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Er lachte auf: „Du willst ernsthaft über sowas Übles wie Schule reden? Frag mich was interessanteres."
Aber genau das war für mich interessant, Bürki.
„Naja, ich finde, dass die Schulzeit schon eine prägende Zeit sein kann und außerdem ist doch da dieses Star Klischee, dass sie in ihrer Schulzeit gemobbt wurden oder schlechte Noten hatten und und und. Also, würde es mich schon interessieren."
Er blieb abrupt stehen und ich knallte voll in ihn rein.
„Sorry...", murmelte Roman etwas abwesend.

Passend zu der Stimmung wehte ein kühler Wind auf, so als ob das Wetter wusste, dass es jetzt emotionaler wird.
„Ich wurde nicht gemobbt... zumindest nicht direkt. Ich... ich weiß nicht, wo ich anfangen soll...?"
„Vielleicht von vorne", lächelte ich ihn schief an, ließ es aber sofort als er nicht zu lächeln begann. Falsches Timing, Sarah...
Verzweifelt schaute er mich an und sah in diesem Moment so hilflos aus, dass ich wirklich Mitleid fühlte.
„Hey...na komm...., wir setzen uns einfach mal da auf die Bank und dann sammelst du dich wieder und kannst es mir erzählen...okay?", jetzt auch sichtlich hilflos nahm ich seine Hand, unterdrückte dieses prickelnde Gefühl an meiner Handinnenfläche und zog ihn zur Bank.

Wir setzten uns hin und Roman atmete erstmal ein paar tiefe Atemzüge.
„Danke wirklich... Das muss jetzt für dich echt verwirrend sein, das tut mir echt leid, ich erinnere mich nur nicht so gerne dran. Ich hab immer noch Schuldgefühle, auch wenn es schon über zehn Jahre her ist..."
Die Worte überraschten mich, er hatte wirklich Schuldgefühle...
Und das erweckte noch mehr Mitleid für Roman Bürki, obwohl er für all das Leid in meinem Leben verantwortlich war und obwohl er selbst Verursacher dieser Schuldgefühle war. Er hatte sie eigentlich verdient.
„Hey.. alles gut, das ist.. Ehm, Vergangenheit... du musst es mir nicht erzählen."
Ich legte meine Hand auf seine Schulter und strich dann sanft hinunter zu seinem Rücken.

Er sah auf und mir mit diesen himmlischen, braunen Teddy Augen direkt in die Augen und ich war direkt gebannt von diesen Augen.
Ich liebte seine Augen.
„Danke, Sam... du weißt gar nicht, wie sehr du mir damit hilfst...", murmelte er und schaute mir immer noch in die Augen.
Und ich weiß nicht, warum und wieso, aber wir näherten uns wie von selbst, so als ob wir zwei Magnete sind, die sich gegenseitig immer anziehen.

Ich hielt den Atem an und ehe ich mich versah, lagen auch schon seine Lippen auf meinen.
Und ich erwiderte den Kuss mit voller Hingabe.

Love don't dieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt