Kapitel 32

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Harry's P.o.V:

Der letzte Tag unserer Suche. Unserer verzweifelten Suche nach Hazel. Sollten wir sie bis heute Abend nicht gefunden haben, wird es vorerst auch so bleiben. Denn wir können mittlerweile nicht mehr.

 Und hierbei mal eben eine kleine Info, die den ein oder anderen aus der Fassung bringen könnte: seit dem Tag, an dem Fenton mit seiner hinterlistigen Armee bei uns auftauchte, sind zehn ganze Monate vergangen. So wie ich Hazel kenne, wird sie annehmen, dass es allerhöchstens eine Woche gewesen sein kann. In der Unterwelt vergeht die Zeit allerdings viel schneller als hier oben.

 Louis pirscht wie ein Tiger oder ein anderes Raubtier durch den dichten Wald, durch den wir seit Tagen streunen und würde wahrscheinlich am liebsten jeden Stein umdrehen, bis er sie wiedergefunden hat.

 Da ich ihn nun schon etwas länger kenne, weiß ich, dass er nicht eher aufgibt, bis er das gefunden hat, was er will. Und er will sie. Finden.

 "Louis, ich denke nicht, dass sie hier ist.", sage ich und tippe meinem Kumpel auf die Schulter. "Pscht", sagt dieser, "ich höre da was."

Louis ist... verplant. Wie ein zerstreuter Professor: unheimlich klug, dafür aber auch umso verwirrter bei den einfachsten Dingen.

"Ja, das kann gut sein. Was du hörst ist Liam, der nach uns ruft, du Doofkopf.", sage ich und mit einem Mal sprintet Louis in die Richtung, in  die ich weise. Er ist sogar noch schneller als sonst.

Zayn und Liam stehen zwischen zwei besonders kleinen und verkrüppelten Tannen und wühlen mit dem Fuß im Laub herum.

"Liam, mein bester Freund, wo hast du das Signal wahrgenommen?", fragt Louis, kaum, dass er die beiden erreicht hat. Liam nickt auf eine Stelle und Louis sieht sie an, als wäre sie eines der Weltwunder. "Endlich", seufzt er erleichtert und dreht sich zu mir. "Lou, dir ist bewusst, dass jetzt erst der schwierigste Teil der Mission kommt?", frage ich ihn und er runzelt die Stirn. "Schwerer als zehn Monate lang einen Regenwald großes Gebiet nach einem einzigen, verfluchten Portal abzusuchen? Kann ich mir kaum vorstellen."

 Tja, der Liebe scheint die drei schlaflosen Monate noch nicht zu spüren, wie der Rest von uns. Ja, die letzten Monate waren unser sogenannter Endspurt.

Louis' P.o.V:

Endlich haben wir es geschafft und das Portal erreicht. Dank Liam! 

Ich schließe die Augen und warte auf das Kribbeln in meinen Fingern. Es fängt an sich von meinem Herzen aus in meinen linken Arm zu verbreiten, dann in den rechten und letztendlich in meine Hände. Sie werden angenehm warm und ich fahre mit meiner Handfläche durch die Luft, bis ich an etwas Metallisches stoße. Der Aufzug. Ja, es gibt lustigerweise einfach nur einen Aufzug, der nach unten führt, allerdings ist er unsichtbar und ohne Magie auch nicht zu betreten. Ich drücke den Knopf ohne ihn zu berühren und höre ein Zischen, bevor sich die Türen öffnen. Jedes Mal ist es wieder wie in einem schlechten Science-Fiction Film.

"Fertig. Es geht los, Freunde.", sage ich und betrete den Aufzug. Liam, Harry und Zayn folgen mir, wobei die fast gegen die Wände laufen, doch ich ziehe sie noch rechtzeitig in die richtigen Richtungen.

 Kaum sind wir drinnen, können wir das schwarze Metall sehen, die rot blinkende Elektronik funkelt uns warnend an. An einer der Wände hängt ein Schild: Stockwerk -6: Jobsuche, Stockwerk -66: Amber Jaquelines schlechte Schreibwerkstatt, Stockwerk -666: nicht betreten!!!

 Ja, uns ist schon bewusst, was man hier nicht betreten darf. Fentons Apartment. Wir wissen nicht, ob er hier noch wohnt, oder ob er einfach irgendwo hin geflüchtet ist. Aber einen Versuch ist es wert. Zumal wir von hier aus alle Türen offen haben. Die Einwohner des Hauses kennen uns und sie haben Respekt. Nicht auf die Weise, die wir normalerweise bevorzugen, aber immerhin!

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