengerollt zurück aufs Bett fallen und robbte sich bis kurz vor die Wand, den Rücken zu Skelton.  Erhörte wie der Schwarzhaarige sich im Raum bewegte und sich aus Bett setzte. Er begann Yuns Haare zu kämmen, was ihn erstarren ließ.„Was.... machst du da?", fragte er unsicher. Wenigstens kam seine Stimme langsam wieder. „Du solltest besser auf dich achten...",murmelte er. Yuns Augen füllten sich mit Tränen und er begann stumm zu schluchzen, jedoch bewegte sein Brustkorb sich zuckend auf und ab.Er rieb sich über die Augen, doch es kamen immer mehr Tränen. Das letzte Mal, dass ihm jemand so die Haare gekämmt hatte, war als er noch zu Hause war, bei seinen Eltern. Seine Mutter hatte das immer gemacht, damit er besser schlafen konnte.

Skelton machte einfach weiter. Als er auch noch weiter kämmte, als er eigentlich schon längst fertig war, drehte Yun sich um und seine Arme um die Hüfte des muskulösen Mannes schlang. Skelton war etwas überfordert, während Yun sich einfach nur weinend an ihn drückte.Dann fing er an Yun mit den Fingern durch die Haare zu streichen.„Danke....", murmelte er in seinen Schoß. Er merkte, wie die Müdigkeit ihn packte und begann weg zu dösen, immer noch an Skelton geklammert.  

PirateWhere stories live. Discover now