Elena Pov.
Die Woche ohne Weltcup ist wie im Flug an mir vorbei gegangen. Wie geplant war ich mit Cathy im Stadion um meinen Freund zu unterstützen. Generell habe ich viel mit Cathy oder Jo unternommen, insofern es die Zeit zugelassen hat, und auch im Training habe ich mich richtig reingehängt. Nun stehe ich hier mit Jo am Münchener Flughafen. Gleich werden wir, also meine Mannschaft, in den Flieger nach Canmore steigen. Übermorgen steht dort das erste Rennen an. Ich bin mehr als motiviert und entschlossen wieder bessere Leistungen zu zeigen. Sehr geehrte Passagiere, das Boarding für den Flug nach Canmore, Kanada beginnt jetzt ! Ich wiederholen. Für den Flug nach Canmore Kanada beginnt das Boarding jetzt. Traurig gucke ich Jo an, der mich etwas zur Seite zieht. Ich vermisse ihn jetzt schon. Immer neben ihm aufzuwachen und einzuschlafen ist einfach ein schönes Gefühl. Er gibt mir Sicherheit und genau das konnte ich in letzter Zeit gut gebrauchen. ,,Man Engel muss es ausgerechnet Kanada sein ?" Schmunzelnd zucke ich mit den Schultern ,,Ich weiß nicht mein Schatz." ,,Ich werde dich so vermissen Engel." ,,Und ich dich erst." Er zieht mich zu sich und gibt mir einen langen, intensiven Kuss. Stirn an Stirn stehen wir ganz eng beieinander und saugen die letzten Minuten zusammen in uns auf. ,,Lenaaaaa komm jetzt wir müssen los.", werde ich von Katha gerufen. Seufzend will ich mich von Jo lösen, doch dieser denkt gar nicht daran seinen Griff zu lockern. ,,Jo ich muss jetzt leider wirklich los." ,,Ist gut, aber verspreche mir eins !" Ich nicke und gebe ihm zu verstehen weiter zu sprechen. ,,Pass auf dich auf ! Und bitte bleib immer bei jemandem geh nicht alleine raus okay ?" ,,Schatz, ich habe seit einer Woche nichts mehr von der Verrückten gehört und außerdem sind wir in Kanada. Das wäre wirklich mehr als krank wenn diejenige mir hinterher fliegen würde meinst du nicht auch ?" ,,Prinzessin hör mir zu. Nur weil wir nichts mehr gehört haben heisst es nicht, dass sich das Problem gelöst hat und es wäre krank wenn diejenige dir hinterher fliegen würde ? Schatz sie hat dich terrorisiert und ist bei dir eingebrochen. Ich will dir wirklich keine Angst machen, aber bitte pass einfach auf." ,,Okay Schatz mache ich. Ich muss jetzt aber wirklich." Er nickt und zieht mich an sich. Nachdem er mir einen weiteren intensiven Kuss aufgedrückt habe schnappe ich mir meinen Koffer und jogge zu den anderen.
,,Ihr konntet euch ja gar nicht mehr trennen ?", werde ich von Katha aufgezogen als ich bei ihr ankomme. ,,Naja diese ganze Situation hat uns ziemlich zusammengeschweißt. Außerdem musst du deinen Benjamin ja nicht hier lassen. Er kommt ja immer mit." ,,Tja Lenalein Augen auf bei der Freundeswahl." Lachend schüttel ich den Kopf und laufe neben ihr zum Flieger. Die letzten Wochen haben wir uns größtenteils nur im Training gesehen. Das ist wirklich eine ganz neue Situation wenn man bedenkt wie lange wir uns schon kennen und das wir uns normalerweise jeden Tag 24/7 sehen. Wenigstens werden wir uns wieder ein Zimmer teilen. Im Flugzeug lasse ich mich auf meinen Fensterplatz fallen und mache es mir gemütlich. Neben mir nimmt Katha platz, die mich lächelnd ansieht. ,,Aufregend oder ?" ,,Und wie. So weit waren wir noch nicht weg im IBU-Cup oder ?", stelle ich die Gegenfrage. ,,Nope" Lächelnd schließe ich meinen Gurt und lehne mich zurück. Kanada wir kommen !
(Donnerstag/Renntag)
Gut gelaunt steige ich in unseren Mannschaftsbus. Ich bin mehr als entschlossen heute alles zu geben. Gestern haben wir uns schon mal die Strecke angesehen und ich muss sagen, sie gefällt mir. Sie ist anspruchsvoll, hat einige Steigungen und ist einfach wie gemacht für Athletinnen die über das Laufen kommen. Im Training habe ich gestern nochmal alles gegeben und ich muss sagen, vielleicht war es gar nicht so schlecht eine kleine Pause zu bekommen. Es fühlt sich wirklich so an, als ob meine Batterie bei 110 % wäre und nur darauf wartet diese Energie endlich raus zu lassen. Die Strecke ist auch schnell erreicht. Dort beeile ich mich in die Umkleide zu kommen und mich umzuziehen, denn heute starte ich schon als sechste. In meinem Rennanzug, mit dem Leibchen drüber und noch einer dicken Jacke an gehe ich nach draußen und beginne mein Aufwärmprogramm. In Kanada ist es doch noch etwas kälter als bei den letzten Weltcups, aber gut darüber sollte man sich als Wintersportler nicht beschweren. Selber schuld wenn du nicht Beachvolleyballer wirst. Nach einer guten halben Stunde gehe ich zu meinem Platz, entledige mich meiner Jacke, ziehe mein Gewähr über die Schultern und schnappe mir meine Skier. Auf dem Weg zum Start begegne ich noch Katha. Kurz klatschen wir beieinander ab, dann setzt jeder seinen Weg fort. Es ist wirklich ungewohnt schon so früh zu starten. Bisher bin ich meist in der letzten Startgruppe gelaufen. Aber naja vom IBU-Cup kenne ich es auch schon so früh zu starten. Noch einmal gehe ich in meinem Kopf die Strecke und meine Taktik durch. Diese ist schnell zusammengefasst. Schnell laufen und sicher schießen. Klar das ist die Taktik von jeder Starterin, aber bei mir geht heute Treffer vor Zeit. Ich weiß genau, dass ich fit genug bin um bei einer Null vorne mit rein zulaufen. Ich atme noch einmal tief durch und warte auf das Startsignal. Wie immer versuche ich die ersten paar Meter anzuspringen. Danach laufe ich konzentriert und fokussiert weiter. Die Strecke und ihr Profil gefallen mir wirklich sehr. Gerade nach den Heimweltcups und dem ganzen Trubel ist das hier wirklich perfekt. Relativ zügig komme ich am Schießstand an. Ich liebe es einfach, wie es immer wieder ganz still wird sobald man sich auf die Matte legt. Durch die mittlerweile erlangte Routine verläuft der Prozess bis ich im Anschlag bin, schnell und unproblematisch. Alles ausblendend fokussiere ich die fünf schwarzen Scheiben. Und meine Taktik geht voll auf. Da ich kein unnötiges Risiko geschossen habe, schaffe ich es alle fünf Scheiben abzuräumen. Wissend, dass mein Plan aufgeht gehe ich die zweite Runde an. Heute läuft alles ganz anders als bei meinem letzten Start. Mit jedem Meter den ich zurücklege laufe ich mich mehr und mehr in einen ,,Rausch". Die Skier laufen sehr gut und ich fühle mich noch mehr als fit. Die zweite Runde habe ich auch schnell hinter mich gebracht. Zum zweiten und zum letzten mal für heute positioniere ich mich auf der Matte und visiere die Ziele an. Denk dran Lena, Treffer vor Zeit. Erinnere ich mich selber noch einmal. Tief durchatmen und los.... In einem guten und nicht zu schnellen Rhythmus bringe ich alle schwarzen Scheiben dazu ihre Farbe zu wechseln. Freudestrahlend gucke ich auf die Scheiben und versichere mich noch einmal, dass wirklich alles gefallen sind. Das ich komplett ohne Fehler durch komme passiert bei mir auch nicht all zu oft. Beim verlassen des Stadions kann ich auf der Anzeigetafel sehen, dass ich momentan in Führung liege. Klar ich bin erst eine von sechs Starterinnen die diese Phase des Rennens erreicht haben, aber soweit scheint mein Plan aufzugehen. Am zweiten Anstieg nach dem Schießstand nehme ich die allzu bekannte Stimme von meinem Trainer war. ,,Sauber Lena. Super Rennen. Gib noch mal Gas, jetzt brennst du denen mal eine richtige Zeit auf den Schnee. Auf gehts !" Motiviert und mit kräftigen Schüben setzte ich die Runde fort. Dann kommt auch schon der letzte Anstieg. Diesen springe ich noch einmal richtig an. Die Abfahrt noch konzentriert ausfahren und dann einbiegen auf die Zielgerade. Mit vielen schnellen Schritten und kräftigen Armschüben stürze ich dem Ziel entgegen. Geschafft ! Kurz sinke ich auf dem Boden zusammen und atme kräftig durch. Dann hebe ich meinen Blick und schaue zur großen Anzeigetafel. Das Ergebnis ist einfach unglaublich. 1:10 Min vor der zweiten. Gut alle hinter mir haben mindestens einen Fehler geschossen, aber das heißt meine Laufzeit dürfte ganz passabel gewesen sein. Jetzt heißt es abwarten und gucken was meine Zeit am Ende bringt. Nachdem ich mich umgezogen und wieder war eingepackt habe setze ich mich nach draußen neben Benjamin. ,,Gutes Rennen !" ,,Danke, mal sehen was es bringt." ,,Naja du könntest Glück haben. ", fragen sehe ich ihn an ,,Der Wind hat aufgefrischt und die Bedingungen am Schießstand sind um einiges schwieriger geworden."
Wer hätte es gedacht, aber Benjamin sollte recht behalten. Es sind nur noch knapp zehn Läufer auf der Strecke und ich führe immer noch. Ich kann es selber kaum glauben. Immer wieder geht mein Blick zu der großen Anzeigetafel. Dort steht, weiß auf blau, immer noch die eins neben meinem Namen. Die meisten Weltklasse Läuferinnen sind schon im Ziel, lediglich Tiril ist noch auf der Strecke. Allerdings muss sie noch zum Stehendschießen. Inzwischen habe ich auch meine Laufzeit erfahren und muss sagen, dass ich heute wirklich schnell war. Wenn Tiril noch an mir vorbei möchte muss sie jetzt auch die Null bringen. Gespannt verfolge ich Tirlis Schießeinlage. Sehr sicher und konzentriert steht sie auf der Matte. Ein Schuss nach dem anderen findet seinen Weg ins Ziel. Auch wenn es hier um meinen eventuell ersten Weltcupsieg geht wünsche ich Tiril die Null. Meiner Meinung nach wäre es einfach unsportlich einem anderen Athleten etwas schlechtes zu wünschen. Doch genau in diesem Moment passiert es. Der vorletzte Schuss von Tiril geht knapp daneben. Etwas überfordert setze ich mich hin und verfolge den Rest des Rennens. Das kann doch gar nicht sein oder ? Erster Weltcupsieg in der ersten Saison ? Davon hätte ich nicht mal zu Träumen gewagt und jetzt wird es wohl möglich Wirklichkeit. Komplett in Gedanken beobachte ich die letzten Meter von Tiril und tatsächlich, neben ihrem Namen lächtet nur die drei auf. Komplett überwältigt starre ich auf die Anzeigetafel. Dann werde ich von Katha aus meinen Gedanken gerissen, die mich in eine feste Umarmung zieht. ,,Herzlichen Glückwunsch Süße ! Erster Weltcupsieg wie geil bist du denn ?!" Es ist wirklich kein Traum. Ich habe wirklich meinen ersten Weltcupsieg geschafft. Hier in Kanada !
Sorry, dass der Teil erst heute kommt, aber ich hatte gestern mega Probleme mit Wattpad !!
Ich versuche auf alle Fälle den Termin für morgen einzuhalten !!
Freue mich über Feedback !!
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Schuss ins Herz
FanfictionDie jungen Nachwuchs Sportlerinnen Elena und Katharina haben ein großes Ziel, einen Platz in der Weltcup Mannschaft. Als die beiden die Einladung für den Saisonvorbereitungs Lehrgang erhalten schwören sie sich eines: voller Fokus auf das Ziel Weltcu...