Kapitel 30
„Ricarda, bitte sei so nett und geh schon mal ins Büro, wir bereden alles Weitere dort." Sie wollte gerade noch etwas sagen, doch Damien hob eine Hand, warf ihr einen merkwürdigen Blick über die Schulter zu und ging dann zu Maya während Ricarda die Papiere zusammen raufte, um ihren Boss zu gehorchen.
Damiens Gesichtsausdruck war kalt, genauso wie schon seit dem Moment als Maya in seinen Armen aufgewacht war. Sie hätte sicherlich an die Vereinbarung gezweifelt, die sie getroffen hatten, wären da nicht diese ständigen Zärtlichkeiten gewesen, mit der er sie überhäuft hatte. Genauso wie er es jetzt tat.
Maja hatte sich eine kurzärmlige Bluse und ein Bleistiftrock angezogen. Ihre roten Haare trug sie zu einem festen Pferdeschwanz gebunden und es lag nur ein Hauch Make-up auf ihrem Gesicht. Sie war alles andere als aufreizend angezogen, dennoch hatte sie das Gefühl in Unterwäsche vor ihm zu stehen, als er sie anblickte und seien Finger über ihren nackten Arm gleiten ließ.
„Hunter und ich sind bereits einige Male aneinander geraten und gestern ist er mit seinen Unverschämtheiten zu weit gegangen, Maya. Mach dir keine Gedanken wegen deinem Praktikum, du wirst wieder beim Mutterkonzern unterkommen, falls die Forschungseinrichtung pleite geht." Das erste hatte bereits David erwähnt, über das zweite hatte sie sich eigentlich gar keine Gedanken gemacht und das dritte überraschte sie zwar, aber es passte zu Damien. Er war kein Mann, der Warnschüsse vor dem Bug verteilte. Er versenkte sofort.
Allerdings war Maya damit nicht einverstanden. Es war Wahnsinn eine Firma zu ruinieren, die so vielen klugen Köpfen Sicherheiten bot und nichts weiter tat, als Ideen und Träume zu verwirklichen. Es war ein Sakrileg, so als würde man eine Bibliothek anzünden. Als Studentin, als Mensch, der sehr viel am Wissen lag, konnte sie das nicht gutheißen.
„Du willst die gesamte Firma zerstören, weil du Hunter nicht leiden kannst?", fragte sie entsetzt. Damien ergriff ihren Ellenboden und zog sie etwas an sich heran.
„So ist das nun mal in der Marktwirtschaft, die Schwächeren werden von Stärkeren gefressen."
„Das hat nichts mit der Wirtschaft zu tun. Du planst die Zerstörung eines Unternehmens, das sehr erfolgreich ist, mit fleißigen, treuen Mitarbeitern, die die Ideen entwickeln, die dich reich machen!", schimpfte sie und versuchte sich von ihm loszumachen, doch es gelang ihr nicht. Damien hielt sie weiter fest und ließ seine Lippen über ihre Stirn gleiten.
„Maya, das wirst du noch verstehen, sobald du-„
‚Ich will das gar nicht verstehen und wage es ja nicht mich als unwissendes Kind hinzustellen!'Sie riss an ihren Armen und Damien ließ sie los. Eine andere Möglichkeit hatte er auch nicht, er hätte sie verletzen müssen, um sie zu halten.
„Damien, das schadet auch dir", sagte sie in brüskiert. Damien zuckte mit den Schultern
„Ein paar Millionen Dollar werden mir verloren gehen. Das stört mich nicht." Nein. Ihm nicht. Damien Dust war in seinem Leben nie arm gewesen, nie auf einen Job angewiesen. Ihn würde es nichts ausmachen dieses Einkommen zu verlieren. Den Leuten bei Hunter schon. Nicht mal sein eigentliches Ziel, Hunter, würde wirklich Schaden erleiden, auch er war unverschämt reich. Die Einzigen, der davon wirklich betroffen war, waren die kleinen Mitarbeiter die ihre Jobs verloren, weil zwei Milliardäre sich gegenseitig an die Gurgel gingen. Das konnte sie nicht zu lassen.
„Stimmt, du kannst das verkraften und die Leute in der Firma? Haben die auch noch ein paar Millionen auf dem Konto?" Damien runzelte die Stirn, als er langsam bemerkte, dass er sie nicht besänftigen konnte.
„Ich habe Übernahmeverträge für die klügsten Köpfe. Ich bin kein Idiot, ich sichere mir selbstverständlich meine Innovationskraft."
„Und der Rest? Die Leute in der Verwaltung oder die Laborassistenten und kleinen Programmierer? Bekommen die auch Übernahmeverträge? Oder sind sie dir nicht wichtig genug?" Damien fuhr sich mit beiden Hände durch die Haare und sah kurz so aus, als hätte der Kopfschmerzen.
„Gott, Maya. So was passiert andauernd. Leute verlieren ihre Jobs und Firmen gehen unter. Du kannst nicht alle retten."
Er verstand es einfach nicht.
„Das habe ich auch nicht vor, nur einen rachsüchtigen Millionär davon abhalten, das er Existenzen bewusst zerstört, weil sein Stolz angekratzt ist. Das kann ich!"
Und mit diesen Worten griff sie nach ihrer Handtasche und flüchtete sich zu den Aufzügen. Damien kam ihr nicht nach, gut so. Sie wollte ihn vor heute Abend erst einmal nicht wieder sehen. Sie war sauer und sie war in Zeitdruck. Damien hatte vor Hunter ausbluten zu lassen, ganz langsam und davon musste er erfahren, um Gegenmaßnahmen einzuleiten. Sie tat das nicht, um Hunter zu helfen, sondern den Leuten in der Firma und eventuell auch um Damien eine reinzuwürgen.
Ihr Telefon vibrierte und eine Textnachricht von Damien erschein auf ihrem Telefon.
>>Wenn du ihm hilfst, werde ich dich dafür bestrafen, Baby.<< schrieb er und entfachte damit ein Feuer in ihrem Unterleib. Damiens Bestrafungen waren mehr Lust als Bestrafung. Aber sie war froh, dass er es nicht als Verrat betrachtete. Das sie gegen seine geschäftlichen Interessen handelte, hatte nichts mit ihrem Privatleben zu tun. Und sie würde sich von ihm privat niemals diktieren lassen, was sie beruflich tun würde.
>>Wenn ich es schaffe, bekomme ich deinen Mustang.<<Sie mochte den Wagen, in dem er sie gestern und vorgestern herumkutschiert hatte. Sie hatte zwar keine Ahnung von Autos, aber er war sicher teuer und Damien schien ihn ebenfalls zu mögen.
>>Ich kauf dir einen eigenen, wenn du es schaffst.<< ,kam die schnelle Antwort. Maya grinste. Oh ja, er mochte seinen Wagen. Aber es war zu wenig.
>>Den nehme ich auch, zusätzlich zu deinem und ich werde beide für einen wohltätigen Zweck versteigern. Das Auto von Damien Dust ist mehr wert als ein Neuwagen. <<
Eine Weile war es still und als sie sich vom Pagen ein Taxi riefen ließ, der sie zu ihrer Arbeitsstelle fuhr, bekam sie ihre Antwort.
>>Das hohe Forderungen, was bekomme ich im Gegenzug?<< Sie hätte ihn ja gefragt, was er gerne haben würde, aber diese Freiheit gewährte ihm nicht.
>>Ich werde eine Woche lang, deine Sklavin sein.<< bot sie mit einem sinnlichen Lächeln auf den Lippen an. Die Antwort dauerte keine Sekunde.
>>2<<
>>10 Tage. Letztes Angebot.<< beschied sie. Diesmal dauerte es länger. >>Einverstanden. Wir verbringen die Mittagspause zusammen.<< schrieb er zurück. Und Maya wagte es nicht ihm das zu verwehren. Das war schließlich auch in ihrem Interesse.
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Zwischen Uns
RomanceVor einem halben Jahr erlebte Maya das erotischste und angsteinflößendste Abenteuer ihres Lebens. Und das ausgerechnet mit Damien Dust, dem attraktiven und erfolgreichen CEO einer aufsteigenden Software-Firma und ihr neuer Stiefbruder. Doch seitdem...