19.

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Irgendwann fiel jemand auf ihn. „Schuldigung...", lallte Skelton und rollte von ihm runter. Er roch ziemlich stark nach Alkohol. „Du stinkst...", meinte Yun nur. „Un duu nicchh. Du riechs guuuuud."„Danke?" Jup, er war deutlich betrunken. „Weisu ich sdehh ja voll auf dichh..." Yun stemmte sich auf und sah ihn feuerrot an.„Was?!" „Isch." Er richtete umständlich den Finger auf sich.„Steh auf dischh...", dann zeigte er auf Yun, wollte es zumindest. Er deutete mehr auf die Wand hinter ihm. „Du bist betrunken..." Yun legte sich wieder mit dem Rücken zu Skelton. Sein Gesicht brannte jedoch und sein Herz versuchte gerade aus seiner Brust zu springen. Was war los?

Skelton legte sich hinter ihn und Yun hörte ein lautes Schnarchen. Yun seufzte.

Die ganze Nacht hörte Skelton nicht auf zu Schnarchen. Yun versuchte alles, damit er ruhig war, doch es half nichts. Er war sogar kurz davor, ihn aus dem Bett zu schmeißen.

Am nächsten Tag war er völlig fertig. Skelton kam stöhnend wieder zu sich und legte einen Arm über die Augen. „Oh, haben wir etwa einen Kater?", Yun flüsterte erst, wurde dann aber immer lauter und war recht genervt. „Schhh..." Skelton legte einen Finger auf seine Lippen. „Keine lauten Geräusche...", bat er. Yun stand auf und ging zum Fenster. Seit Skeltons Ohnmacht, hatte er die schweren roten Vorhänge zugelassen, doch jetzt zog er sie mit einem Ruck auf.„Etwas LICHT, schadet dir bestimmt nicht.", sagte er auch nich tgerade leise. „Ahh... Mach sie wieder zu.", stöhnte er und rollte sich auf die Seite. „Nö." Seklton sah vorsichtig zu ihm.„Seit wann bist du so aufmüpfig?" Yun verschränkte die Arme.„Problem damit?" „Hmm. Nicht wirklich, nein. Eigentlich ganz heiß.", grinste Skelton. Yun lief wieder knallrot an und stürmte aus dem Raum. Skeltons Worte von letzter Nacht kamen ihm wieder in den Sinn.

Er ging schnurstracks in den Speisesaal. Haskal war schon wach und putzmunter. „He, Prinzesschen, was ist los?", fragte er, währender kochte. „Nenn mich nicht so... Skelton hat... ach egal..."Haskal zuckte mit den Achseln. „Ich wollte mich sowieso noch bei dir entschuldigen, wegen gestern..." Yun nickte. „Schon vergessen..." Haskal ließ von den Töpfen ab und lehnte sich auf die Theke. „Also, was hat unser heimgekehrter Captain gemacht?"Yun sah zu Seite. „Hat er dich angefasst?", fragte Haskal ernst und wütend. „Nein..." Der Koch sah ihn abwartend an. „Er...hat gesagt, er würde... auf mich st... stehen..." Haskal grinste wissend. „Und?" „Was und? Das sagt man doch nicht einfach so,auch nicht wenn man betrunken ist." „Wer sagt dir, dass er es nicht so gemeint hat?" Yun sah ihn wieder an. „Was?" „Du hast schon verstanden. Und jetzt verschwinde, ich muss noch kochen." Dann drehte er sich wieder um. Yun verließ unsicher die Kantine und schlich zu Skeltons Kajüte. Vor der Tür blieb er stehen und traute sich nicht ganz einzutreten. Er trat schließlich doch ein,allerdings ohne Skelton anzusehen. „Alles ok?" „Geht so..."Er fuhr sich durch die Haare. „Ist es wegen meinem Kommentar von eben?" Yun sah durch den Raum, fand aber keinen Punkt, auf den er sich konzentrieren konnte. „A..Auch..." Und er war wieder der stotternde Angsthase. „Wenn ich dich damit in Verlegenheit gebracht habe, tut mir das Leid, aber ich hab es ernst gemeint. Ich steh wirklich auf dich." So schnell rot zu werden, war bestimmt nicht gesund. Skelton saß mittlerweile. „Da-Das... I-Ich...", er wusste nicht, was er sagen sollte. Skelton lächelte. „Zwing dich nicht. Wenn du keine Antwort hast, ist das in Ordnung. Du bist ja eh bald weg...", den letzten Satz flüsterte er, doch die Worte bohrten sich in Yuns Ohren. „Was? Nein. Ich... Ich bleibe hier..."Skeltons Kopf ruckte hoch. „Was?" „Ich...bleibe auf dem Schiff,wenn ich darf...", wiederholte Yun unsicher. Wenn Skelton allerdings etwas dagegen hatte, würde er gehen, auch wenn er nicht wusste wohin er sollte. Er wollte aufstehen, doch seine Beine gaben wieder nach und er landete auf den Knien, was ihn schmerzhaft zischen ließ. Yun kam zu ihm und wollte ihm helfen, doch Skelton zog ihn sofort zu sich und umarmte ihn. „Natürlich...", lächelte er erleichtert. Yun hockte einfach nur da, überfordert. Als er sich wieder gefangen hatte zog er Skelton mit sich hoch und setzte ihn wieder aufs Bett. Skelton ließ ihn immer noch nicht los und Yunwurde die Vermutung nicht los,  dass er es wirklich ernst meinte. Yun kniete sich vor ihn und umarmte seine Taille. Er musste es ernst meinen. Denn Yun merkte, dass er Gefühle für diesen Mann entwickelte. „Wenn du das nicht ernst meinst, dann..." Weiter kam er nicht, da ein Kloß ihm den Hals zuschnürte. Dann fiel ihm auf,dass man es nicht so verstehen konnte, wie er es meinte. „Das mit dem...st...stehen..." Skelton ließ ihn los um Yuns Gesicht in seine Hände zu nehmen. „Ich glaube, ich habe noch nie etwas so ernst gemeint..." Yun kamen Tränen. Wenn dieser Mann ihn verraten würde, würde er das nicht verkraften. Skelton lächelte sanft. Yun zog seine Kopf aus Skeltons Händen, um ihn in seinen Schoß zulegen.

„Ich hab nur noch dich...", murmelte er sehr leise. „Nein... Du hast mich und die Crew.", lächelte er, doch Yun schüttelte den Kopf.„Ich mag die Crew, aber... dich mag ich mehr." Er empfand die Crew wie gute Freunde, oder zumindest, was er darunter verstand. Bei Skelton war es irgendwie... mehr. Skelton zog sein Gesicht wieder zu sich und sah ihm in die Augen. Dann zog er ihn näher zu sich, bis sich ihre Lippen fast trafen. Er verharrte kurz. Yun war etwas überrascht, tat aber nichts. Skelton zog ihn ganz zu sich und schloss die Augen. Yun tat es ihm gleich und erwiderte den Kuss. Er liebte Skelton, mehr als er seine Mutter, seine Vater oder seinen Bruder geliebt hatte.

Skelton zog ihn auf seinen Schoß. Yun ließ es geschehen, doch löste sich,bevor sie weiter gingen. Skelton legte seine Stirn gegen Yuns und ihm kamen erneut die Tränen. Nicht wegen der Situation, sondern weil ihm wieder klar wurde, dass seine Familie ihn verkaufen wollte und dass er Skelton nicht so vertrauen konnte, wie er es gerne wollte. „Hey,was ist los?" Yun sah nach unten und die Tränen begannen zufallen. „Ich hab wirklich nur dich...", wiederholte er leicht schluchzend. Diese Feststellung brannte sich ihm ein.

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