Mehr sein...

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 Kapitel 13:

Maya spürte wie ihr sämtlicher Sauerstoff aus der Lunge gepresst wurde, als sie mit dem Oberkörper zuerst auf die Matratze fiel und sich Damien sofort auf sie legte, ganz so, als würde er den Abstand zwischen ihnen einfach nicht ertragen. Sie hatten seit dem heftigen und zugegebenen nicht zu hundert Prozent angenehmen Quickie im Flur, immer noch keine Gelegenheit gehabt zu reden. Denn kaum war sie nach dem schnellen Orgasmus zu Atem gekommen, hatte er sie in das Schlafzimmer gezogen und noch einmal heftig genommen. Dies hier würde also das dritte Mal sein und wie bereits die beiden Male zuvor, würde er ihr keine Gelegenheit geben, sich an ihn zu gewöhnen – was ihren Körper nicht daran hinderte in einem schmerzenden Orgasmus zum Höhepunkt zu kommen.
Der weiche Stoff der Laken reizte ihre Brustwarzen, während Damien eine Hand in ihren Nacken schob sie unten hielt und ihre Beine auseinander schob um von hinten in sie einzudringen.
Maya schnappte nach Luft und unterdrückte ein frustriertes Seufzen, als ihr wieder für einen Moment schwarz vor Augen wurde. Es fühlte sich großartig an, ihn in sich zu spüren und doch empfand sie ein leichtes unangenehmes Ziehen im Unterleib, als er grob in sie vordrang und alles andere als zärtlich damit begann in sie zu stoßen.
„Damien, gib mir einen Moment", bettelte sie, doch als sie versuchte den Kopf zu drehen, um ihn anzublicken, fuhr seine Hand in ihr Haar und zwang sie dazu sich abzuwenden. Es dauerte einige Stöße bis sich seine Finger wieder aus ihren Haaren lösten, sich zwischen ihre Schulterblättern legten und seine andere Hand zwischen ihre Beine fuhr, um sie zu streicheln, sie dazu zu zwingen ebenfalls Lust zu empfinden, obwohl er für ihren Geschmack viel zu grob war. Als sie nun einen Blick über ihre Schultern warf, konnte sie ihn endlich ansehen. Sein herrlicher Körper thronte hinter ihr auf und seine Gesichtszüge waren unheimlich angespannt, während sie seine Bauchmuskeln arbeiten sah. Mit jedem Stoß wölbten sie sich unter seiner Haut und ließen seine Tätowierungen lebendig werden, die wohl niemand unter der Kleidung eines so adrett gekleideten Mannes vermuten würde.
Dann, ganz unvermittelt, begegnete sein Blick dem ihren und sie sah Wut in seinen Augen. Wut und Gier. Sie wusste nicht, wieso er wütend auf sie sein sollte, doch wenn das hier seine Art war, sie für irgendetwas zu bestrafen, würde sie es nicht dulden. So durfte es nicht zwischen Ihnen sein. Niemals. Sie wollte nicht, dass er sie mit hartem Sex bestrafte, dafür war dieser Akt nicht gedacht. Er sollte Leidenschaft bedeuten, nicht Bestrafung.
„Hör auf", flüsterte sie, doch die Worte gingen in einem Stöhnen ihrerseits verloren und sie hasste ihren Körper dafür, dass er sich lustvoll zusammenzog, während ein Mann in sie stieß, der sie in diesem Augenblick hasste.
„Hör auf, Damien!", sagte sie dann lauter und diesmal hielt er tatsächlich inne. Als er aus ihr herausglitt drehte sie sich um, was er nutzte, um sie an einem Bein wieder an sich zu ziehen und Anstalten machte, nun in dieser Position in sie einzudringen. Maya legte beide Hände auf seine Brust und nutzte all ihre Kraft, um ihn auf Abstand zu halten und schloss demonstrativ ihre Beine.
„Wage es ja nicht!", zischte sie drohend und nun schien Damien endlich zu verstehen, dass das hier kein Spiel war, dass sie es tatsächlich nicht mehr wollte. Seine sowieso schon harten Gesichtszüge wurden noch schärfer und seine Augenbrauen zogen sich fragend zusammen.
„Was denn? Ficke ich dich etwa nicht so gut wie die anderen?" Maya blinzelte kurz ebenfalls verwirrt, machte sich dann aber nicht die Mühe ihm zu sagen, dass es keine anderen gab, schließlich war das ein Missverständnis, das sie ganz bewusst hatte aufkommen lassen.
„Das ist es, ja? Du bist eifersüchtig und lässt deine Frustration nun an mir aus? Wenn Hassficks alles sind was du willst, solltest du verschwinden, Damien!" Und das meinte sie auch so. Sie ertrug den Gedanken nicht, dass er all ihre Erinnerung an die Leidenschaft, die sie geteilt hatten, mit solchen hier vernichtete. Sie wollte nicht aus Zorn Sex mit ihm haben. Sie wollte mehr sein und sie würde sich für so etwas nicht benutzen lassen, egal wie ihr Körper sich danach verzerrte von ihm genommen zu werden.
„Tu nicht so, als hätte es dir nicht gefallen!", knurrte er zurück, griff nach ihren Oberschenkeln und drückte sie auseinander um sich dazwischen zu platzieren. Sie wehrte sich nicht dagegen, das musste sie auch nicht. Wenn er nach ihrem nächsten Satz nicht von selbst innehielt, würde sie wissen, dass es keine Hoffnung für sie beide gab.
„Ich will das nicht!" Ihre ernste Tonlage ließ ihn erneut innehalten und Maya war froh darüber, dass er diese Grenze trotz seiner Wut nicht überschritt. Das hätte alles zerstört, das wussten sie beide. Damiens Gesichtsausdruck verdüsterte sich, er trat von ihr zurück, stieß ein frustriertes Knurren aus und wische eine Vase und eine Tischlampe von einer nahestehenden Kommode.
Maya erinnerte sich daran, als er das letzte Mal einen so gewalttätigen Ausbruch bekommen hatte. Damals hatte sie vor ihm fliehen wollen und war in ihrer Verzweiflung zu einem Telefon gerannt, um die Polizei zu rufen. Er hatte die gesamte Anlage zerstört und ihr war klar geworden: Diese elegante und kontrollierte Kälte um ihn herum war eine Mauer, hinter der ein wirklich gewalttätiges Wesen steckte. Jemand, der sich nicht unter Kontrolle hatte und sie fragte sich, wie clever es war, einen solchen Mann zu lieben.
Diesmal aber, würde sie nicht weglaufen. Sie blieb auf der Kante des Bettes sitzen. Splitterfasernackt wie auch er selbst und wartete darauf, dass er fertig wurde ihr Schlafzimmer zu demolieren. Als er sie dann wieder ansah, blickte sie zurück ohne zu blinzeln oder ihre Nacktheit zu bedecken.
„Fertig?", fragte sie ruhig und er setzte ein eiskaltes Lächeln auf.
„Was genau war dein Plan? Mir blaue Eier verpassen und dann einen anderen vögeln?" Er war immer noch eifersüchtig und absolut unkontrolliert.
„Ich hatte überhaupt keinen Plan, Damien. Du bist zu mir gekommen und wir hatten Sex. Hätte ich gewusst, dass du es tust, um mich zu bestrafen, hätte ich dich nicht mal in meine Wohnung gelassen."
Er grinste abfällig.
„Weswegen hätte ich denn sonst hier sein sollen?", fragte er abfällig und Maya wusste, dass sie seine Anwesenheit nicht mehr ertragen würde. Sie dachte ihm würde seine Reaktion leidtun, die er im Wagen gezeigt hatte, doch musste sie feststellen, dass sie sich geirrt hatte. Er war immer noch ein Arschloch.
„Du solltest jetzt gehen, Damien", sagte sie ohne einen Hauch von Emotionen in der Stimme. Damien warf einen Stuhl um, nachdem er seine Klamotten eingesammelt und sich behelfsmäßig angezogen hatte. Dann dauerte es nur wenige Sekunden und er war verschwunden. Maya zuckte zusammen, als die Haustür mit einem Knall ins Schloss fiel. Es war einfach alles hoffnungslos.

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