Kapitel 25

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Hazel's P.o.V:

Mir ist schlecht und alles dreht sich in meinem Kopf. Ich weiß um ehrlich zu sein nicht, wie ich reagieren soll. Mein Körper entscheidet sich gegen meinen Willen für Schnappatmung und in meinen Ohren fängt es an zu rauschen. Ich kralle mich mit aller Kraft in Harrys Hemd und verliere kurze Zeit später die Kontrolle über die Tränen, die in meinen Augen auf ihren Einsatz gewartet haben- scheinbar schon den ganzen Tag lang.

Harry schlingt einen Arm um mich und hält mich gut fest während ich lautlos weine. Als ich aufblicke, kann ich einige Tränen auf seinen Wangen erkennen, auch Liam scheint völlig hinüber. Er hockt nach wie vor neben Zayn's Körper und hat den Kopf in die Hände gestützt.

Ich sehe durch einen dicken Tränenschleier nach draußen und blicke zum Mond. Wie schon so einige Male. Er hat eine etwas beruhigende Aura auf mich und ich bekomme zumindest wieder etwas besser Luft. Dann fällt mir ein, dass wir uns möglicheriweise um die Verletzten kümmern sollten- mein Verstand kehrt zurück an Ort und Stelle.

Kurze Zeit später stehe ich mit einigen Erste-Hilfe Artikeln in der Tür und bemerke, dass Zayn sich bereits aufgesetzt hat und Liam anstarrt, der ihn besorgt mustert. Mit einem Mal scheint ihm einiges wieder einzufallen und er schlägt sich mit der Hand auf die Stirn. "Verdammt, ich hatte wieder ein Blackout", murmelt er und reißt die Hand wieder runter. "Autsch! Was... wieso blutet meine Hand?" Liam seufzt erleichtert auf, froh darüber, dass Zayn wohlauf ist. Mal davon abgesehen, dass Zayn blutüberströmt ist, aber er hält das als Vampir besser aus, als manch anderer.

"Zayn...es ist nicht deine Hand, die blutet, sondern dein Kopf. Sorry, Junge." Zayn sieht ihn verwirrrt an. "Aha. Aber wieso entschuldigst du dich dafür?" "Ähm... also... das klingt jetzt vielleicht komisch, aber ich war es, der dir das zugefügt hat. Daraufhin wolltest du mich schlagen, hast aber Louis getroffen, der jetzt bewusstlos ist!" Ich würde jetzt kichern, wenn die Situation nicht so beschissen wäre. "Hier, das Verbandszeug.", sage ich nur leicht lächelnd und Liam nimmt es dankend entgegen.

Bei Louis und Harry hingegen hat sich nichts getan. Harry hält Louis' Hand und versucht ihn irgendwie wach zu kriegen, doch der Junge wacht einfach nicht auf. Etwas hilflos sieht er mich an. "Was soll ich jetzt machen?", fragt er und ich knie mich neben ihn. "Wir verbinden jetzt seine Wunden und sehen dann mal in seinem Buch nach, ob es da Sprüche gegen Schmerzen gibt, die selbst Anfänger ausführen können. Einverstanden?" Er nickt und ich mache mich daran die gröbsten Wunden zu verarzten.

Wenige Zeit später hat Louis einen Verband um den rechten Arm, die linke Hand, beide Knie, ein größeres Pflaster auf der Brust, ein kleineres auf der Wange und auf der Schulter. Er sieht echt abgefetzt aus.

Plötzlich öffnet sich sein Mund etwas, er stöhnt schmerzerfüllt Zayn's Namen. Der "Angesprochene" am anderen Ende des Raumes steht ebenfalls stöhnend vor Schmerz auf und geht zu Louis. "Hey, Bro, wach mal auf", sagt er und lässt sich neben seinem aufwachenden Kumpel an der Wand hinuntergleiten. Er hat einen Verband um die Stirn und ein Pflaster unter dem linken Auge. Sein Arm ist ebenfalls von Verband umwickelt und sein Bein scheint blau angelaufen zu sein.

Doch für Louis scheint das ganze erst einige Sekunden her zu sein, er rappelt sich gezwungenermaßen auf und als er Zayn sieht, verengen sich seine Augen zu schlitzen. Zayn versucht ihm durch mädchenhaftes Gewinke klarzumachen, dass er wieder er selbst ist und Louis entspannt sich ein wenig. Nun sitzen sie beide, von Verband und Pflastern umgeben, an die Wand gelehnt und begutachten ihre zahlreichen Verletzungen. Dann sieht Zayn zu Louis rüber und sagt: "Tut mir echt Leid, was ich mit dir gemacht hab." Louis legt ihm eine Hand auf die Schulter und vergibt ihm allein durch diese Geste. "Junge, das warst ja nicht mal du, also alles klar.", fügt er noch hinzu und lächelt. Harry, Liam und ich sehen uns das Ganze von nahem an und atmen erleichtert auf. "Dann ist das ja geklärt", grinst Liam. "Ja... aber wo ist dieser Dämon jetzt überhaupt?", erwidert Harry und wir sehen uns etwas erschrocken in die Augen. Ich war die ganze Zeit draußen, wäre er also gegangen, hätte ich das gesehen. "Ist er vielleicht durchs Fenster oder... einfach durch die Wand?", frage ich hoffnungsvoll. "Für gewöhnlich können Dämonen das nicht... es sei denn, sie sind... halb Geist und halb Dämon.", sagt Liam und sieht sich etwas beunruhigt um. "Leute, ich fühle mich unwohl hier", sagt Harry und dreht sich um. Er steht nun mit dem Blick in den Raum da und scannt ihn ab. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn laut Liam hat Harry die besten Seh-Fähigkeiten der Jungs. Er kann sogar unsichtbare Wesen wahrnehmen. Dann zuckt er zusammen und dreht sich wieder zu uns. "Leute", flüstert er kaum hörbar und mit zitternder Stimme, "es sind tausende! Sie sitzen alle in den Wänden!" Meine Augen weiten sich schreckartig und ich bekomme Angst. Wir haben nicht den Hauch einer Chance.

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