19. Girls talk

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T a m a r a | 17.03.18 | London





Es war Dienstag, die Zwillinge im Kindergarten und Tristan mit Caleb zuhause. Und wo war ich?

Kopfschüttelnd sah ich mich in der großen Wohnung um. Es war geräumig und hell, durch die großen Fenster. Dennoch war es verdammt gemütlich hier. Ich stand etwas hilflos mitten im Wohnzimmer und schaute aus dem Fenster. Vor mir erstreckten sich einige Gebäude von London.

Alles in einem war die Wohnung unglaublich hübsch und ich begann sofort, es zu lieben.

„Mara!", hörte ich plötzlich die erfreute und kindliche Stimme von Freddie. Ich wirbelte herum und sah zu dem Jungen, der zu mir kam und die Hände nach mir ausstreckte. Ich hob ihn hoch und knuddelte ihn leicht zur Begrüßung.

„Na großer? Hast du mich schon vermisst?", erkundigte ich mich bei ihm und setzte ihn gemütlicher auf meine Hüfte. Ich strich ihm leicht durch seine blonden Haare und pickte ihm in seinem Bauch.

Er kicherte und nickte. Dann fing er an mit meiner Kette zu spielen. Ich lächelte glücklich und bemerkte kaum, wie schwer er eigentlich war.

„Wie hast du es geschafft, dass er dich so schnell lieben gelernt hat?", fragte mich Briana überrascht.

Ich lachte: „Frag Freddie mal, wie er es geschafft hat, dass ich ihn so schnell lieben gelernt habe."

Briana verdrehte daraufhin nur die Augen und grinste belustigt. Dann kam sie zu uns und nahm mir Freddie ab, dabei reichte sie mir ein Glas gefüllt mit Wasser. Dankbar nahm ich dieses an und musterte einen Augenblick Briana.

„Muss Freddie nicht in den Kindergarten?", erkundigte ich mich, setzte mich auf die Couch und trank einen Schluck aus dem Wasser. Briana lies Freddie runter, der zu dem Spielzeug lief und gesellte sich danach zu mir.

„Eigentlich schon, aber sobald ich gesagt hatte, dass du kommst, wollte er natürlich da bleiben. Ich hoffe es ist nicht schlimm.", erklärte sie und sah leicht gedankenverloren zu Freddie, der mit einigen Autos spielte.

Ich schüttelte sofort meinen Kopf und erklärte, dass ich Freddie mochte und ich nichts dagegen hatte, auch etwas mit ihn zu unternehmen. Daraufhin redeten wir noch eine weile, während Freddie entspannt weiter spielte.

„Dein Date mit Harry war also perfekt?", fragte mich Briana und wackelte mit den Augenbrauen. Ich grinste sofort breit und nickte. Ich hatte ihr gerade erzählt wie das Date war und dabei das Wort perfekt benutzt.

„Ja...", sprach ich gedehnt und strich mir eine Strähne meiner Haare dabei aus dem Gesicht: „Harry ist wirklich toll. Du glaubst gar nicht wie gut das tut nach so einer langen Zeit mal jemand anderes um sich zu haben. Die letzten Jahre... ist das etwas zurück gegangen.", erklärte ich und spielte an meinem Pulli. Plötzlich bereute ich es, etwas zu Briana gesagt zu haben.

Briana runzelte die Stirn und setzte sich etwas auf: „Wie meinst du das?"

Ich seufzte. Ich wusste, das dass kommen würde, aber Briana war gerade meine beste Freundin und ich denke, dass ich ihr alles erzählen konnte.

„Seit ich Lukas und Silas bekommen hatte, hatte ich nur noch Zeit für die beiden.", fing ich an zu erklären.

„Aber das ist doch normal.", kam es Prompt von Briana. Ich grinste leicht und nickte.

„Ja schon. Aber bedenke mal, dass ich Zwillinge hatte und meine Freunde nicht verstanden, wie das ist ein Kind zu haben, geschweige den von zwei."

Briana nickte verstehend und verstand langsam, worauf ich hinaus wollte den ihr Blick wurde leicht mitleidig.

„Auf jeden Fall habe ich versucht so oft wie es ging mit meinen Freunden etwas zu unternehmen. Während ich schwanger war, war es noch okay. Wir hatte uns gefreut, uns gegenseitig über Ashton beschwert und viel gelacht. Aber sobald sie da waren, waren die beiden immer bei mir. Wenn ich einkaufen ging, wenn ich spazieren ging, selbst wenn ich duschen ging, waren sie beide in ihren Sitzen und beobachteten mich. Und so ging es Monate lang weiter. Zwar waren ab und zu meine Freunde dabei, wenn ich spazieren Gegangen bin, aber die Kinder waren... schwierig.", murmelte ich und lachte verbittert auf. Briana sah mich verwirrt an.

Ich atmete tief durch: „Silas ist ein Mutter Kind, aber das weißt du ja. Früher war es schlimmer. Wenn er mich nicht sah, weinte er. Wenn jemand anderes ihn hochhob, weinte er. Lukas dagegen wollte immer irgendwas. Er redete viel, wenn man das so nennen konnte. Hasste es in seinem Kinderwagen zu sein und wollte immer irgendwo hin. Das heißt beide brauchten immer meine Aufmerksamkeit. Und mal wieder zogen meine Freunde den kürzeren."

Es war schrecklich. Ich wusste, dass das für sie nicht okay war. Ich wusste, dass ich sie verletzt hatte, wenn ich sagte, dass ich keine Zeit hatte. Es war besser, dass ich umgezogen war.

Denn irgendwann, da hielt ich es nicht mehr aus.

„Als die Zwillinge dann ein Jahre alt waren und endlich sich gegenseitig beschäftigen konnten, lud ich meine Freunde ein. Der größte Fehler meines Lebens. Die Zwillinge spielten im Wohnzimmer und meine Freunde und ich waren in der Küche. Zuerst redeten wir normal, aber irgendwann fingen wir an über meine Kinder zu reden. Wir stritten uns. So sehr, dass sie mir sagten, sie hassten meine Kinder. Das war der letzte Tag, an dem ich sie gesehen hatte. Ich suchte nach einem Haus und einem Job in London, zog aus und dann war ich hier. Zwei Jahre lang lebte ich dann hier. Ohne Probleme oder Zwischenfälle. Ich war glücklich mit meinen Kindern aber ich hatte keine wirklichen Freunde. Ja ich traf mich mit anderen Leuten, aber Freunde waren es nicht.", schloss ich meine Erzählung und beobachtet Briana. Sie schluckte und nahm mich einfach in den Arm.

„Jetzt hast du mich. Und wir werden für immer Freunde bleiben, versprochen." Ich lächelte und umarmte sie zurück. Wir lösten uns wieder und ich sah zu Freddie.

„Wollen wir in den Park?", erkundigte ich mich bei Briana. Sie dachte kurz nach und nickte dann begeistert von der Idee.

Sie schnappte sich Freddie und verschwand kurz, dann kam sie mit einem breit grinsenden Freddie wieder, der auch schon fertig angezogen war und kurz darauf verschwanden wir nach draußen.



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Blubb, Blubb, Blubb...

Ganz ehrlich? Ich mag dieses Kapitel nicht. Ich hab es mir besser vorgestellt.

Ich hatte überlegt, wie ich euch am besten zeigen kann, wie es Tamara wirklich erging und das sie es nie einfach hatte.

Naja es ist okay... sag ich mal

;)

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