18.

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Am nächsten Tag wurde Yun von einem anerkennenden Pfiff geweckt. John stand in der Tür und sah sie mit diesem gewissen Blick an. „Was willst du?" „Da-Da-Das Essen ist fer- fertig." Yun nickte und wollte aufstehen, doch ein fester Griff hielt ihn auf. Skelton hielt seine Hose fest. Yun bewegte sich rückwärts und rüttelte an ihm.„Skelton, steh auf." Er regte sich nicht. Yun rüttelte fester.„Skelton!" Immer noch nichts. Yun bekam Angst. Er schrie so lauter konnte und schlug ihm ins Gesicht, doch er regte sich nicht.„NOAN!!!", brüllte er. Jemand steckte den Kopf durch die Tür.„Hol Noan!", wies Yun ihn an und er tat es.

Der Arzt schlitterte in den Raum. „Was ist los?" „Er wird nicht wach..." Noan begann sofort ihn zu untersuchen. „Er ist nur Ohnmächtig, etwas abgemagert und dehydriert. Sonst ist er relativ gesund." Noan sah zu Yun, welcher besorgt Skelton musterte.„Bleib am besten bei ihm. Ich bring dir, was du brauchst." Yun lächelte ihn an. „Weg kann ich eh nicht." Er deutete auf Skeltons Hand. Noan lachte und holte ihm essen.

Nach und nach kamen die Crewmitglieder um Skelton zu sehen, aber auch um sich nach Yun zu erkundigen.

Das ging 2 Tage so.

Am dritten Tag wurde Yun wach, da die Wärmequelle an seiner Hüfte verschwunden war. Als er Skelton sah, der immer noch das Auge geschlossen hatte, verzog sich sein Mund nach unten und er sah hinab.Dann rüttelte eine Hand an seiner Schulter. Er dachte erst, es wäre ein Crewmitglied und er sah auf. Allerdings traf er auf ein grünes Auge, was ihn sofort lächelnd aufspringen ließ. „Du bist wach!"„Sieht so aus.", grinste er. Yun fiel ihm sofort weinend um den Hals. Auch Skelton schlang seine Arme um ihn, allerdings nicht so stark, wie sonst. Doch das war Yun egal.

„Mach das nie wieder...", bat er. „Versprochen..." Man hörte die Türklinge. „Tür wieder zu!", rief Yun, ohne sich von Skelton zulösen und sofort klackte das Schloss wieder leicht. Skelton war sichtlich erstaunt. „Was...?" Yun wurde warm im Gesicht. „Ich...will dich noch nicht loslassen..." Skelton lachte leise.  

Einige Zeit verstrich, dann ging die Tür wieder auf. „Ist mir egal, ob du nackt bist, oder was auch immer. Haskal bringt mich um, wenn du das nicht isst.", meinte Noan, als er mit dem Rücken hereinkam und ein Tablett in der Hand hielt. Yun richtete sich seufzend auf und blickte ihm in die erstaunten Augen, welche er auf Skelton richtete. „Moin.",meinte der Schwarzhaarige trocken. Noan fiel fast das essen aus der Hand. „DU VOLLPFOSTEN!!", schrie er ihn dann an. Skelton kratzte sich verlegen im Nacken und richtete sich schwer fällig auf. „Tut mir echt Leid..." „Spar dir deine verschissenen Entschuldigen.Kommt lieber essen. Die Crew wartet auf dich.", den letzten Satz sagte er seltsam Sanft und ging wieder, mit Yuns Essen. Yun erhob sich. Skelton wollte es ihm gleich tun, doch seine Beine gaben nach.„Scheiße...", murrte er unzufrieden. Yun kam mit einem frischen Hemd zu ihm und hockte sich vor hin, während er es ihm reichte. Erstarrte auf das Brandzeichen der Marine. „Das... solltest du abdecken...", meinte er mit Schmerz in der Stimme, da er sich noch ziemliche Vorwürfe machte, dass er den General gerufen hatte...„Stimmt wohl...", hauchte er und nahm das Hemd. Er striff es schnell über und fuhr mit der Hand über Yuns Wange. „Mach dir keine Vorwürfe... Niemand hier denkt es sei deine Schuld. Jeder hätte an deiner Stelle das Gleiche getan..." Yun sah Skelton nicht an und bekam feuchte Augen. „Aber es ist meine Schuld, dass dein Bruder dich gequält hat..." „Das stimmt nicht. Jeder andere General hätte mich einfach dort unten verrotten lassen. Mein Bruder ist einfach ein Sadist." Yun nahm ihn wieder in den Arm und drückte ihn mit aller Kraft an sich. „Es tut mir so Leid." „Mach dir bitte keine Gedanken darüber. Wir haben es überlebt, das ist alles was zählt." Yun lächelt, dann löste er sich wieder. „Versprechen kann ich das aber nicht..." Kopfschüttelnd lachte er leise. „Wir sollten langsam wirklich zum Essen, sonst waren wir die längste Zeit am Leben." „Haskal ist gar nicht so schlimm..." „Ich weiß,aber es macht einfach zu viel Spaß ihn zu ärgern." Yun stand lächelnd auf. „Kannst du laufen?" „Ich glaube nicht." Yun nahm Skeltons Handgelenk und zog seinen Arm über seine Schulter. Inden letzten Tagen war er kräftiger geworden. Skelton sah ihn mit hochgezogener Braue an. „Hast du trainiert." „Zwangsweise.",lachte er und schleppte Skelton zur Tür.


Im Speisesaal starrten sie alle an, als sie in der Tür standen. „Hey Leute.", meinte er etwas verlegen. Alle riefen wild durcheinander.Was ihm einfallen würde, sich einfach zu opfern. „Ich wollte euch einfach beschützen..." „Das haste ja toll hingekriegt. Ohne Yun wären wir alle ersoffen.", beschwerte sich Haskal. Skelton sah verwirrt zu Yun. Dieser zog nur verlegen die Schultern hoch, als er Skelton an seinen Platz setzte. „Ihr hättet das auch irgendwie selber hinbekommen..." „Könnte mich jemand aufklären?",fragte er in die Runde. „Yun hat die Beiden Soldaten, die das Schiff versenken sollten, erschossen.", erklärte Caz. Yun wurde etwas rot und setze sich neben Skelton. Das war sein Platz geworden.Er wusste auch nicht wieso. Skelton fiel ihm dankbar um den Hals.„Danke...", flüsterte er ihm ins Ohr. Yun wurde noch röter.„Das... das war gar nicht so wild..." „Willst du mich verarschen? Du warst danach völlig fertig!", meinte Jakson. Lachend löste sich Skelton. „Du feige Sau bist sogar abgehauen.",meinte Haskal. „Schwindler.", neckte Skelton, doch Yun sah betrübt auf den Boden. „Erinner mich nicht dran...", flüsterte er und Caz sah Haskal mahnend an, welcher etwas entschuldigend die Schultern hob. Sie hatten niemandem gesagt, was im Dorf passiert war,wofür Yun ihnen recht dankbar war. „Tut mir leid.",entschuldigte Skelton sich bei ihm. Yun schüttelte den Kopf und sah ihn wieder recht fröhlich an. „Ist nichts. Lasst uns lieber feiern! Der Captain ist wieder da!" Alle jubelten wieder. Skelton sah sich fröhlich um und Yun freute es ihn so zu sehen. Allerdings hatte sich das Bild von ihm in dem Kerker in seinen Schädel eingebrannt und er biss sich auf die Unterlippe. Alle redeten miteinander, nur Yun nicht. Er aß still sein Essen und lauschte ihnen. Da Haskal auch Alkohol brachte, waren alle binnen kürzester Zeit zumindest angetrunken, nur Yun nicht. Er war nicht so der Trinker. Irgendwann war er satt und schaffte es sich ungesehen zu verdrücken. Er nickte nur Haskal als Dank für das Essen zu, welcher den Gruß erwiderte,und ging an Deck. Die raue Seeluft tat ihm gut. Bald würden sie wieder Segel setzen und er war weg. Weg von diesem Dorf, unter Leuten, denen er vertrauen konnte, oder? Sie hatten ihn nicht bei diesem Spinner gelassen, oder seiner Familie. Aber sie hatten ihn auch gebraucht... Er raufte sich die Haare. Konnte er ihnen nun trauen oder nicht? Er wollte es wirklich. Sie waren alle sehr nett,wenn auch etwas durchgeknallt. Aber das störte ihn nicht. Er wusste nicht weiter...

Seufzend ging er in Skeltons Zimmer und legte sich mit dem Rücken zur Tür ins Bett und lag einfach nur da. Es war ihm schon zur Gewohnhei tgeworden, hier zu liegen, wenn er verzweifelt oder verwirrt war.

PirateWhere stories live. Discover now