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In den nächsten vier Tagen erholte Yun sich so weit, dass er wieder fit war. Er hatte jede Nacht bei Skelton verbracht, einerseits, weil er sich bei ihm sicher fühlte, andererseits, weil Skelton immer noch Angst hatte, ihn allein zu lassen.

Er war gerade auf dem Weg zu Naon, um sich noch einmal durchchecken zulassen. Ja, er hatte sich mit der Crew relativ angefreundet,zumindest hatte er keine Angst mehr vor ihnen. „MARINE!!!",schrie einer von ihnen aus dem Krähennest. Sofort waren alle unruhig und machten sich bereit, nur Yun nicht. Er wusste nicht, was er tu nsollte.

Caz kam zu ihm. „Bind dir das um die Haare und versteck dich." Yun sah ihn ängstlich an. „Wenn der Captain auf dich aufpassen muss,kann er nicht richtig kämpfen.", lächelte er und zog seinen Säbel. Skelton zog ihn am Handgelenk. „Komm mit." Sie gingen ins eine Kabine. Skelton öffnete einen Raum. „Versteck dich da drin.Da sollte dich keiner finden." Er wollte schon gehen, doch Yun hielt ihn noch zurück. „Ko...Komm bloß wieder...", er versuchte es wie eine Forderung klingen zu lassen, doch es war mehr eine Bitte. Skelton begann zu grinsen und küsste ihn plötzlich auf den Mund. Yun war in Schockstarre. Skelton löste sich wieder und verschwand grinsend, während sich die Tür schloss, hinter der Yun stand.

Yun stand einfach nur da. Was... war das gerade...?

Erging etwas in den Raum hinein.Hier war alles voller Technik. In Gedanken band er sich die Haare unter das Tuch und versuchte irgendetwas von den Geräuschen an Deck einordnen zu können, doch es war zu durcheinander.

Irgendwann wurde er still, sehr still. Unsicher trat Yun aus dem Raum und sah sich um. Niemand da. Er ging durch den Flur und blieb hinter der Tür,die an Deck führte stehen. Was wenn sie alle tot waren? Wenn es so aussah, wie damals auf dem Handelsschiff? Unsicher schob er langsam die Tür auf und sah alle Crewmitglieder auf dem Boden sitzen,gefesselt. Um sie herum standen bewaffnete Soldaten. Caz saß genauso, dass er ihn sehen konnte und schüttelte langsam den Kopf, um ihm zu sagen, dass er nichts machen sollte. Skelton kniete am Ende eines schmalen Ganges, zwei Wachen hielten ihm die Arme auf dem Rücken. Yun bekam Panik.

Der General schritt auf Skelton zu und musterte herablassend die Crew.„Nette Freakshow hast du hier.", spottete Eduard, als er bei dem Einäugigen war. „Wag es nicht sie Freaks zu nennen!", knurrte er bedrohlich. Eduard jedoch lachte nur und drehte sich wieder um.„Tötet sie.", befahl er. „Nein! Wag es nicht, ihnen etwas zutun!", schrie Skelton. Yun gefror das Blut in den Adern, bei Skeltons Verzweiflung. Er liebte wie wirklich, wie eine Familie...Der General drehte gelangweilt den Kopf. „Und was bietest du mir dafür?" Skelton ließ den Kopf hängen. „Nimm mich mit...Kassier mein Kopfgeld und häng mich meinetwegen, aber verschon meine Crew..." Yun reizte es die Tür aufzureißen und ihn anzuschreien,er solle das nicht tun, doch Caz eiserner Blick verriet ihm, wie schwer es für jeden einzelnen von ihnen war. Protest regte sich unter ihnen und Skelton hob den Kopf. General Stringer grinste seinen Bruder dreckig an. „Gut, Bringt ihn aufs Schiff."

Erließ sich mitschleifen, doch der General gab noch einen Befehl, den Yun nicht mitbekam. Skelton jedoch schien auszurasten. „Der Deal war, sie zu verschonen! Du miese Ratte!" Den nächsten Satz verstand Yun wieder nicht, doch er rannte in ein Zimmer, in dem er damals auf der Suche nach dem Bad, Waffen gesehen hatte. Er sah sich um. Keine der Waffen sagte ihm etwas. Er nahm einfach eine Feuerwaffe und rannte wieder hinaus. Caz sah ihn verwundert an, dann erblickte er die Waffe. „Sie sind unter Deck!", rief er ihm zu. Yun rannte an allen vorbei und sah zwei Uniformierte mit Äxten. „St-Stehenbleiben!", forderte er unsicher. Die Männer sahen ihn an und lachten. Dann wollten sie weiter machen. Yun schloss die Augen und zog den Finger an. Ein lauter Knall, dann noch einer. Beide Männerlagen am Boden und Yun sah auf die dampfende Waffe...

Völlig fertig ging er wieder an Deck. Alle sahen ihn verwundert an. Er schmiss die Waffe weg und fiel auf den Hinter. „Yun, kannst du mir die Fesseln abnehmen?", fragte Caz vorsichtig. Er sah ihn an und tat es.

Caz machte seine Kameraden nach und nach los. Als einige Leute befreit waren, ging er zu Yun und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Hey,alles ok?" Yun zuckte stark zusammen und wich zurück. „Ge-geht so." Caz setzte sich. „Wir sind dir echt was Schuldig." Yun sah ihn fragend an. „Wenn du sie nicht aufgehalten hättest, wären wir alle ertrunken." Die gesamte Crew kam zu ihm und sah ihn stolz und aufmunternd an. Yun nickte nur.  

PirateWhere stories live. Discover now