Beendet. Ich lege das Buch neben mein Bett und starre an die Decke. Ich richte doch nur Schaden an. Meine Familie und Freunde verlassen, mein Leben hinter mir gelassen. Ich liebe es hier, aber ich wünschte, ich könnte noch einmal zu meiner Familie. Und zu Tayla. Was sie wohl macht? Wie es ihr geht? Ich könnte einen Brief schreiben. Aber ohne Absender. Und wo soll ich den einwerfen? Werde ich je wieder in die Stadt können? Die Jungs haben es ja schließlich auch geschafft. Vielleicht sollte ich es einfach tun. Sie würden sich nur Sorgen machen. Und ich brauche Ablenkung. Ich werde ihnen einen kleinen Zettel hier lassen, soweit ich weiß, sind Zayn und Liam gerade weg, Harry und Louis sind in irgendeinem der Zimmer, sie meinten, sie hätten zu tun. Was genau, haben sie nicht gesagt.
Im Flur ist es still. Ich laufe an einem Spiegel vorbei, der an der Wand hängt und erschrecke über meine Haut. Sie hat einen gräulichen Schimmer angenommen und ist viel blasser als sonst. An sich passt sie ganz gut zu meinen Haaren muss ich zugeben, aber das mit der frischen Sommerbräune wird wohl nun nichts mehr. Ich setze meinen Weg auf der Suche nach einer oder zwei Postkarten um und lausche ab und zu an einer der Türen, nur um zu prüfen, ob Louis und Harry sich hier in der Nähe aufhalten. Plötzlich höre ich einen kleinen Aufschrei, der mir ganz nach Louis klingt. Was ist los? "Harry, Nein, so geht das nich- Autsch, Hazzaaah!" Ich vernehme das Lachen der beiden und meine Augenbrauen gehen erstaunt in die Höhe. Läuft da etwa wirklich was? Oder ist das nur ne etwas zu... innige (?) Freundschaft? Kann eine Freundschaft überhaupt zu innig sein, das ist hier die Frage. Schnell gehe ich weiter, nachher erwischen sie mich noch und wie gesagt, dann machen sie sich Sorgen...
Keine Postkarte in Sicht. Egal, dann gehe ich eben eine kaufen. Ich kontrollieren die Jackentaschen meines Mantels und erfühle mein Portemonnaie und... mein Handy. Ich habe es in den letzten Tagen schon einmal angemacht, hatte dann aber schnell den Flugmodus eingeschaltet. Aus Angst, dass die Nachrichten, die mich mit einer Garantie von 100% bekommen habe, nicht verkraften zu können. Bwevor ich gehe, schreibe ich auf einen kleinen Zettel, den ich mitsamt eines Stiftes in einer der Küchenschubladen gefunden habe: Hi Jungs, bin kurz weg. Bitte seid mir nicht böse. Sehen uns vor Anbruch der Nacht wieder, versprochen!
Draußen weht mir ein frischer Wind um die Nase. Der Himmel ist bedrohlich grau, bestimmt regnet es heute noch. Schade, wäre ich ein Vampir, könnte ich jetzt bestimmt total schnell laufen. Aber das soll ja angeblich erst später möglich sein. Doch noch während ich darüber nachdenke, wie ich in Lichtgeschwindigkeit über Felder und Wiesen rausche, zieht es mich nach vorne, meine Füße verlieren den Boden und ich schwebe. In einer unmöglichen Geschwindigkeit trägt mich das gewisse etwas in die Richtung der Bäume, durch den Wald, in dem mich die Jungs gefunden haben und zu dem Weg, auf dem ich verzweifelt gelegen hatte. Ich bekomme Angst, als sie mich weiter trägt, vielleicht sieht mich jemand?!? Doch diese Kraft oder was das auch ist, legt einen Gang zu. Dann wird es mir klar: Entweder das ist eine der Kräfte, die frühzeitig bei mir einsetzt oder... Geister. Ich habe im Buch gelesen, dass es in der Transfomationszeit vor dem Tod vorkommt, dass einem Geister bei etwas zur Hand gehen. Einige von ihnen, meistens die männlichen Gestalten sind sehr stark und können sogar Autos antreiben. Ich werde nervös- was wenn mich da jetzt ein Kerl trägt und ich mich voll dämlich aufführe? Denn spätestens als ich durch die Autos hindurchschwebe und die Fahrer nicht mal nach mir sehen, ist mir klar: Das ist ein Geist, der mich da trägt, denn zu meinen Eigenschaften zählt nicht, dass ich durch Dinge hindurchschweben kann. Einige der Autofahrer, durch dessen Autos wir schweben, stellen kurz nach unserem Eintreten die Heizung ein und reiben sich die Hände, wenn sie an einer Ampel sind. Bei einigen verändert sich plötzlich der Sender und es läuft eine traurige Klassikmusik. Die Fahrer gruseln sich, dann setzt mein Geist für gewöhnlich seine Reise wieder schneller fort.
Nach knapp zehn Minuten Lässt er (oder sie) mich in einer unbemerkten Ecke ab und ich werde wieder sichtbar für die anderen. Ich spüre eine Hand auf meiner Schulter und plötzlich steht ein Junge vor mir. Er ist etwa zwei Jahre älter als ich, so schätze ich zumindest, und sieht mich mit erwartenden Augen an. "Ähm... Danke für die Fah... den Flug!" Er grinst und verbeugt sich dienerhaft. "Nichts zu danken, junge Lady. Mein Name ist James und wie heißen Sie?" Aus welchem Zeitalter kommt der denn? "Hazel Schinner", sage ich, "Darf ich fragen, aus welchem Jahr du kommst?" Er räsupert sich und murmelt, den Blick immer noch in mein Gesicht gerichtet, "1912. Opfer des Titanic Untergangs." Ich stutze und sehe ihn etwas mitleidig an. "Oh, shit. Sorry, das tut mir ehrlich Leid. Ist deine Familie dabei... auch umgekommen?" Er sieht nun doch zu Boden und schüttelt den Kopf. Er tut mir Leid. "Warum bist du hier? Machen das alle Geister so? Bringen fremde Leute an ihr Ziel?" Er lacht, sieht wieder hoch. "Nein, nicht alle. Nur die, die uns sehen können. Also, wenn wir uns sichtbar machen meine ich, du hast mich ja auch nicht gesehen. Also bevor ich mich sichtbar gemacht hab, vertsändlich." Der Junge ist sichtlich veriwrrt, redet wohl nicht oft mit ... Menschen? Vampiren? Halbvampiren. Fast Halbvampiren. "Okay...", sage ich, "hast... hast du vielleicht Lust mich in die Stadt zu begleiten?" Seine Augen leuchten. "Ja, gerne, Madam!" Ich kichere. "Musst mich doch nicht Madam nennen. Hazel reicht vollkommen aus. Aber mal ehrlich, woher wusstest du, wohin ich will?" Er grinst. "Das kann ich in dir lesen. In deiner Aufstellung zum Wind, deinem Blick, selbst an deiner Mimik. Und ich kann ein wenig in deinen Kopf sehen." Er spricht plötzlich so normal, der Kerl. Dutzt mich. Ich nicke verständnisvoll und sage: "Nicht schlecht, das muss man erst mal können. Wollen wir los?" Er nickt und wir setzen uns in Bewegung.
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Beautiful Eyes
Fanfiction(1D FF) Das Leben ist hart. Genau das muss Hazel nun am eigenen Leib erfahren, denn die Krankheit, die sie hat ist unheilbar: sie hat AIDS. Und das im fortgeschrittenen Grad, das heißt es kann nur schlimmer werden. Sie ist kurz davor an ihrem S...