Tamara | 15.04.18 | L o n d o n
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•„Sei nett zu ihm, okay?", murmelte ich und stand mit verschränkten armen vor meinem Bruder. Er verdrehte daraufhin nur die Augen.
Wir, oder eher gesagt Tristan, wurden zu Harry eingeladen, damit sich die beiden kennenlernen konnten.
Immerhin war Harry so gut wie fast mein fester Freund. Wir hatten darüber noch nicht wirklich geredet, aber ich hatte ihm von unserem Kuss erzählt.
Seine Reaktion fiel nicht gerade erfreut aus. Zum einen, dass ich bald einen Freund haben würde und zum anderen, dass er nichts von meinen Kindern wusste. Immer noch nicht.
Die Zwillinge hatten wir in den Kindergarten gebracht und Caleb war bei Briana, die sich bereit erklärt hatte auf ihn aufzupassen. Sie musste mir hoch und heilig versprechen, mich anzurufen, sollte etwas mit Caleb sein.
„Bitte versprich es mir.", bettelte ich leicht und sah ihn bittend an. Er verdrehte Abermals seine Augen.
Ich seufzte, denn ich wusste, dass er sauer auf mich war und nach meiner letzten Beziehung, verstand ich auch, dass er so skeptisch war.
„Ich gebe mir Mühe.", grummelte er. Sobald er das ausgesprochen hatte, was ich hören wollte, klingelte ich und hörte schon bald darauf, wie Harry sich der Tür näherte und sie schließlich öffnete.
Er lächelte sofort, als er mich sah und ich schmiss mich regelrecht in seine Arme und küsste ihn zur Begrüßung. Er lachte leicht auf und küsste mich sofort zurück, ehe er sich von mir löste und sich räuspernd zu meinem Bruder wendete.
Er sah jetzt noch missmutiger aus und musterte Harry mit verschränkten Armen. Harry jedoch lies sich davon nicht beirren und reichte meinem Bruder die Hand.
„Ich bin Harry und du musst wohl Tamara's Bruder sein. Schön dich kennenzulernen.", sprach er freundlich und lächelte ihn aufrichtig an. Ich musst automatisch grinsen und beobachtete die beiden.
Tristans Blick huschte zu mir und ich sah ihn bittend an. Daraufhin atmete er tief ein und reichte Harry die Hand. Er lächelte ihn auch an.
„Tristan. Freut mich.", sagte er, wenn auch nur halb so freundlich wie Harry und beide schüttelten sich die Hand. Harry bat Tristan, dass er doch eintreten sollte. Tristan lies sich das nicht zweimal sagen und schaute sich prompt um.
„Geld hat er.", meinte er zu mir. Ich schlug ihm auf seine Schulter und sah ihn mahnend an. Er hob eine Augenbraue. Harry bemerkte dies nicht und verschwand in seinem Wohnzimmer.
„Was den? Haben wir doch auch, da darf man das sagen.", wehrte er sich prompt bei mir. Nun hob ich auch eine Augenbraue.
Er ging mir tierisch auf die Nerven. Wollte er mich nur nerven, weil er sauer auf mich war?!
„Ich habe Geld, mein lieber. Du bist arbeitslos und lebst gezwungener Maßen bei mir.", erwiderte ich trocken und bereute es sofort, dass gesagt zu haben. Tristan kniff seine Augen zusammen und sah zugleich verletzt und auch wütend aus.
Natürlich hatte ich es versaut. Wenn ich einmal wütend war, dann könnte ich gemeine Sachen sagen. So taktlos wie ich eben war, hatte ich mit diesem Satz vollkommen ins Schwarze getroffen.
Ich wollte gerade etwas sagen, mich entschuldigen, als er sich von mir anwandte und ins Wohnzimmer ging. Ich könnte mich dafür schlagen. Ich wusste, dass es ihm unangenehm war, bei mir zu wohnen und mein Geld zu benutzen.
Wie oft saß er verzweifelt vor seinem Computer? Wie oft kam er traurig nachhause, nur weil er den Job mal wieder nicht bekommen hatte? Wie oft hatte er mir gesagt, dass es das einzigste war, wie er sich bei mir revanchieren konnte, wenn er auf meine Kinder aufpasste?
Ich seufzte und wusste, dass ich mich später bei ihm entschuldigen musste. Genau so wusste ich, dass ich die Beziehung zwischen mir und Harry und auch kaputt machte. Mit jedem Tag, an dem ich ihm nicht sagte, dass ich dreifache Mutter war.
Wie konnte ich nur so dumm sein? Aber, wären Harry und ich so weit gekommen, wenn er es gewusst hätte? Wäre es, so wie alle anderen auch, abgehauen, ich sobald er wusste, dass ich Kinder hatte?
Keiner tat es sich freiwillig an, mit so jungen Jahren, plötzlich drei Kinder zu haben. Drei Kinder, die viel aufmerksam brauchten. Die einem oft die Nerven raubten und nicht mal die eigenen waren.
Wenn ich es Harry erzählen würde, würde er wissen müssen, dass meine Kinder immer an erste Stelle stehen. Ich würde immer alles stehen und liegen lassen, wenn einer meiner Kinder Probleme hatten, oder mich einfach vermissten.
Und das zu akzeptieren, das ist schwer und versteht man wahrscheinlich nur, wenn man selbst Kinder hat. Meine ehemaligen besten Freunde zum Beispiel, sie hatten es nicht verstanden.
„Tamara? Kommst du auch noch?", hörte ich plötzlich die belustigte stimme von Harry und ich zuckte ein wenig zusammen. Ich blinzelte ein paar mal und sah zu Harry.
Ich schüttelte meinen Kopf und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Dann nickte ich und machte mich auf dem Weg ins Wohnzimmer an Harry vorbei, der mich fragend musterte. Ich winkte ab und lächelte ihn leicht an.
Harry runzelte die Stirn, belies es aber dabei. Den restlichen Abend klingte ich mich etwas aus, während Tristan und Harry über verschiedenes redeten. Sie verstanden sich überraschend gut.
Ich hang meinem Gedanken nach und musste immer wieder daran denken, was passieren würde, wenn ich Harry von meinen Kindern erzählen würde. Mein Kopf spielte verschiedene Szenarien aus, wie das Gespräch zwischen mir und Harry ausgeht, wenn ich sagte, dass ich Kinder hatte.
Und immer wieder ging er und wir sahen uns nie wieder. Etwas anderes ergab keinen Sinn. Zu sehr verstand ich, weshalb man nicht mit mir zusammen sein möchte.
Als ich merkte, wie sehr mir der Gedanke weh tat, dass er mich alleine lassen würde, so wie alle anderen auch, da merkte ich, dass ich bedingungslos in Harry verliebt war.
Ich würde es ihm nicht sagen. Vielleicht war es falsch und egoistisch, aber ich wollte Harry so lange für mich haben, wie es mir nur möglich war. Wahrscheinlich würde es nur noch mehr weh tuen, ihn so lange belügt zu haben, dass es erst recht schlimm ausgehen würde.
Ich weiß, dass er verletzt sein würde. Ich weiß, dass er mir danach nicht mehr vertrauen würde. Ich weiß, dass er mich danach nie wieder sehen wollen würde. Ich weiß, dass er unendlich enttäuscht sein würde.
Und Harry? Es tut mir leid.
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So Harry und Tristan haben sich endlich kennengelernt und Tamara ist bewusst geworden, dass sie in Harry verliebt ist und ihn verletzten würde.
Findet ihr, es ist besser Harry nichts zu sagen?
Oder machte sie es dadurch nur noch schlimmer?
Denkt ihr, Harry würde es ihr verzeihen?
Sonst, wie hat euch dieses Kapitel gefallen?
Liest diese Story überhaupt jemand? XDLove U!
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Tell me no lies
FanfictionAls der berühmte Harry Styles auf die dreifache Mutter Tamara trifft, scheint alles perfekt zu sein. Es funkt sofort bei den beiden. Es dauert nicht lange und sie kommen zusammen. Es wäre alles perfekt, wäre da nicht die eine Sache, dass er nicht w...