Kapitel 24:
„Brauche ich einen, Mr Dust?", fragte Pettersson ruhig weiter und Damien wollte gerade zu einer Erwiderung ansetzen, als Maya ihn am Arm berührte und damit seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Sie zitterte, sie zittere heftig und in ihren großen blauen Augen glitzerte Angst. Sie zweifelte, hatte kein Vertrauen ihn ihn und befürchtete tatsächlich, dass Damien seinen Bruder beherbergen würde. Und das schlimme war: das konnte er ihr nicht einmal übel nehmen. Sie vertraute ihm nicht und so sehr es Damien auch schmerzte, sie so zittern zu sehen und obwohl er sie am liebsten geschüttelt hätte, um ihr klar zu machen, dass er sie niemals so verraten würde – konnte er es ihr nicht sagen.
„Ist er da, Damien?", fragte sie mit leiser, brüchiger Stimme und als Damien nicht sofort antwortete, schniefte sie panisch auf. Das Geräusch ging ihm durch Mark und Bein und von einer Sekunde auf die andere brach der Damm des Trotzes in ihm.
Wütend, verzweifelnd und gebieterisch umfasste er Mayas Oberarme und lehnte sich dicht zu ihr herunter.
„Nein, Maya, nein. Er ist nicht da oben. Hörst du? Sieh mich an, Maya! Er. Ist. Nicht. Bei. Mir.", versicherte er ihr nachdrücklich, doch Maya sah skeptisch zu ihm herauf. Misstrauen stand in ihren Augen und es tat weh. Der Schmerz war neu für ihn, genauso wie der Wunsch, sich dieses fehlende Vertrauen zu erarbeiten.
„Dann haben Sie sicher nichts dagegen, wenn ich mich selbst davon überzeuge oder Mr Dust?", fragte das Arschloch von Polizist und Damien knurrte wütend, weil er es wagte, diese Situation so schamlos auszunutzen. Er wollte ihn gerade zum Teufel jagen, als wieder Mayas süße Stimme bis zu ihm hin durchdrang.
„Tu es, Damien! Lass ihn nachsehen!", forderte sie und Damien wusste, dass sie ihm nie vertrauen würde, wenn er diesen Bullen jetzt nicht in seine Wohnung ließ. Er hatte nicht wirklich etwas zu verbergen, doch es kränkte seinen besitzgierigen Stolz, dass dieser Polizist sein Eigentum betrat. Es war entwürdigend und er würde sich lieber eine Hand abhacken, als Pettersson auch nur den kleinsten Sieg zu gönnen. Doch er musste. Er musste, wenn er Maya haben wollte.
Er sah zu ihr herunter, legte seine Hand zärtlich an ihr Gesicht und nickte nur, während Pettersson ihn nachdenklich musterte. Es war ihm egal. Es war ihm egal, dass man sah, wie viel sie ihm bedeutete und es war ihm egal, dass Maya selbst bemerkte, was sie mit ihm anstellte. Es störte ihn nicht, nicht mehr. Sollte doch die ganze Welt wissen, dass sie seine Achillessehne war und er alles tun würde, um sie glücklich zu machen. Wenn es irgendwer ausnutzte, würde Damien diesen Jemand zerstören. Der Fairness halber hätte man den Polizisten diesbezüglich warnen sollen, aber so wie jetzt würde es lustiger werden.
Damien ließ Pettersson vorgehen, während er verzweifelt versuchte den Körperkontakt zu Maya nicht zu verlieren. Seine Hand lang auf ihrem Rücken und so sehr er sich auch wünschte, sie würde sich an ihn pressen und sich von ihm aus ihrer Angst befreien lassen, wie sie es heute Vormittag getan hatte, wusste er doch: Sie vertraute sich ihm erst an, wenn sie ganz sicher gehen konnte, dass Damien seinen Bruder nicht mehr beschützen würde. Er verstand es.
Verdammt nochmal, er wusste selbst, dass es immer noch dumm war, für Marcus so etwas wie Bruderliebe zu empfinden, doch er konnte nichts daran ändern. Nicht an seinen Gefühlen, er konnte nur sein Verhalten ändern und in dem Moment, wo er Pettersson die Appartementtür aufschloss und zuließ, dass dieser sich mit gezogener Waffe in seinem Territorium umsah, wusste Damien, dass er Marcus ans Messer liefern würde.
Für sie.
Zu ihrem Schutz.
Er würde es zulassen, dass Marcus ins Gefängnis wanderte, auch dass er zum Tode verurteilt wurde. Er würde es tun. Für sich, für seine Zukunft und für Maya. Er hatte sich entschieden.
Als Peter wenige Minuten später gelassen auf ihn zukam, schien Maya sich zu entspannen.
„Wenn ihr Bruder Kontakt zu Ihnen aufnimmt, melden Sie sich bitte bei mir", sagte er, gab Damien eine Karte und dann wandte er sich an Maya.
„Sie wissen wie gefährlich er ist, Ms Dust. Ich könnte Ihnen Polizeischutz zukommen lassen", meinte Pettersson und noch bevor Maya antworten konnte fuhr Damien dazwischen.
„Das wird nicht nötig sein. Ich passe selbst auf sie auf!", erwiderte er scharf. Sein Stolz würde nicht noch mehr Rückschläge ertragen. Marcus würde Maya nichts antun, dafür würde er sorgen. Was für ein Mann wäre er, wenn er nicht mal seine eigene Frau beschützen konnte.
Oh. Moment.
Was hatte er da gerade gedacht?
Er verdrängte es fast sofort wieder. Doch Pettersson schenkte ihm keine Beachtung. Die Entscheidung lag bei Maya... und Maya vertraute ihm nicht. Sie hatte keinen Grund ihm ihre Sicherheit anzuvertrauen, nachdem er sie einem Psychopathen ausgesetzt hatte. Natürlich würde sie eher einem Polizisten vertrauen, als ihm, der sie schon einmal verraten hatte, der...
„Das ist sehr nett von Ihnen, aber wie sie gesehen haben, bin ich gerade bei Damien eingezogen und ich fühle mich sicher bei ihm", sagte sie und lächelte Pettersson nachdrücklich an. Damien fiel aus allen Wolken.
Der Polizist verkündete dennoch einige Streifenwagen zu schicken, die an dem Komplex vorbeifahren sollten und verabschiedete sich dann. Damien bekam von all dem kaum etwas mit. Seine Gedanken fegten durch seinen Kopf. Warum hatte sie das getan? Dann erinnerte er sich an das letzte Mal, als sie ihm einen solchen Vertrauensvorschuss gegeben hatte, kurz bevor sie seinen Verrat erkannte, die Wahrheit erkannte. Damals, vor all diesen Monaten, in dem Jagdschloss.
„Wieso?", fragte er mit gerunzelter Stirn und sie zuckte wie damals einfach mit den Schultern.
„Weil ich dir vertrauen will? Weil ich dumm bin? Ich weiß es nicht. Nenn mich einfach naiv", sagte sie und betrat damit seine Wohnung und bewies damit mehr Größe, als er es jemals getan hatte. Sie war zu gut für ihn.
Und dennoch war er egoistisch genug, dieses Etwas, was ihm eigentlich nicht zustand, behalten zu wollen...............................................................................
Neuer Mystery-Thriller mir starker Heldin und noch starrsinnigeren Agent.
Ein Killer gefährlicher als jemals zuvor.
Und ein Geheimnis, dass euch tief in den Kaninchenbau entführen wird.
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Zwischen Uns
RomanceVor einem halben Jahr erlebte Maya das erotischste und angsteinflößendste Abenteuer ihres Lebens. Und das ausgerechnet mit Damien Dust, dem attraktiven und erfolgreichen CEO einer aufsteigenden Software-Firma und ihr neuer Stiefbruder. Doch seitdem...