Pirate

45.

Leise drückte er die Tür auf und sah ihn in der Badewanne. „Was dagegen, wenn ich nebenbei dusche?", fragte er. „Du kannst auch gerne mit zu mir in die Wanne kommen." Yun trat ein und schloss die Tür wieder. „Ich will sauber werden und nicht schon wieder dreckige Dinge mit dir tun.", grinste er. „Daran hab ich tatsächlich gerade nicht gedacht, ich frag mich wer von uns der Versaute ist.", gab er zurück. Yun zog sich aus. „Du. Ganz klar du." „Sicher...", antwortete er und legte den Kopf mit geschlossenem Auge in den Nacken. Yun seufzte innerlich und setzte sich zwischen seine Beine. Dann lehnte er den Oberkörper an ihn. Skelton legte die Arme um ihn. „Du wirkst erschöpft.", meinte Yun leise. Das heiße Wasser tat ihm gut. „Etwas.", murmelte er. „Lüg mich nicht an. Du bist völlig fertig..." Er öffnete es wieder. „Stimmt wohl.... Ich führe seit 10 Jahren eine hundert Mann starke Crew und die letzten Monate waren auch nicht gerade einfach...", gab er zu. Yun legte den Kopf ihn den Nacken um ihn anzusehen. „Wenn wir anlegen, machen wir zwei Urlaub.", beschloss er. „Ich kann nicht einfach Urlaub machen, ich bin der Captain.",seufzte er. Yun sah ihn entnervt an. „Glaubst du wirklich, wenn du den anderen sagst, dass du dich mal erholen musst, sie dich nicht lassen? Außerdem hat Caz sie gut im Griff." „Ich hasse es wirklich Schwäche zu zeigen." „Dann sag ihnen wir haben was zu erledigen. Oder sag es nur Caz." „Meinetwegen.", gab er nun doch nach. Yun schmiegte sich lächelnd noch etwas an ihn. „Schön.",seufzte er.

Sie saßen noch eine Zeit da, bis das Wasser kalt wurde. Yun erhob sich aus der Wanne und nahm sich ein Handtuch, mit welchem er sich abtrocknete. Als er seine Haare in der Hand hatte, musterte er sie.Sie waren wieder ein ganzes Stück gewachsen.

Skelton erhob sich ebenfalls. „Soll sie dir jemand schneiden? Ich hab einpaar Leute, die das gut können.", schlug Skelton vor, während er sich abtrocknete. Yun sah ihn lächelnd an. „Für was hast du eigentlich keine Leute?", fragte er belustigt. „Ich hab für alles irgendwen.", gab er grinsend zurück. „Von mir aus.",lachte Yun weiter. „Ich könnte sie aber auch wieder selbst abschneiden." Skelton schüttelte den Kopf. „Lass das ma einen meiner Männer machen." Yun zog sich unterdessen an. Seine Haare bekam er so sowieso nicht trocken. Aber jemand anderen an seine Haare lassen? Ihn sie kämmen lassen? Das hatte bis jetzt nur seine Mutter getan, und Skelton einmal. Aber einen von der Crew? Er war sich nicht sicher, ob er das wollte. Skelton murmelte irgendwas vor sich hin, während er sich anzog. Er schaute in den Spiegel und spielte mit seinen Haaren. Yun stellte sich zu ihm und fuhr mit einer Hand in seine Haare. „Die könnten auch wieder etwas kürzer... aber nicht viel.." Seine Hand blieb hängen. „Und gekämmt werden." Etwas umständlich zog er seine Finger wieder zurück. „Mhm.", meinte er nur und schnappte sich eine Bürste. Er fing an die schwarze Mähne zu ordnen. Yun beobachtete ihn dabei. Ob das für ihn auch so entspannend war oder zumindest ansatzweise? Er suchte etwas. Da er sich seine Haare zurück hielt, vermutete Yun ein Haarband.Schmunzelnd nahm Yun ein Band aus seiner Tasche, er hatte mehrere dafür, und band es ihm von hinten um die Haare. „Halt still."Skelton setzte sich auf den Boden, während Yun ihm die Haare hoch band. „So.", meinte er als er fertig war. Skeltons Pferdeschwanz sah so flauschig aus, dass Yun ihn einfach anfassen musste, als erstand. „Gefällts?", fragte er grinsend. Yun wurde etwas rot.„Die sind so... flauschig..." Im Gegensatz zu seinen, die einfach nur von seinem Kopf herunter hingen war aber auch fast alles flauschig. „Das machen die Wellen da drin." Yun spielte weiter mit dem Zopf. Skelton drehte sich allerdings um und gab ihm einen Kuss. Yun beobachtete dabei, wie seine Haare flogen. Etwas glänzendes fiel ihm ins Auge. An Skeltons linkem Ohr waren 4 Ohrringe. Seine Finger berührten sie und fuhren Einen nach dem Anderen hinab. Skelton lächelte in den Kuss. Yun war weiterhin fasziniert. In den Monaten die sie sich jetzt schon kannten, war ihm das nie aufgefallen. „Würde dir bestimmt auch gut stehen." Yun hatte gar nicht mitbekommen, dass er sich wieder gelöst hatte und ihn angrinste. „Tut das nicht weh?" „Eigentlich nicht, ist ein bisschen wie eine Spritze." Yun verzog das Gesicht. Spritzen waren jetzt nicht gerade sein Freunde.