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Er hatte zwar nie viele Leute gehabt, die er mochte oder denen ertraute. Aber dass es jetzt nur noch einen Menschen gab.... Gut, die Crew mochte er auch und er vertraute ihnen, bis zu einem gewissen Grad, aber nicht, so wie er seiner Familie getraut hatte. Skelton riss ihn aus den Gedanken, als er ihm dir Tränen wegstrich. „Es wird jetzt alles gut, das verspreche ich dir." Yun sah etwas auf.„Versprich mir bitte nichts, was du nicht halten kannst..." „Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um dieses Versprechen zuhalten.", meinte er ernst. Yun drückte ihn an sich. „Wehe wenn nicht..." Dann würde er sich wirklich umbringen, und niemand könnte ihn davon abhalten. Skelton fuhr ihm schmunzelnd durch die Haare. „Meine Crew würde mich umbringen, wenn ich dir irgendwie wehtun würde.", lachte er, doch Yun war nicht zum Lachen. Für ihn war die Situation recht ernst und etwas traurig. Er vergrub sein Gesicht nur in Skeltons Halsbeuge. Mehr Tränen kamen ihm. Immer wieder realisierte er aufs neue, was seine Familie ihm antun wollte.Die Menschen, die er wie niemand anderen geliebt hatte. „Ist noch was anderes?", fragte Skelton vorsichtig. Yun schniefte laut. Erdrehte den Kopf, sodass er reden konnte. „Mei- Meine Familie..."Skelton wartete darauf, dass er fortfuhr. „Wol-wollte mich          ver---..." Er konnte es nicht ganz aussprechen. Skelton packte ihn fester und Yun merkte, wie er den Kiefer anspannte. Jedoch vergrub er seinen Kopf wieder in Skeltons Hemd.  

Si esaßen noch einige Zeit so, bis Yun sich wieder beruhigt hatte. Skelton drückte ihn leicht von sich. „Besser?" Yun nickte langsam, während er sein Gesicht trockenwischte. „Hat Noan dich eigentlich schon untersucht?" Skelton wich seinem Blick aus.„Jaaaa...." Yuns Augen wurden zu Schlitzen. „Lüg mich nicht an. Ich hol ihn." Dann stand er auf. „Komm schon... Mir geht's gut, wirklich.", flehte er fast, da Yun schon außer Reichweite war. Er drehte sich um und verschränkte die Arme. „Dann komm doch her und halt mich zurück.", forderte er. „Du verbringst wirklich zu viel Zeit mit meinen Leuten...", murrte er und ließ sich nach hinten fallen. „Sie sind ein schlechter Einfluss." Yun drehte sich wieder zur Tür und machte eine wegwerfende Geste. „Und wessen Schuld ist das?" „Ihre. Ganz allein ihre. Ich bin das perfekte Vorbild." „Red dir das nur ein..." Dann fiel die Tür insS chloss.  

Yun suchte den Quacksalber, mit dem er sich auch recht gut verstand in seinem Arztzimmer. Er saß deutlich verkatert auf einem Drehhocker und hing mehr auf seiner Anrichte, als dass er richtig saß. Yun trat ein. „Heute wird keiner Krank... Anordnung vom Captain..."„Vielleicht solltest du ihm das auch sagen..." Noan drehte sich etwas erschrocken um. „Was willst du hier?" „Besagter Captain muss mal untersucht werden." Sofort war Noan hellwach und nahm seinen Arztkoffer vom Boden. „Wo ist er." Yun drehte sich um und bedeutete ihm zu folgen.

Sie gingen in Skeltons Kajüte. Er lag immer noch auf dem Bett und schielte zur Tür. Er drehte sich demonstrativ weg. „Mir geht's gut...", murrte er. Yun seufzte. „Stell dich nicht an wie ein Dreijähriger." Er zog Skelton mit einem Ruck ins Sitzen und schlag seine Arme unter Skeltons hindurch um sie hinter seinem Kopf zu verschränken, damit er sich nicht wehren konnte. Haskal hatte ihm diesen Griff mal gezeigt. Noan besah das Ganze recht amüsiert. „Was soll das denn werden?" „Wie ich dich einschätze, würdest du Noan wegschlagen, wenn er sich anfasst." „Er kennt dich mittlerweile schon ganz gut, was?", lachte Noan und Skelton verzog das Gesicht. „Jetzt fang an.", bat Yun, wobei es mehr eine Art Befehl war. Noan seufzte nur und begann mit der Untersuchung.

Sie dauerte relativ lange und Yuns Arme drohten müde zu werden, doch vorher war Noan fertig und er konnte Skelton loslassen. Skelton sah nicht sonderlich zufrieden aus. „Sind wir bald fertig?", fragte er genervt. Yun stand wieder auf. „Du benimmst dich wie ein Kleinkind." „Und du dich wie eine Glucke. Ich hab dir gesagt, mir geht's gut...." „Einer muss ja der Erwachsene sein."

„Ich will euren Ehestreit ja nicht stören, aber-" Beide sahen ihn an.„Was?", wollte Skelton wissen. „Das es dir gut geht ist nicht ganz wahr..." „Sag ich doch." „Und wie darf ich das verstehen? Außer der üblichen Schmerzen bei solchen Verletzungen fühl ich mich gut." Naon begann wieder zusammen zu packen. „Deine Beinmuskulatur hat stark gelitten. Außerdem bist du etwas unterernährt und, aber ich muss noch mehr Tests machen, um sicher zu sein, du hast deutlichen Vitamin D Mangel.", erklärte er. „Und deine Leber würde sich über etwas mehr Alkohol freuen." „Da stimm ich dir zu.", grinste Skelton. Yun schüttelte nur den Kopf.„Ihr seit unglaublich... Was machen wir dagegen?" Er sah ihre Blicke. „Nicht das mit dem Bier." „Für den Vitamin D Mangel werd ich dir Tabletten geben, die Unterernährung braucht halt ihre Zeit und wegen deinen Beinen müssen wir wohl langsam aber sicher Muskeln wieder aufbauen. Bis dahin bekommst du Krücken.",erläuterte Noan sachlich. Skelton wirkte immer unzufriedener. „Den Muskelaufbau kann ich machen.", schlug Yun nachdenklich vor.„Kennst du dich damit aus?", fragte Noan skeptisch. Yun nickte.„Ja, ich habe mal bei einem Heiler gearbeitet, als ich auf Reisen war." Noan sah ihn forschend an. „...Nun gut." Yun grinste Skelton leicht sadistisch an. „Na fein...", stimmte Skelton zu.„Dann fangen wir doch gleich an. Wenn du uns entschuldigen würdest,Noan." Yun ging zu Skelton und drückte ihn auf den Rücken, um sich dann vor ihn zu knien. Er packte Skeltons rechte Fußfessel und begann das Bein in alle möglichen Richtungen zu bewegen. Er stöhnte schmerzerfüllt auf. „Bist du wahnsinnig?", fauchte er. „Etwas.",sagte er konzentriert und bewegte es nun etwas langsamer. Er knickte es immer wieder ein und machte es lang. Skelton biss sich auf die Unterlippe.                                                                                                                                       Nach einiger Zeit ließ er davon ab und nahm sich das andere Bein. Dort machte er genau das Gleiche.  

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