17.

4 0 0
                                    


Dann war es so weit. Skelton sollte gehängt werden. Sie standen auf einem großen Platz, in der Mitte ein Schafott. Eduard und Yun standen schon darauf und warteten. Yun hoffte stark, dass Noan sich nicht irrte... Er besah die Menge. Sie standen alle verteilt unter den Zuschauern. Er sah Noan, der schon sein Blasrohr bereit machte.

...Vertrau ihm. Er weiß was er tut... Redete Yun sich ein. Die Sonne stand schon sehr hoch... Mittag hatte Noan vorausberechnet. Dann brachten sie ihn. Zwei Männer schleppten ihn mehr, als dass er ging. Das wäre kein würdiges Ende, für niemanden, dachte Yun. Sie platzierten ihn genau auf der Mitte der Plattform.

Yun sah in den Himmel. Langsam sah man es, als musste er anfangen...

Eratmete tief durch. „Hört auf!!", schrie er. Alle sahen ihn an,sogar Skelton. „Was-?", fragte Eduard. „Lasst ihn frei!",verlangte er. Sein Herz pochte wie verrückt. Er war echt nicht der Typ für sowas... „Niemals.", sagte Eduard ruhig. „Wenn ihr ihn nicht freilasst, dann..." Die Sonne begann sich zu verdunkeln. Mit dem schoss Noan ihn ab und schloss er die Augen. Er spürte, wie das Mittel sich in seinem Körper breitmachte. Dann öffnete er sie.

Sie leuchteten wie Fackeln auf. Noan hatte ihm erklärt, dass die Leute sich nicht mit Astrologie auskannten und es für Magie halten würden.„Lasst. Ihn. Frei.", verlangte er mit Nachdruck. Außerdem rankten sich um Weißhaarige die wildesten Mythen.

Es war totenstill. Skelton sah wie hypnotisiert auf Yuns Augen. „Das Werk eines Dämons!", schrie Darron plötzlich. „Er wird uns die Sonne nehmen, wenn er nicht bekommt, was er will." Er kam auf das Schafott. „Ihr guten Gläubigen! Gebt dieser gottlosen Kreatur, was sie will, oder wir werden auf ewig im Dunkeln bleiben!" Yun lachte finster, versuchte es zumindest. „Kein Gott wird euch helfen."Eduard sah verängstigt zu Skelton, dann zu Yun.

Die Menge wurde unruhig und verlangte Skeltons Freilassung. Viel Zeit hatten sie auch nicht mehr. Das Mittel und die Sonnenfinsternis waren bald vorüber. Eduard schien zu überlegen, dann ließ er Yun los.„Da-Dann nimm ihn. Aber verschwindet von hier! Gib uns die Sonne wieder!", er war verzweifelt. Yun ging zu Skelton und half ihm auf.Dann verließen sie den Platz. Yun warf noch einmal einen Blick zu Eduard. „Wehe, ihr verfolgt uns." Dann gingen sie und die Finsternis löste sich auf.

In einer entlegenen Gasse sackte Yun zusammen. „Danke...", hauchte Skelton. Yun sah ihn fertig an. „Du bist ein Arsch...", keuchte er, worauf Skelton ihn fragend ansah. Yun stemmte sich mit dem Rücken an einer Wand hoch. „Du hast gesagt, du kommst wieder..." Skelton sah zu Boden, um Yuns Blick auszuweichen. „Ich wollte euch beschützen..." Yun ging zu ihm und drehte ihn herum, um seine Fesseln zu betrachten. Er selbst war zwar auch noch gefesselt, doch Owen, einer der Crewmitglieder hatte ihm gezeigt, wie man Schlösser knackte und er war recht gut, sagte zumindest Noan. „Ich weiß...",seufzte er.

Ermachte sich daran die Schlösser zu öffnen. „War ja allerdings trotzdem umsonst...", flüsterte er. Yun sah verwundert auf. „Was meinst du?" „Sie haben doch das Schiff versenkt..." Yun zog die Augenbrauen zusammen. „Wir treffen uns in Wentra.", wiederholte er Caz Worte für Skelton. Er hatte sich wieder zu Yun gedreht, als die Fesseln zu Boden gefallen waren. Sturzbäche liefen ihm über die Wangen. „Das hab ich dir in dem Kerker bestimmt 20 Mal gesagt. Caz meinte, du verstehst das... Außerdem bin ich als Nichtschwimmer auch noch hier." „Ich hab nichts verstanden, meine Sinne waren wie abgeschaltet..." Yun musterte ihn etwas. Kein Wunder... Er hatte unzählige neue Narben. Dann schüttelte er den Kopf. „Ist ja auch egal...", seufzte er. „Wo sind sie?", fragte er. Yun grinste ihn an. „Wenn du mit die Dinger abmachst, bring ich dich zu ihnen."Er hob die Hände. In Windeseile befreite er Yun von den Dingern,auch wenn seine Hände zitterten.

Yun stützte ihn lächelnd, da er nun recht wackelig wirkte und zog ihn mit sich, aus der Stadt, einen recht langen Weg, bis zum Strand. Man hörte nicht viel. Klar. Sie waren alle angespannt wann und ob sie kamen. Sie betraten den Strand, allerdings war auch nicht viel zusehen. In der Ferne lag das Schiff vor Anker, wenige Beiboote waren da und ein recht großes Feuer brannte. Skeltons erleichtertes Lächeln, brachte auch Yun zum Schmunzeln.

„Da sind sie!", rief jemand aus dem Busch. Keinen Wimpernschlag später kamen sie alle heraus gerannt und umringten sie. „Ihr seid am Leben...", flüsterte Skelton noch, bevor er zusammensackte. Yun schaffte es gerade ihn hoch zuhalten. Caz kam und half ihm. Er sah stolz lächelnd zu Yun herüber. „Bringen wir ihn aufs Schiff."Yun nickte und sie alle machten die Boot bereit.  

An Deck brachten sie Skelton in sein Zimmer. Caz legte ihm die Hand auf die Schulter. „Das hast du echt gut gemacht." Yun nickte.„Danke... War auch echt anstrengend..." Caz lachte und sah ihm in die Augen. „Du solltest dich untersuchen lassen. Deine Augen sind rot..." Yun Gähnte. „Morgen. Noan wird mich schon nicht vergiftet haben..." Er wollte das Zimmer verlassen, doch Caz hielt ihn lachend auf. „Wo willst du denn hin?" „Ins Bett?" Caz zog ihn schwungvoll zurück, sodass er in Skeltons Bett fiel. „Gute Nacht." Dann ging Caz. In der Tür blieb er stehen. „Morgen wird übrigens gefeiert, als wäre der jüngste Tag!" Dann ging er.

Yun lag etwas überfordert neben Skelton. Er sah echt fertig aus, sogar während er schlief... Yun strich über seine Narben, die Alten und die Neuen. Dann nahm er ihn unbewusst in den Arm und schlief langsam ein.

PirateWhere stories live. Discover now