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Als Yun die Augen wieder öffnete, war es draußen am Dämmern. Er konnte nicht sagen, ob Morgens oder Abends. Er drehte sich in Skeltons Arme herum, wobei die Kette klirrte, dann lächelte er. Auch wenn ihm noch alles weh tat, hatte Skelton recht gehabt, es war schön gewesen. Er strich langsam über sein Gesicht, dann küsste er ihn kurz.

Allerdings merkte er dann etwas in seiner Darmgegend, und es wollte raus.

Schleunigst stand er auf und rannte ins Bad. Dort lief weiße Flüssigkeit aus ihm heraus. Was er etwas ekelig fand, aber wenn das der Preis für die letzte Nacht war, war es ihm egal.

Als er wieder sauber war, ging er wieder ins Schlafzimmer. „Morgen.", begrüßte Skelton ihn nuschelnd. Yun legte sich wieder neben ihn.„Morgen." „Kampiert Noan noch vor der Tür?" „Ich hab ihn nicht gesehen..." „Hmm...", murmelte er. Yun stützte sich auf seine Ellenbogen, dabei klirrte die Kette wieder, was er schon gar nicht mehr mitbekam, und sah hinaus. „Woran denkst du?", wollte Skelton wissen. „Nichts bestimmtes...", lächelte er. Skelton stand auf und suchte seine Sachen zusammen. „Ich muss eben mit Caz reden...", meinte er während er sich anzog. „Wegen... dieser Aktion?", fragte Yun bedrückt. „Ja... Ich versteh es einfach nicht...", murrte er und sah zu Boden. „Streitet euch nicht deswegen...", bat Yun und sah auf das Kopfkissen. Auch wenn er jetzt ziemliche Angst vor Caz hatte, wollte er nicht, dass sie sich wegen ihm zerstritten. „Ich will nur eine Antwort, also keine Sorge." Yun kannte den Grund, nickte aber nur.

Dann stand er auf und zog sich an. Er ging zum Fenster und schloss es,bevor er sich auf den Schreibtischstuhl setzte und aus dem Fenster sah. Sein Kopf war wie leer gefegt.

Nach einiger Zeit legte sich eine Hand auf seine Schulter und er zuckte zusammen. Als er sah, dass es Skeltons Hand war, verschwand seine Panik aber wieder. Caz, der auch im Raum war, bemerkte er erst nicht.„Caz möchte mit dir reden. Ich bleib die ganze Zeit bei dir, also brauchst du keine Angst haben." Yun bekam große Augen und schüttelte den Kopf. Dabei drückte er sich in den Stuhl. „Bitte...Es wäre wirklich wichtig für mich....", bat er leise. Vor Yuns innerem Auge blitzte dieser ausdruckslos und kalte Gesichtsausdruck von Caz auf, als er vor ihm lag und sofort fing er an zu zittern. Erschüttelte abermals den Kopf und sah zu Boden. „Dir wird nichts passieren. Nie wieder.", versicherte er, als er ihn in seine Arme gezogen hatte und durch seine Haare fuhr. „Ich hab dir schon mal gesagt, versprich nichts, was-" Dann sah er Caz weiter hinten stehen. Er stieß Skelton von sich und zog sich so weit zurück wie es ging. Dort kauerte er sich auf den Boden, die Hände schützend über dem Kopf. Alles in ihm schrie, er solle fliehen, weg von diesem Mann. Aber er konnte nicht aus dem Raum. Sein Kopf spielte ihm die Szene noch einmal vor. Er auf dem Boden, Caz über ihm, die Schwerter hoch erhoben, sein Blick so kalt wie der kälteste Winter.

Jemand nahm seine Hände und Yun schrie. „Nein! Nicht!" Jemand zog seine Hände zu sich und hob seinen Kopf an. „Yun. Ich bin es, er ist weg.", flüsterte er. Langsam kam er wieder in die Realität zurück und erkannte Skelton. Zitternd und mit feuchten Augen sah er ihn nur an. Sein Blick glitt vorsichtig durch den Raum. Caz war nicht mehr da. „Es tut ihm wirklich leid, was er dir angetan hat...", meine Skelton. Yuns Blick schweifte wieder zu ihm. Sagen konnte er aber nichts. Skelton nahm ihn in den Arm und drückte ihn an sich. Yun vergrub seinen Kopf in seiner Schulter und versuchte sich zu beruhigen.  

Als er sich wieder gefangen hatte, löste er sich von Skelton und wischte sich über die Nase. „Ich weiß, dass du ihm das nicht verzeihen kannst, aber ihr müsst auf dem gleichen Schiff leben.... Ihr solltet euch wirklich aussprechen...." Yun wusste, dass er recht hatte. Er mochte Caz auch eigentlich. Nur hatte sich dieses Bild bei ihm eingebrannt. Zitternd nickte er fast unmerklich. Skelton lächelte sanft. „Danke." Skelton erhob sich und bot Yun die Hand. Er nahm sie und wurde hochgezogen. Er wollte ihn mit sich aus dem Raum ziehen, doch Yun stockte. „J-Jetzt?", fragte er mit zitternder Stimme. „Sonst überlegts du es dir anders, das weiß ich." Yun sah auf den Boden und versuchte weiter Skelton zurück zu halten,doch der Schwarzhaarige zog ihn mit sich. Sie gingen zu Caz Zimmer,als Vize hatte er ein Einzelzimmer,genau wie Skelton. Er stand am Fenster und drehte sich zu ihnen, als er die Tür hörte. Yun versteckte sich hinter Skelton so gut es ging und klammerte sich ans einen Mantel, den Blick zu Boden. Wieder tauchte Caz ausdrucksloses Gesicht vor ihm auf. „Sprecht euch aus, bitte...", meinte Skelton und trat zur Seite, sodass Yun sich nicht mehr hinter ihm verstecken konnte. Als Entschuldigung nahm er aber seine Hand und drückte sie leicht. Caz rieb sich den Nacken. „Kannst du uns alleine lassen?",bat er Skelton und Yuns Atem beschleunigte sich.

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