Elena Pov.
Einen Monat ist es bereits her, seit dem unerwarteten Zusammentreffen mit Joshua. In diesem Monat ist nicht sonderlich viel passiert. Ich habe viel mit Katha und Cathy unternommen, mein Bauch ist etwas gewachsen und auch die Vorfreude auf meinen kleinen Engel wächst mit jedem Tag etwas mehr. Meine Mamá und mein Papa haben sich auch sehr gefreut, als sie die Neuigkeiten erfahren haben. Klar waren sie zunächst geschockt, keiner von uns hätte so früh mit Nachwuchs gerechnet, aber nachdem sie die Nachricht etwas verdaut hatten waren beide Feuer und Flamme für ihr Enkelkind. Meine Mamá wäre am liebsten schon Babysachen shoppen gegangen, nach einem kurzen Gespräch hat sie aber eingesehen, dass es wohl möglich doch noch zu früh wäre.
Die Situation mit Jo ist immer noch kompliziert. Er hat eingesehen, dass ich Zeit für mich brauche. Trotzdem hat er sich regelmäßig bei mir gemeldet und sich nach dem Befinden von mir und unserem Kind erkundigt. Um ehrlich zu sein vermisse ich ihn sehr. Es fühlt sich einfach nicht mehr richtig an, alleine einzuschlafen und alleine aufzuwachen. Ohne Joshua fühlt es sich an, als würde ein Teil von mir fehlen.
Der ein oder andere mag vielleicht sagen, dass ich mit meiner Reaktion übertrieben habe, aber es hat mich wirklich verletzt. Er hat einfach mein Vertrauen missbraucht. Normalerweise wäre ich bereit dazu über den Kuss hinwegzusehen, aber dadurch das er ihn mit solch einer Hingabe erwidert hat geht das einfach nicht.
Gerade mache ich mich fertig, da Cathy und ich zusammen ins Stadion gehen werden. Es hat sie einiges an Überredungskunst gekostet das ich mitkomme. Schlussendlich hat sie es, offensichtlich, geschafft. Um meinen Bauch zu kaschieren ziehe ich mir eine lockere Rote Bluse an. Dazu kombiniere ich eine enge, schwarze Jeans. Meine Haare lasse ich offen über meine Schultern fallen. Schminken tue ich mich nur ganz dezent um die Augen herum. Zufrieden gucke ich mich im Spiegel an. Von meinem Bauch ist nichts zu sehen und auch sonst sehe ich, naja sagen wir mal passabel aus. Genau in diesem Moment klingelt es an der Tür. Schnell schlüpfe ich in meine Sneaker, schnappe mir meine Handtasche und mache mich auf den Weg, nach unten, zu Cathy. ,,Na Süße !" Cathy beugt sich etwas zu mir herüber und umarmt mich so gut es eben geht. ,,Bereit für das Spiel ?", fragt sie mich. ,,Naja komisches Gefühl ohne Kimmich Trikot und so, aber geht schon. Und wie siehts mit ihm aus ?" Mit meinem Kopf deute ich in Richtung Rücksitz, wo der kleine Ludwig sitzt. ,,Ach der hat heute gute Laune. Beim Frühstück wollte er gar nicht mehr aufhören zu reden. Echt schade das ich nichts verstehe." Leicht lachend dreht sie sich zu Ludwig. ,,Ist es sein erstes mal im Stadion ?" ,,Nein, aber oft war er noch nicht mit. Auch wenn er seine Ohrenschützer auf hat bekommt er noch viel Lärm ab." Verstehend nicke ich. ,,Sag mal Cathy, warum wolltest du denn heute so früh los ?" Kurz überlegt sie, dann antwortet sie mir ,,So müssen wir uns nicht hetzen, können bisschen mehr quatschen und kommen auf jeden Fall pünktlich." Skeptisch schaue ich sie an gebe mich allerdings mit ihrer Antwort zufrieden.
Keine halbe Stunde später hat sie auch schon ihren Wagen in der Garage geparkt und wir sind auf den Weg in die Loge. Kurz vor dem Eingang der Loge bleibt Cathy stehen und packt ihr Handy weg, dann dreht sie sich zu mir. ,,Duuuu Lena könntest du mir einen riiiiiieeesen Gefallen tun ?" Lachend verdrehe ich die Augen. ,,Für dich, allerliebste Cathy, immer !" Kurz erwidert sie mein Lachen, dann erläutert sie mir ihre Bitte. ,,Kannst du kurz nach unten in die Katakomben zu Mats. In seiner Trainingstasche lag noch der Schnuller von Ludwig und wenn ich ihn gleich gestillt habe braucht er ihn unbedingt." Wieder schaue ich sie skeptisch an, beschließe dann aber keine weiteren Fragen zu stellen und den Schnuller zu holen.
Dank meines Vip Ausweises mit dem Zusatz, Angehörige Kimmich, habe ich auch keine Probleme in die Katakomben zu kommen. Normalerweise wird das nicht gerne gesehen, dass wir Frauen uns vor dem Spiel in den Katakomben aufhalten, aber da es noch gut zwei Stunden bis zum Spiel sind geht das wohl noch klar. Nach Mats muss ich gar nicht lange suchen. Als ich in den Gang zu den Kabinen einbiege steht er bereits dort und lehnt lässig an der Wand. Als er mich sieht stößt er sich von der Wand ab und kommt auf mich zu. ,,Na Lena, hat meine Liebe Frau dich verdonnert den Schnulli zu holen ?" ,,Jaha, aber wir sind ja heute eh ziemlich früh da und dort oben würde ich mich eh nur langweilen." Lachend nickt er und läuft langsam in eine Richtung. ,,Ich habe ihn im Physio Raum abgelegt, weil ich ihn noch einmal abspülen wollte." Gentlemenlike öffnet er mir die Tür und lässt mir den Vortritt, doch anders als erwartet folgt er mir nicht in den Raum. Überrascht schaue ich mich im Raum um und bei diesem Anblick macht mein Herz einen riesen Satz. Joshua steht vor mir, in seinem Trainingsanzug und hält mir einen großen Strauß rote Rosen entgegen.
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Schuss ins Herz
FanfictionDie jungen Nachwuchs Sportlerinnen Elena und Katharina haben ein großes Ziel, einen Platz in der Weltcup Mannschaft. Als die beiden die Einladung für den Saisonvorbereitungs Lehrgang erhalten schwören sie sich eines: voller Fokus auf das Ziel Weltcu...