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Yuns Hände waren mit einer längeren Kette am Fußende befestigt, das Halsband am Kopfende. So lag er nun unter der Decke, neben Skelton und konnte sich nicht viel bewegen.

Zwei Tage lag er so da, ohne dass der Schwarzhaarige sich rührte. Man brachte ihm Wasser und gab es ihm zu trinken, sonst unterhielten sie sich immer noch nicht mit ihm.

Dann begann er sich wieder zu regen. Yun wartete auf eine deutlichere Regung von ihm. Er schien sich zu Bewegen. Ein krächzendes Geräusch kam von ihm. Yun seufzte stumm. Er wollte sich entschuldigen. Was Noan gesagt hatte, war die Wahrheit, das hatte er in den letzten Tagen erkannt, aber er brachte keinen Ton heraus.

Er drehte sich etwas umständlich herum, da er sich durch die Fesseln nicht viel bewegen konnte. Skelton sah noch beschissener aus. Mitzitternden Fingern fuhr Skelton das Halsband entlang und er bekam Tränen in die Augen. „Es...", setzte Yun an. Seine Stimme war auch nicht mehr die Beste. „Es tut mir leid...", sagte er leise und sah Skelton nicht an. Dieser sagte nichts. Yun wollte sich etwas tiefer legen, da das bequemer war, doch das Halsband hielt ihn davon ab. „Ich.... könnte dich niemals.... verkaufen...", brachte er leise und abgehackt hervor. Yun nickte langsam. „Das weiß ich...jetzt..." „Ich kann nicht.... ohne dich leben..." Yun sah ihn groß an. „Du hast wirklich wegen mir...?" Skelton nickte und sah auf die Decke. „Ich hab mein Versprechen gebrochen....",flüsterte er. Yun wusste nicht was er sagen sollte. Er streckte seinen Kopf, bis er Skelton berührte. Zwar würgte ihn das Halsband etwas, aber er wollte ihn berühren. Am liebsten hätte er ihn umarmt, oder geküsst, aber mehr war gerade nicht drin. Die Kette vom Halsband war sehr stramm und er bekam gerade so noch Luft. Skelton versuchte ihn an der Brust etwas zurück zu schieben, doch er wollte Körperkontakt. Und zwar mehr als du eine Hand, weshalb er wieder vorging. „Du bekommst kaum Luft..." „Ist mir... egal..."„Hast du dich endlich entschuldigt?", kam es von der Tür. Caz stand dort und starrte kalt auf Yun. Dieser wich von Skelton zurück und musterte den Großen. „Mach ihn bitte los...", flüsterte Skelton. Caz sah von Yun zu Seklton, bevor er Yun wieder musterte.„Nicht, bist du wieder fit bist." „Mach wenigstens das Halsband ab." Caz seufzte und ging zu ihnen. Er löste die Kette vom Bett und von dem Halsband. Skelton atmete erleichtert auf. „Wenn du wieder scheiße baust, werd ich nicht so nett sein.", warnte der Dunkelhäutige Yun. Dieser drückte sich verschüchtert in die Matratze. „Danke.." hauchte Skelton und schloss kurz die Augen.„Ruh dich aus." Caz hob die Hand und ging wieder, nach einem warnenden Blick auf Yun.

Als Yun sicher war, dass er weg war, robbte er zu Skelton und legte sich an ihn. Skelton lächelte schwach.

Den sonst so starken Mann so schwach und zerbrechlich zu sehen, berührte Yun irgendwie. Er konnte es nicht definieren. Er gab ihm einen kurzen Kuss auf die Wange, bevor er seinen Kopf auf dessen Brust legte. Er hätte ihn nur allzu gern in den Arm genommen, aber die Ketten hielten ihn ab. Skelton legte zitternd eine Hand auf Yuns Kopf. Yun kuschelte sich mit offenen Augen weiter an seine Brust. Irgendwann war er eingeschlafen.

Als Yun wieder wach wurde, schlief Skelton noch, sah aber schon besser aus. Er wollte sich strecken, doch die klirrenden Ketten hinderten ihn. Er sah auf das Metall. .... So fühlte man sich also als Gefangener...Die Tür öffnete sich leise. Yun sah Caz, welcher den Raum katzenhaft betrat. Er machte die Kette vom Bett und zog ihn so leise wie möglich mit sich. Yun ließ es geschehen. Vor der Tür ließ er ihn unsanft gegen eine Wand knallen. Er starrte ihn immer noch kühl an. Yun richtete sich etwas umständlich wieder auf. „Hör mir zu. Eigentlich kann ich dich ganz gut leiden. Aber was du unserem Captain da angetan hast, ist unverzeihlich." Yun sah zu Boden. Caz packte sein Gesicht und drehte es zu sich. „Sieh mich gefälligst an.", zischte er. „Du wirst zwar hier auf dem Schiff bleiben,aber glaub nicht, dass du weiterhin so ein lotter Leben haben wirst.Jeder wird dich hier beobachten. Und wenn es dem Captain schlecht gehen sollte, wird das deine Schuld sein." Yun sah ihn groß an.„Und dann mach dich auf was gefasst." Damit ließ er von Yun ab und zerrte ihn wieder in das Zimmer. Skelton lag immer noch so ruhig da. Caz machte Yun wieder fest und warf ihm noch einen warnenden Blick zu, bevor er ging. Yun seufzte leise und sah sich an die Wand gelehnt um. Sein Blick fiel auf Skelton, der im Schlaf zu weinen schien. Yun verzog das Gesicht. Er hätte ihm nur zu gern über die Wange gestrichen....

Stattdessen beugte er sich zu ihm und machte die Tränen mit der Zunge weg. Skelton öffnete die Augen. „Es ist alles meine Schuld..." Yun forschte traurig in seinem Gesicht. Er wusste nicht was er sagen sollte. Ja, du hast recht, war nicht sonderlich hilfreich. Aber anlügen konnte er ihn auch nicht. Er kuschelte sich einfach an ihn,da er nichts besseres wusste. Es nervte ihn schon wieder, dass er seine Arme nicht benutzen konnte. Wie lange würde das noch so bleiben...? Verzweifelt drückte Skelton ihn an sich, ihm liefen zitternd Tränen übers Gesicht.

Yun lag einfach nur da. Was sollte er so auch groß tun? Er versank in seinen Gedanken. Es war jetzt quasi das, wovor er immer Angst hatte.Er war ein Gefangener. Er würde von diesem Schiff nicht mehr runterkommen, und falls doch würde die Crew ihn jagen... Sie banden ihn an den Schwarzhaarigen, ob er es wollte oder nicht. Sein Blick wurde betrübt. Er war gefangen.... Skelton konnte mit ihm machen, was er wollte, auch gegen seinen Willen. Selbst wenn er sich wehren würde,der Pirat war deutlich stärker, wenn er bei Kräften war. Die Crewmitglieder würde ihn auch nicht davon abhalten. Er war ihm ausgeliefert....

PirateWhere stories live. Discover now