Lara saß im warmen Sonnenschein an einem Fluss. Leises Gezwitscher ertönte. Grillen zirpten. Grashalme kitzelten ihre Arme und eine leichte Brise strich ihr durch die Haare. Lara lächelte zufrieden mit geschlossenen Augen.
Plötzlich verstummte das Vogelgezwitscher und bedrückende Stille senkte sich herab. Ohne den kühlen Windhauch war es fast unerträglich heiß. Lara blieb einfach sitzen, sie war zu träge um sich zu bewegen.
Dann frischte der Wind wieder auf und die Blätter raschelten. Moment. Die Blätter?
Lara drehte sich um und fand sich in einem dichten Wald wieder. Das Licht wurde düsterer und es wurde merklich kühler. Lara schauderte und kauerte sich zusammen. Ein donnerndes Geräusch ließ sie aufschrecken. Sie spürte Hitze.
Feuer! In ihr stieg Angst auf, die sich zur Panik steigerte. Instinktiv wollte sie rennen, flüchten. Aber sie konnte sich nicht mehr bewegen, während sie in die Flammen starrte, die immer näher kamen. Eine Gänsehaut lief trotz der Hitze über ihren Körper. Es roch nach verbranntem Haar.
Lara zerrte immer wilder an ihren unsichtbaren Fesseln, bevor sie aufgab. Sie war von den Flammen umzingelt. Es hatte keinen Sinn mehr. Lara wurde unglaublich heiß und sie spürte sich selbst verbrennen, gleichzeitig kam aber auch eine sanfte Ruhe über sie. Der Schmerz war nur dumpf zu spüren, wie das Pulsieren ihres eigenen Herzschlages. Sich fügend schloss sie die Augen.◇
Ein helles Licht weckte sie und brannte in ihren Augen. Sie lag auf etwas Weichem. Lara hielt sie lieber geschlossen, überzeugt, gestorben und im Himmel oder wo auch immer angekommen zu sein. Dann realisierte sie, dass ihr Herz noch schnell pochte.
Sie war gar nicht tot? Es war nur ein Traum? Aber er war so realistisch gewesen... Sie war überzeugt davon, gebrannt zu haben.
Wie von allein bewegte sich ihre Hand, um den Lichtschalter umzulegen, als ihre Finger auf etwas Heißes stießen. Erschrocken zuckte sie zurück und riss die Augen auf.
Sie lag in ihrem Bett, ihre flauschige Decke hatte sie wohl weggestrampelt. Trotzdem war das ihr Zimmer. Sie stieß einen erleichterten Seufzer aus und wandte sich beruhigt der Lichtquelle zu.
Es ging gar nicht von einer Lampe, sondern dem Kristall aus, den sie auf ihren Nachttisch gelegt hatte. Bei näherer Betrachtung merkte Lara, dass er Hitze ausstrahlte und das Licht doch nicht so grell und weiß war, sondern von hellgelb bis hin zu rot changierte. Dabei flackerte es noch wie ein kleines Lagerfeuer.
Eigentlich ganz hübsch. Aber sollten Steine normalerweise leuchten? Eher nicht.
Vorsichtig strich Lara mit dem Finger über die glatte Oberfläche des Kristalls und fand, das er nicht heiß, sondern eher angenehm warm war. Dann nahm sie ihn vorsichtig in die Hand und drehte ihn. Das Leuchten kam wirklich aus ihm heraus.
Kaum hatte sie das getan, ging der Kristall in Flammen auf und ihre Kleider fingen ebenfalls Feuer. Die Erinnerung an ihren Traum überfiel sie schlagartig und sie ließ ihn erschrocken fallen. Hektisch versuchte Lara, die Flammen zu löschen. Das Seltsame war, das sich das Feuer erstaunlich kalt anfühlte, oder auf jeden Fall nicht heiß. Es war genauso warm wie ihre Haut und fügte der auch keinen Schaden zu.
Außerdem fühlte Lara sich geborgen und beschützt, vollkommen von negativen Gefühlen befreit. Staunend hob sie ihren brennenden Arm und betrachtete ihn fasziniert. Die Flammen schienen an ihrem Körper zu spielen.
Sie spürte einen Sog, der sie mit sich zog, in Richtung des Kristalls, der auf dem Boden lag. Das Feuer erlosch plötzlich und floss in einem seltsamen Strom aus Flammen in ihn hinein. Der Kristall glühte plötzlich wieder, aber dieses Mal in einem grellen Weiß. Etwas zischte und ein schwarzer Fleck breitete sich unter ihm aus. Der Geruch von verbranntem Holz breitete sich aus.
Das Letzte, was Lara sah, war dieses blendendes Weiß, dann wurde alles dunkel und sie fiel.
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Kristallfeuer
Fantasy!Dieses Buch ist weder perfekt noch überarbeitet, mehr Infos dazu im ersten Teil! (das heißt für euch: Lesen auf eigene Gefahr) Lara lebt ihr ganz normales Leben. Sie liebt Musik, Bilder und fantastische Geschichten. Bis sie diesen einen seltsamen K...