Wahnsinn

18.1K 518 17
                                    

Herzlich Willkommen zur verzögerten Lesenacht:

Heute erwartet euch abwechselnd alle halbe Stunde ein neues Kapitel von

Sweet, little Bird & Zwischen uns

insgesamt also 10 brandneue Kapitel.

Zudem werde ich euch aktiv Rede und Antwort stehen, sowohl in den Kommentaren, als auch auf Twitter: https://twitter.com/Livine_Livi

  Einen Ablaufplan findet ihr auf meinem Profil bei "Unterhaltungen"  

lasst uns beginnen ^^ (mit oder ohne Benachrichtigungen ^^)

 Kapitel 12

Marcus Dust beobachtete durch die vergitterten Fenster seines Luxus-Gefängnisses, wie die Vögel auf der Tränke einer nach dem anderen langsam starben, nachdem sie etwas von dem vergifteten Wasser zu sich genommen hatten. Er freute sich über den Anblick, besänftigte das Leid der Tiere doch etwas in ihm, das nach noch mehr Grausamkeiten lechzte und eine gewisse Rothaarige immer wieder in seine Gewaltfantasien mit einband.
Die hübsche Krankenschwester, die er dabei war um den Finger zu wickeln, war nur ein dürftiger Ersatz für Maya, die winselnd und flehend unter ihm lag und seine Vergewaltigungsfantasien perfekt machen würde. Dennoch war sie besser als nichts.
Seit dem Moment, in dem er ihr im regulären Krankenhaus begegnet war, wusste er, dass sie anfällig für ihn war. Nicht nur seine äußeren Vorzüge zogen sie an, auch die Gewalt, die er ausstrahlte und vor allem die Gefahr, die ihr einen kleinen Nervenkitzel verschaffte.
Die Bestätigung aber hatte er erst erhalten, als sie sich tatsächlich um einen Job hier bemüht hatte, um weiterhin in den Genuss seiner Nähe kommen zu können. Sie war eine dumme Frau, etwas älter als er selbst, verheiratet, kinderlos und dermaßen sexuell frustriert, dass er wahrscheinlich nur einen Finger in sie schieben musste, um sie zum Höhepunkt zu bringen. Das würde er beizeiten herausfinden müssen, aber er nahm sich vor sie dazu zu bringen ihm dem Rücken zuzudrehen, sobald sie sich von ihm ficken ließ.
Sie hatte wunderbare rote Locken und wenn er ihr Gesicht nicht sehen musste, würde es leichter für ihn sein, sich vorzustellen sie wäre Maya.
Maya.
Maya.
Maya.
Er grinste bei dem Gedanken an die eisige Kälte, die sein Bruder immer ausstrahlte, sobald der Name fiel. Als würde er Damien damit ein rotes Tuch vor die Nase halten. Es war wirklich sehr unterhaltsam.
Der Schrei einer Pflegerin riss ihn aus seinen Gedanken. Eine dicke, ältere Frau hatte die toten Vögel entdeckt und damit auch die tote Maus, die er in die Tränke geworfen hatte, damit sie dort verweste und die Vögel vergiftete. Die Pflegerin würde ihm den Spaß jetzt verderben, da war er sich sicher, aber der Lichtblick des Tages würde sowieso gleich vorbeikommen und so war er nicht allzu betrübt.
Eine schwere Metalltür wurde geöffnete, dann ertönten plumpe Schritte und Sira, Sarah oder Sabrina, betrat den Raum. Er konnte sich den Namen dieser Frau einfach nicht merken, aber das spielte auch keine Rolle. In seinem Kopf nannte er sie Maya.
„Guten Abend, wie geht es dir heute?", fragte die Rothaarige und lächelte ihn so freundlich an, dass er sofort sah, dass mehr hinter ihrer aufgesetzte Professionalität steckte, als sie zeigen wollte.
„Du bist da, also geht es mir gut", erwiderte er und sie errötete leicht. Sie trat unruhig von einem Fuß auf den anderen, bevor sie ihm ungeschickt einen Umschlag zuschob. Er nahm ihn entgegen und sah sie zögerlich an.
„Das hätte ich nicht von dir verlangen sollen, bitte nimm ihn wieder mit. Der Arzt hat recht, es wird mir nicht helfen, über sie hinwegzukommen", gab er gespielt einsichtig von sich und sie reagierte genau so, wie er es wollte.
„Du willst sehen, ob es ihr gut geht, das verstehe ich. Du liebst sie." Wieder ein kalkuliertes Zögern von ihm.
„Nein, ich habe ihr weh getan, ich dachte sie wollte es, doch ich habe mich geirrt und ihr weh getan. Ich bin verrückt, wie hätte ich auch glauben können, dass sie mich wollen könnte?"
Die Schwester sah aus, als hätte sie sich das Knie angeschlagen, drückte ihm voller Inbrunst den Umschlag in die Hand und sah ihm aufmunternd entgegen.
„Ja, du bist zu weit gegangen, Markus, aber du hast es aus Liebe getan. Ich halte es für vollkommen übertrieben dich hier einzusperren, als wärst du ein Monster", meinte sie und lächelte vollkommen überzogen, wobei die Falten in ihrem Gesicht zum Vorschein kamen. Sie war hässlich, wenn sie lachte, stellte Markus angewidert fest, aber sie war seine beste Chance.
Er nahm den Umschlag entgegen, blickte dankbar zu ihr auf und lächelte melancholisch.
„Manchmal frage ich mich, warum ich nicht einfach eine nette Frau wie dich kennen lernen konnte. Du hast ein so großes Herz, selbst für jemanden wie mich, der Frauen wehtut."
Ihre Röte überzog jetzt sogar ihren Halsausschnitt und sie wagte es zum ersten Mal ihn zu berühren. Ihre Hand landete auf seinem Knie und wieder hoffte Markus darauf, dass sie niemals mehr über den Grund seines Aufenthalts hier herausbekam, als in den Zeitungen stand. Und er hoffte, dass die Ärzte hier, die wussten, dass Marcus Maya fast getötet hatte, nie so tief in seinem Kopf bohrten, dass sie von den anderen Mädchen erfuhren.
All diese wunderschönen, verdorbenen Weibern in seinem Garten. Sie lagen einfach da. Unentdeckt, ungeliebt, nur er wusste es und dachte an sie... Und er dachte oft an sie. Solange wie sie da lagen, gehörten sie ihm und er wünschte sich nichts sehnlicher, als dass Maya eines Tages neben ihnen lag. Dann würde sie ihm gehören, ihm ganz allein.
„Manchmal, wenn man sich dem Liebesspiel hingibt, weiß man nicht mehr so genau, ob es gespielt oder echt ist. Ich kann dir das nicht übel nehmen, ich sehe ja wie sehr es dich belastet sie verletzt zu haben. Und ich denke, dass dich die Bilder und der Rest aufmuntern werden."
Sie tätschelte noch einmal sein Bein, erhob sich dann und verließ den Raum schnell wieder. Als sie ging, zerriss er den Umschlag und fand einige Bilder von Maya vor. Sie war so wunderschön wie er sie in Erinnerung hatte, dann fand er eine Kopie ihres Zeugnisses, wahrscheinlich dazugelegt, weil diese dumme Kuh von Krankenschwester dachte, es würde ihn stolz machen, dass sie eine gute Studentin war. Stattdessen wusste er jetzt, wo sie studierte und... oh, na sieh mal einer an. Wo sie ihr Praktikum machte.
Der Detektiv von der dummen Kuh war wirklich gut. Und es verwunderte Markus gar nicht, dass Damien sie zu sich geholt hatte. Als Fickspielzeug in seiner eigenen Firma. Wie praktisch für ihn. Sobald er hier herauskam, hätte er dann zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Er würde Maya bekommen und sich an Damien rächen können.

Zwischen UnsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt