Böse Überraschung

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Elena Pov.

Nachdem Joshuas Vater und ich uns ausgesprochen hatten verlief die restliche Zeit bei Jos Eltern sehr entspannt. Silvester haben Joshua und ich alleine verbracht. Wir haben uns dazu entschlossen dieses Jahr nicht groß feiern zu gehen, sondern lieber etwas Zeit zu zweit zu verbringen. Es war auch wirklich schön. Wir waren zuerst schick essen, danach haben wir einen Film gesehen und um zwölf Uhr haben wir zusammen in Joshuas Garten gesessen und das Feuerwerk genossen.

Jetzt, eine Woche später, sitze ich zusammen mit Katha im Auto auf dem Weg nach Oberhof. Der erste Heimweltcup dieses Jahr steht an. Ich freue mich unglaublich darauf, vor heimischer Kulisse zu laufen. Die Heim Rennen waren schon im IBU Cup etwas besonderes. Ich hoffe echt , dass ich dieses Wochenende eine Chance in einem Einzelrennen bekomme. ,,Und Katha, hast du Benjamins Eltern kennengelernt ?" Sie seufzt einmal laut. ,,Ja, aber es ist praktisch alles schief gelaufen, was schief laufen kann." ,,Ach komm so schlimm war es bestimmt nicht." ,,Seine Eltern finden unsere Beziehung nicht gut. Sie meinen, dass ich mit meinem Beruf keine Zukunft habe und Benjamin nur auf der Tasche liegen werden. Außerdem sind die beiden überzeugte Veganer, weshalb sie sich total über die Schokolade aufgeregt haben, die ich mitgebracht habe. Man Lena ich durfte mir einen einstündigen Vortrag anhören warum man Kühe nicht als Milchmaschinen missbrauchen sollte." ,,Na schön, das hört sich wirklich nicht besonders gut an. Was hat Benjamin dazu gesagt ?" Verächtlich schnaubt sie einmal. ,,Er hat nichts gesagt. Er hätte mich zumindest vorwarnen können, aber nein. Und vor seinen Eltern hat er mich nicht einmal in Schutz genommen." ,,Und jetzt ?" ,,Nichts jetzt. Er hat sich die letzten tage nicht gemeldet." ,,Oh man. Du weißt aber schon, dass er auch da sein wird oder ?" ,,Ich bin doch nicht blöd. Ist doch logisch, dass unser Physio auch dabei ist."

Auf der Hälfte der Strecke machen wir eine Pause um uns etwas zu stärken. Von der Raststätte holen wir uns jeweils ein Sandwich und eine Flasche Wasser.

Gestärkt legen wir den restlichen Weg zurück und kommen gegen Mittag in Oberhof an. Dort werden wir bereits von Tobi und Gerald erwartet. ,,Na Mädels, pünktlich wie immer." Lächelnd laufen wir die letzten Meter auf die beiden zu. ,,Hier habt ihr euer Zimmerkarte. Ihr könnt eure Sachen im Zimmer abstellen und dann essen gehen. Danach habt ihr Freizeit bis zur Besprechung heute Abend." Nickend nehme ich die Karte entgegen. ,,Dankeschön, dann bis später." ,,Bis später." Zusammen mit Katha laufe ich zu unserem Zimmer. Mittlerweile ist es schon mehr als normal für mich in Hotelbetten zu schlafen und aus meinem Koffer zu leben. Dennoch genieße ich es umso mehr, wenn ich einmal in meinem eigenen Bett schlafen kann. Mit der Karte öffne ich die Zimmertür. ,,Ich bekomme das Bett am Fenster.", äußere ich direkt meine Ansprüche. ,,Wie du willst, aber wenn nachts ein Serienkiller auf dem Balkon steht ist das dein Pech." Lachend setze ich mich auf mein Bett und öffne den Koffer. ,,Also erstens wäre es für ihn viel einfacher durch die Tür zu kommen und zweitens würden ihn die zwei Meter mehr zu dir bestimmt nicht von seinem Plan abbringen." ,,Na danke auch, jetzt kann ich wahrscheinlich gar nicht mehr schlafen." ,,Du bist doch bescheuert." ,,Jaha und hungrig." ,,Wir haben doch erst auf der Fahrt etwas gegessen ?" ,,Ehm ja, aber nur ein Sandwich." Lächelnd schüttel ich den Kopf. ,,Na schön geh schon mal zum Speisesaal ich komme gleich nach." Schneller als ich gucken kann ist Katha auch schon verschwunden. Man habe ich eine verrückte beste Freundin. Bevor ich zum Essen gehe muss ich mich noch umziehen. Ich ziehe mir meinen Pullover über den Kopf und wechsel diesen gegen meine DSV Bekleidung. Auch die Hose habe ich gewechselt. Fertig umgezogen mache auch ich mich auf den Weg zum Speisesaal, obwohl ich eigentlich keinen Hunger habe. Nach dem Essen gehen Katha und ich noch etwas in die Stadt. Wenn man schon so oft in Hotels ist, dann nutzt man jede Gelegenheit etwas Abwechslung zu bekommen. Die Hotelzimmer sind meist sehr neutral und steril eingerichtet, deswegen fühle ich mich nicht besonders wohl. Zum Schlafen und ausruhen reicht es, aber zum Zeit vertreiben eher nicht. Katha und ich haben uns in ein kleines Cafe gesetzt. Noch einmal greife ich das Thema Benjamin auf. ,,Sag mal Katha hast du Benjamin schon gesehen ?" ,,Nein." Augenverdrehen nimmt sie noch einen Schluck aus ihrer Tasse. Gerade als ich etwas sagen wollte beginnt ihr Handy zu klingeln. ,,Ja ?.....Ja.....Nein ich bin mit Lena Kaffee trinken.... Ja ich komme.....bis gleich...ciao." Fragend schaue ich sie an. ,,Das war Benjamin, er möchte mit mir reden." ,,Ja worauf wartest du. Lass uns bezahlen und dann gehen wir zurück ins Hotel." Nickend stimmt sie mir zu. Im Hotel angekommen macht sich Katha auf den Weg zu Benjamin, während ich wohl oder übel die Zeit im Zimmer verbringen werde.

Schuss ins HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt