Hazel's P.o.V:
Wie in einer Schockstarre stehe ich knapp einen Meter von der Tür entfernt im Raum und sehe mit weit geöffneten Augen hinüber zum Fenster, wo Niall auf der Kante sitzt, mit den Beinen bereits in der Luft. Nur ein einziger Abstoß mit den Händen und ich werde ihn nie wieder lebendig sehen.
Doch bevor er das tut, dreht er sich zu mir um und sieht mich an. "Hazel, was machst du hier?", fragt er und seine Stimme ist überraschend ruhig. "Niall, egal was passiert ist, bitte tu das nicht", flehe ich ihn an und komme langsam ein paar Schritte näher. Er löst seinen Blick nicht von mir, ehe ich ganz bei ihm bin. Behutsam lege ich meine Hand auf seine, im Notfall bereit dazu fest zuzupacken. "Können wir nicht über alles reden?", frage ich leise und schlinge meinen Arm um seinen. Nur zur Sicherheit.
"Was ist denn überhaupt los? Und vor allem... wieso klammerst du dich so an mir fest? Das erweckt ja glatt den Anschein als wollte ich mich... Oh!" Seine Miene wirkt mit einem Mal viel wärmer auf mich, seine Mundwinkel zucken leicht nach oben und seine Augen sprechen das pure Mitleid aus. Während ich nur dastehe und mich weiter an seinen Arm klemme. Ich bin für jede Überraschung gewappnet.
"Kleines, ich wollte doch gar nicht springen. Ich kann dich doch jetzt unmöglich alleine lassen. Das hier ist sowas wie eine Oase für mich, ich finde hier nur meine Balance wieder und alles ist im grünen Bereich. Frag die Jungs, die kennen das schon." Langsam löse ich meine Hände von ihm, nur um ihn kurz darauf in eine lange, die meisten Sorgen von mir werfende Umarmung zu ziehen. Als wir uns voneinander gelöst haben, schwingt er die Beine zurück auf den sicheren Boden des Zimmers und steht in voller Größe wieder vor mir. Wobei das wohl nach deutlich mehr Körpergröße klingt, als tatsächlich vorhanden ist. Mit zwei Zentimetern Vorsprung ist er nicht einmal eine Fingerlänge größer als ich.
"Oh Mann, fick dich, Horan. Mach sowas nie wieder"
"Schon klar, Schinner"
Louis' P.o.V:
"Du siehst echt scheiße aus." Zayn steht mit seinem Skateboard unter dem Arm vor mir und grinst unverschämt wach auf mich herab. "Wenn du mich nach einer langen Nacht weckst?! Was kann ich dafür" Fragend sieht er an. "Wieso lange Nacht?"
Plötzlich hellt sein Gesicht auf und er sieht mich pädophiler an als der Mondsmiley auf WhatsApp es jemals könnte. "Moment mal... du und Hazel? Habt ihr...?" Ich schnappe mir mein Kissen und werfe es ihm mit voller Wucht an den Kopf, sodass er einige Meter nach hinten taumelt. Empört hält er sich die Stirn. "Das war eine klare Antwort, man. Und jetzt komm endlich aus 'm Bett, wir müssen los."
Falls sich jetzt jemand fragt wohin wir unbedingt müssen: ich habe keinen blassen Schimmer. Aber was ich weiß, ist, dass es keine Eile haben kann! Es ist Sonntag. Trotzdem treibt Zayn mich ohne Erbarmen an, als ginge es um Leben oder Tod. Ich schwöre, wenn es nicht mindestens genauso wichtig ist...
Im Badezimmer dusche ich schnell und will mir gerade die Haare föhnen, da klopft es schallend an der Tür. "Tomlinson, beeil dich!" "Wenn du nicht einen Jungen mit eingefrorenen Haaren sehen willst, würd ich die Klappe halten!" "Und wenn ich das sehen will?" Das war schwach, Louis. Eins zu null für den Schwachkopf hinter der Tür. Ich würde ja selber mal gerne jemanden mit eingefrorenen Haaren sehen.
Als ich nach nur wenigen Minuten fertig geföhnt und angezogen rauskomme, steht mein Blutsbruder auf Lebenszeit bereits an die Wand gelehnt da und straft mich mit bösen Blicken. Ich zucke nur mit den Schultern und wir gehen den Flur zur Treppe entlang. Bis wir aus Nialls Zimmer ein Lachen hören, das definitiv nicht von ihm kommt.
"Willst du ihr nicht Tschüss sagen? Wir werden eine Weile weg sein", murmelt Zayn mir zu und ich sehe durch den Türspalt, wie der Blondschopf mit Hazel vor dem Fenster steht, die Arme ineinander eingehackt und laut lachend. In mir brodelt die Eifersucht auf, was sich sonst bei kaum einer Freundin auch nur im Ansatz so ergeben hatte. Aber Hazel ist auch nicht Irgendwer. Doof nur, dass Niall das genauso weiß wie ich. "Die kommt klar", gebe ich etwas eingeschnappt zurück und setze meinen Gang fort. Ich hätte das nicht gesagt, wenn sie mich irgendwie vermissen könnte. So wie ich die beiden kenne, werden sie noch reden und Spaß haben wenn ich wieder da bin. Es wird ihr sicher nicht einmal aufgefallen sein, dass ich weg war.
DU LIEST GERADE
Beautiful Eyes
Fanfiction(1D FF) Das Leben ist hart. Genau das muss Hazel nun am eigenen Leib erfahren, denn die Krankheit, die sie hat ist unheilbar: sie hat AIDS. Und das im fortgeschrittenen Grad, das heißt es kann nur schlimmer werden. Sie ist kurz davor an ihrem S...