Und plötzlich steht alles Kopf (2)

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Elena Pov.

Die Schmerzen sind beinahe unerträglich, aber der Gedanke meinen kleinen gleich in den Armen halten zu können lässt sie in den Hintergrund rücken. ,,So Frau Schwarz gleich haben wir es. Ich kann das Köpfchen schon sehen." Noch einmal mobilisiere ich meine Kräfte und presse so stark ich kann. Sehnsüchtig warte ich auf den ersten Ton von meinem Jungen. Doch es kommt kein Schrei. 

Besorgt sehe ich in die Richtung des Doktors. Er hat meinen Sohn auf dem Arm, aber warum schreit er nicht ? Ist das nicht das erste was Babys machen müssen, wenn sie auf die Welt kommen ? Tränen sammeln sich in meinen Augen. Noch fester als zuvor umklammere ich die Hand von Jo. Der Doktor platziert einen leichten Schlag auf dem Rücken von meinem kleinen und dann passiert es. Das worauf ich die ganze Zeit gewartet habe. Das Schreien meines Sohnes erklingt und die Tränen in meinen Augen werden zu Freudentränen. Erleichtert lasse ich mich zurückfallen. Ebenfalls erleichtert sieht mich Jo an und haucht mir einen Kuss auf die Stirn. ,,Ich bin unglaublich Stolz auf dich mein Engel !" Lächelnd sehe ich in das Gesicht meines Verlobten. Auch bei ihm sind die Freudentränen unübersehbar. Ich bin so unfassbar glücklich diesen Moment mit ihm zu teilen. Dieser Moment wird uns für immer verbinden.

Nach einer gefühlten Ewigkeit bekomme ich endlich meinen Sohn auf die Brust gelegt. Total überwältigt und von einem Glücksgefühl durchflutet schließe ich ihn das erste mal in meine Arme. Den kleinen Luca Elias Kimmich.

(Eine Woche später)

Mittlerweile haben wir uns alle von der anstrengenden und turbulenten Geburt erholt. Luca und ich sind gestern endlich nach hause gekommen, aber auch die Zeit im Krankenhaus war einigermaßen erträglich. Joshua war so gut wie jede freie Minute da. Wenn kein Training und auch kein Spiel war wusste man genau, dass er bei uns war. Zurzeit verspüre ich einfach so viel Liebe das ich es am liebsten in die weite Welt hinausschreien würde.

Liebevoll schaue ich zu Luca der in meinem Arm genüsslich sein Fläschen leert. Da ich aufgrund eines Infekts Antiobiotika nehmen muss, kann ich ihn leider nicht mehr stillen. Die Flasche hat er allerdings gut angenommen und die Milch scheint ihm auch zu schmecken und solange es ihm gut geht bin ich vollkommen zufrieden. Sobald ich meinen kleinen Prinzen im Arm halte steht die Welt für mich still. Alles was zählt ist mein kleiner Mann. Jedes mal wenn er mir eins seiner zahnlosen Lächeln schenkt geht mein Herz auf und alles andere wird zur Nebensache. Auch wenn sein Leben zurzeit noch größtenteils aus schlafen und essen besteht habe ich dauerhaft ein wachsames Auge. Früher habe ich diese Erzählungen von einem Mütterlichen Instinkt für Schwachsinn gehalten, aber jetzt muss ich einsehen, dass es wirklich stimmt. Ich habe es einfach im Gefühl, wenn er irgendetwas braucht oder irgendetwas nicht stimmt. Nachts braucht er nur einen Mucks von sich geben und schon sitze ich aufrecht im Bett.

 Lächelnd schaue ich zu meinem kleinen Prinzen, welcher beim leeren seiner Flasche eingeschlafen ist. Vorsichtig tausche ich die Flasche gegen den Schnuller aus, lege ihn in sein Bettchen und schalte das Babyphone ein. Nachdem ich ihm noch einen Kuss auf die Stirn gehaucht habe gehe ich leise die Treppe herunter. Mit einem Pfefferminztee und einer schönen warmen Decke kuschel ich mich auf die Couch und scrolle etwas durch mein Handy. Vor ein paar Tagen haben Jo und ich die Neuigkeiten bekannt gegeben und ich bin immer noch dabei, die unzähligen Nachrichten zu beantworten. Gerade als ich eine weiter Nachricht öffne, höre ich wie die Haustür aufgeschlossen wir und kurze Zeit später steht auch schon mein Verlobter in der Tür. Lächelnd kommt er auf mich zu und legt seine Lippen auf meine. Leise seufze ich in den Kuss. ,,Na Schatz wie war das Training ?" Schnell zieht er seine Jacke aus und legt sie neben sich, dann setzt er sich neben mich auf die Couch und zieht mich in seine Arme. Nur allzu gerne kuschel ich mich in seine muskulösen Arme. ,,Ganz gut, aber mir fällt es unglaublich schwer euch alleine zu lassen. Ich würde am liebsten den ganzen Tag mit euch verbringen und euch keine Sekunde aus den Augen lassen." Schmunzelnd gucke ich ihn an. ,,Ich liebe dich Schatz und ich würde es auch echt toll finden jede freie Minute mit dir und Luca zu verbringen, aber du weißt genau, dass dir der Fußball fehlen würde." Seufzend nickt er. ,,Sieh es doch mal so. Luca schläft sowieso die ganze Zeit und wenn er mal wach ist isst er nur kurz was und schläft schon wieder. So viel verpasst du da gar nicht." Lachend verstärkt er seine Umarmung. ,,Trotzdem es fühlt sich irgendwie so an." Unser Gespräch wir durch Lucas Schreien unterbrochen. ,,Na komm super Papa jetzt kannst du mal deinen kleinen Jungen holen." Sofort beginnt er zu strahlen und sprintet förmlich die Treppe hoch.

 ,,Na mein Kleiner, der Papa ist wieder da. Hattest du heute Spaß mit der Mami ?" Schmunzelnd schaue ich in Richtung der Treppe und warte darauf, dass meine beiden Männer herunter kommen. Keine zehn Sekunden später erblicke ich auch schon Jo der mit unserem Sohn auf dem Arm zu mir kommt. Wie immer wenn Luca gerade erst aufgewacht ist versteckt er sein Gesicht in der Halsbeuge seines Vaters. Jo setzt sich zusammen mit Luca neben mich auf die Couch. Ihm ist deutlich anzusehen, wie er jede Sekunde mit seinem Sohn genießt.

  ,,Na kleiner Prinz, bist du bei deinem Papi ?" Leicht stupse ich ihm auf die Nase, sodass er seinen Mund zu einem zuckersüßen Lächeln verzieht. ,,Prinzessin müssen wir eigentlich noch etwas für Samstag einkaufen ?" Am Samstag werden Jos Eltern, seine Schwester, meine Eltern und mein Bruder zu Besuch kommen um ihren Enkel/ Neffen kennen zulernen. Kurz überlege ich. ,,Lass uns doch am besten etwas zu Essen bestellen. Ich habe noch nicht wirklich die Motivation etwas zu kochen." Einverstanden nickt er. ,,Ist gut. Die Jungs aus der Mannschaft und die Frauen kommen dann irgendwann nächsten Monat mal oder ?" ,,Ja ich würde mir da gerne noch etwas Zeit lassen, ich denke dass ist noch etwas zu viel für ihn." Irgendwie will jeder unseren kleinen Prinzen so schnell wie möglich kennen lernen, aber natürlich verstehen sie auch, dass er zurzeit noch etwas Ruhe braucht. ,,Schon krass oder ?" Fragend schaue ich Jo an. ,,Was ?" ,,Naja vom einen auf den anderen Tag hat man die Verantwortung für so ein kleinen Menschen. Alles ändert sich. Er wird innerhalb von Minuten zu deinem Lebensmittelpunkt und du machst dir die ganze Zeit Gedanken, ob es ihm gut geht und ob du irgendetwas besser machen kannst. Der Tag seiner Geburt wird für immer in meinem Gedächtnis eingebrannt sein. Diese Sorge als er keinen Ton von sich gegeben hat, diese Erleichterung als er endlich geschrien hat und dann das unglaubliche Gefühl ihn das erste mal im Arm zu halten. Ich schätze man könnte sagen, er hat unsere Welt auf den Kopf gestellt. Positiv auf den Kopf gestellt." Lachend schaue ich zu meinen beiden Männern. ,,Und wie er unsere Welt auf den Kopf gestellt hat. Schon von dem Moment an, als ich erfahren habe, dass ein kleiner Mensch in mir heranwächst. Und nun sitzen wir hier, mit unserem wunderschönen Sohn auf dem Arm. Um nichts in aller Welt würde ich mein Leben eintauschen wollen. Genau so wie es ist ist es perfekt. Ich liebe euch !" Gefühlvoll vereint Jo unsere Lippen. ,,Und wir lieben dich !"


Hey meine Lieben, hier ist das vorletzte Kapitel !!

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen ??!!

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