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Allein gelassen, stand Shikamaru einige Minuten wie angewurzelt da, er verstand nicht warum sie ihn so missversteht und dachte nach ob nicht er alleine, schuld an der ganzen Sache war. Eine Wolke schob sich vor den Mond und es wurde stockdunkel, der kleine Weg der davor schon so schlecht beleuchtet war, wirkte noch viel trauriger als ohnehin schon. Bis auf die Lichter die vom Fest kamen war in diesem Augenblick nicht viel zu sehen, die Lampen am Wegesrand leuchteten nur noch schwach, sodass man seine Hände kaum vor den Augen sah. Shikamaru zündete sein Feuerzeug an, immer wenn er das tat, musste er an seinen Sensei denken der vor einigen Jahren verstorben war, er vermisste ihn wirklich schrecklich und wünschte sich so oft das er bei ihm war, um ihm den ein oder anderen Rat zu geben. In diesem Moment hätte er Asuma wirklich gerne bei sich gehabt. Er zündete sich eine Zigarette an, die er dann, an einem Baum lehnend rauchte und in den Himmel sah. Er versuchte seine Gedanken zu ordnen, diese waren aber so durcheinander das es ihm nicht gelang. Plötzlich hörte er das eine Frauenstimme seinen Namen rief, er erkannte sofort das es die Stimme seiner besten Freundin, Ino war und sah seufzend in die Richtung aus der die Stimme kam. Er hatte gar keine Lust das sie jetzt auftauchte und ihn sicherlich wieder zutexten würde. „Endlich habe ich dich gefunden", sagte Ino abgehetzt, als sie vor dem Nara stand, sie sah das Shikamaru, sie bedrückt ansah „Konntest du nicht mit Temari reden?". „Sie hat mir keine Chance gegeben", seufzte er „Was hab ich denn nur falsch gemacht, das ist doch nervig". Er erzählte Ino, von den Fragen die ihm seine Freundin vorhin an den Kopf geworfen hatte. „Du hast nichts falsch gemacht, wenn dann war es Temaris schuld", antwortete sie forsch „Was kannst du denn dafür wenn sie da irgendwas rein interpretiert." Shikamaru musste lächeln „Warum muss immer alles so kompliziert sein" sagte er und schloss die Augen „Ich habe trotzdem das Gefühl das ich die letzten Wochen zu weit gegangen bin". „Ich weiß das du sonst immer ehrlich zu ihr bist und ihr alles erzählst", lächelte Ino „Aber dieses mal musste es sein". „Ich bin mir nicht sicher ob das, das richtige war", sagte Shikamaru bedrückt „Ich hätte es doch auch unkomplizierter machen, und es ihr einfach sagen können". „Hättest du, so wie ich dich kenne, wäre es dann aber nicht schön geworden", grinste Ino „Kommst du mit zurück zum Fest? Die anderen haben auch schon nach dir gefragt". „Nein, die Lust ist mir vergangen", beantwortete der junge Nara „Es ist doch sowieso zu spät". „Für deinen Plan?", fragte die Blonde und beantwortete im nächsten Moment diese auch schon selbst „Ach quatsch, dafür ist es niemals zu spät". „Sie will mich doch gar nicht sehen", sagte Shikamaru genervt  „Ich habe kein Interesse, das alles noch schlimmer zu machen". „Du willst doch nicht etwa kneifen, sag es ihr endlich", stichelte Ino und gab ihrem Kumpel einen leichten Schlag auf die Brust „Shikamaru du gehst jetzt und bewegst deinen Allerwertesten zu Temari" „Wo ist sie denn gerade?", fragte Shikamaru etwas wiederwillig, er wusste das Ino nicht nachgeben würde und ihm war klar, das sie Recht hatte und er es jetzt einfach tun musste, damit er seine Beziehung wieder in Ordnung bekommen würde. „Sie ist vorhin an mir vorbei gerast und ist in Richtung See gelaufen", sagte Ino glücklich „Ich weiß du hast es anders geplant aber sag es ihr, sonst verlierst du sie im schlimmsten Fall noch". Mit einem leisen „Weiber" verschwand Shikamaru in die Nacht.

Temari kniete auf dem kalten Boden vor dem See, die Erde war etwas feucht und schlammig, wodurch der Saum ihres Kleides verdreckte, das war ihr in diesem Moment aber egal gewesen, sie dachte das man es ja einfach waschen konnte und es danach, wieder wie neu aussah. Anders als andere Dinge im Leben, wie eine Beziehung, diese konnte man nicht so schnell und einfach wiederherstellen, sie wusste nicht ob sie Shikamaru noch vertrauen konnte, nach all dem was er ihr verheimlicht hatte. Ihr liefen ständig Tränen von der Wange und sie warf impulsiv ein paar Steine in das Wasser, um etwas Frust abzulassen. Der Mond leuchtete wieder in voller Pracht, wodurch der See glänzend und wunderschön aussah. Wasser war nie ihr Element aber irgendwie hatte es immer eine sehr beruhigende Wirkung auf die junge Kunoichi. Wie aus dem nichts stand jemand hinter ihr, sie brauchte sich gar nicht umdrehen um nachzusehen wer es war, denn der starke Geruch nach Rauch und Zigaretten, haben Shikamaru sofort verraten. „Steh doch bitte auf", seufzte er „dein hübsches Kleid wird noch ganz dreckig". Temari tat so als würde sie ihn gar nicht bemerken, in ihr brotelte es aber und sie hatte das Gefühl gleich zu explodieren. Der junge Nara legte vorsichtig eine Hand auf ihre Schulter, energisch schlug sie diese weg und drehte sich wütend zu ihm um, Shikamaru sah sie mit gesenktem Blick schuldig an. Zornig stand sie auf und schubste ihren Freund ein paar Meter von sich. „Temari, wir müssen reden", seufzte er  „Bitte lauf nicht wieder weg, ich kann verstehen das du wütend bist, aber-". „Ich möchte nicht mit dir reden", unterbrach sie ihn „Außerdem hast du mir gar nicht zu sagen was ich tue". „Sei doch nicht kindisch", sagte Shikamaru leicht gereizt „Ich weiß doch genau das du das klären möchtest". Die Blondine sah ihren Freund ein paar Sekunden böse an, danach drehte sie sich um und wollte wieder verschwinden, natürlich wollte sie mit ihm reden und das Thema aus der Welt schaffen aber ihre Wut auf ihn war wesentlich stärker als ihr Verstand. Schlagartig konnte sie sich nicht mehr bewegen, Shikamaru hatte sein Kage Mane no Jutsu angewendet, Temari war ihm jetzt völlig ausgeliefert. „Wenn es nicht anders geht" seufzte der junge Nara. Temari lies es wortlos über sich ergehen denn sie wusste, das sie sich nicht so einfach aus dem Jutsu lösen konnte, damit hatte sie schon in der Vergangenheit öfters Erfahrung gemacht. Shikamaru ging auf Temari zu und sie machte natürlich das selbe, kurz bevor die beiden voreinander standen, lächelte er und begann sie fest zu umarmen. Die Beiden lagen sich in den Armen und für einen winzig kleinen Augenblick, war es als ob nie etwas zwischen den Beiden gewesen wäre. „ich werde das Jutsu jetzt lösen", seufzte er„Bitte sei jetzt Vernünftig", Temari stimmte zu. Er löste das Jutsu, sofort fing Temari an auf die Brust ihres Freundes zu hämmern und ihn zu beschimpfen, doch er blieb ruhig lies alles über sich ergehen und drückte dann Temaris Kopf gegen seine Brust damit sie sich beruhigte. Er hatte seine Freundin noch nie so erlebt, natürlich wusste er wie aufbrausend sie sein konnte, aber so wütend, kannte er sie gar nicht. Als er merkte das Temaris Atem sich beruhigte, küsste er ihre Stirn. Mit einer schluchzenden Stimme schaut sie ihren Freund an und bekam nur ein leises „Warum" heraus. „Du hast da glaub ich etwas total Missverstanden" antwortete er liebevoll und streichelte mit einer Hand durch ihr Haar „Bitte gib mir eine Chance mich zu erklären". Er löste langsam die Umarmung und sah Temari tief in den Augen. Sie hatte das Gefühl, das selbst seine Augen sie anflehen würden und lies sich darauf ein.

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