Kapitel 44

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Louis' P.o.V:

Grelle LED Lichter strahlen fahl auf die Kisten und Kartons rund um mich herum. Ein seltsamer Geruch liegt in der Luft, nirgends hat man das Gefühl sicher zu sein. Als würden Geister jeden Moment aus den unbelichteten, dunklen Ecken kriechen und einem zeigen, dass es ein Fehler war sie zu töten. 

Das Horrorszenario, das ich nie hatte sehen wollen. Es erinnert mich daran, wie ich eigentlich auch niemals hätte entstehen dürfen. 

Der Ort an dem ich mich befinde, ist eine große, dunkle Halle. Die Kisten, die überall stehen, sind die Behälter für all die toten oder abgetriebenen Kinder aus dem Krankenhaus. Das Krankenhaus selber ist eine Etage über uns, weshalb es sich mehr als falsch anfühlt hier unten zu sein. Hier, bei den toten Kinderseelen. 

Ich bin nur an diesem gruseligen Ort, weil das der einzige Weg zu einem Angestellten ist, der besondere Informationen über das tote Kind hat. Die Vorstellung, dass es hier zwischen all den anderen liegt, wie in Vergessenheit geraten... lässt mir einen gewaltigen Schauer über den Rücken laufen. 

Eine äußerst grimmig erscheinende Schwester kommt auf mich zu und nimmt mich mit. Sie führt mich in ein Büro, in dem mir einige Informationen über das Kind gegeben werden sollen. Hazel liegt oben und schläft vermutlich. Nachdem ihr der leblose Körper durch eine Operation entfernt wurde, bat man sie, mir die Einverständnis für eine Informationenübergabe auszuhändigen. Was sie gemacht hat. Ich habe sie gefragt, warum sie das Kind nie erwähnt habe, woraufhin sie nichts sagte. In dem Moment holte mich eine Frau ab, die mich hierher brachte.

"Ihr Name ist Louis William Tomlinson, Sie sind im Alter von dreiundzwanzig Jahren durch einen Biss ums Leben gekommen und reinblutiger Vampir. Stimmen die Daten?", fragt mich die rundliche, grauhaarige Dame auf dem Weg. Ich frage mich einige Zeit, wie sie hier unten und unter diesen Umständen so frei und laut sprechen kann, dann antworte ich ihr kleinlaut, dass alles stimmt. 

Im Büro ändert sich rein gar nichts an der Atmosphäre. Ein düster aussehender, großer Mann von schlaksiger Figur sitzt hinter einem alten Schreibtisch. An den Wänden hängen Bilder von traurig aussehenden Frauen mit einer kleinen Tüte in der Hand. Hin und wieder steht ein Mann daneben, die meisten unter ihnen sehen geschockt aus. Wer hängt sich solche Bilder in sein Büro?

"Setzen", dröhnt plötzlich die tiefe Stimme des Mannes zu mir herüber. Ich ziehe mir einen der klapprigen Stühle her und lasse mich auf die ungemütliche, hölzerne Sitzfläche sinken. Meine Hände verknoten sich in meinem Schoß, mein Blick wandert nervös umher. 

"Name", heißt es dann und der komische Kerl vor mir, Mathew Drivers ist laut Schild sein Name, fährt sich durch die schwarzen Haare, die ihn übrigens viel fieser  aussehen lassen, als weiße es getan hätten. Sein Abbild mit den eingefallenen Wangen, der ledrigen Haut und den viel zu sehr geröteten Augen macht mit Angst, was ich nur ungern zugebe. 

"Louis Tomlinson", antworte ich kurz gehalten und er nickt, sieht durch seine Akten und Aufzeichnungen. Kein Computer ist in Sicht, ich will nicht wissen, wie groß sein handschriftliches Archiv ist. 

"Sie haben die Erlaubnis dazu die hier aufgelisteten Informationen zu erhalten?", fragt er schließlich und ich nicke, schiebe ihm den kleinen weißen Umschlag mit der Bestätigung hin. Er nickt, öffnet ihn und liest sich alles in Ruhe durch. "Gut", beginnt er, "So soll es sein. Sie erhalten alle Informationen von mir, die wir über den Leichnam herausgefunden haben."

Es klingt widerlich, wenn er es 'Leichnam' anstelle von 'Kind' nennt. Hazel tut mir leid. Wie sie sich wohl fühlt? Jetzt, wo sie weiß, dass sie die ganze Zeit über ein totes Kind im Bauch hatte?

"Wie Ihnen möglicherweise schon bekannt ist, war es ein Hybrid, den sie in knappen sechs Monaten ausgetragen hätte. Es war ein Mädchen, sie war ein Mischblut und vom Blutinstinkt her weiß. In ihrem Körper befand sich eine noch nicht genauer untersuchte Krankheit, dessen Name uns unbekannt ist. Wir werden Sie informieren, sobald wir mehr wissen. Zu diesem Wissen wird auch gehören, ob es eine vererbbare Krankheit war und ob sie von der Mutter oder vom Vater stammt. Aber... wie ich sehe, sind Sie gar nicht der Vater?"

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