„Kyla!", rief eine Stimme. Die Angesprochene drehte sich um, sah den jungen Mann an, der sie gerufen hatte und schüttelte den Kopf. Der zuckte mit den Schultern und verschwand in der Tür des Clubs.
Kyla blieb noch kurz vor dem Gebäude mit der grellen Außenbeleuchtung stehen, sah den Menschen zu, wie sie dort hineingingen und fuhr sich nachdenklich durch die Haare. Dann drehte sie sich auf dem Absatz herum und lief in die dunkle Nacht, weg von den Lichtern.
Sie kam durch viele dunkle Gassen an einen Park, bis dahin war sie keiner Menschenseele begegnet. Aber dort lief noch jemand im Schein einer schwachen Straßenlaterne. Es war ein Mann, das konnte Kyla erkennen.
Er hielt an der Bank, die unter der Laterne stand, an, um sich darauf niederzulassen. Was machte er hier draußen so ganz alleine?
Kyla zögerte kurz, bevor sie einfach beschloss, ihn zu fragen. Sie ging den Weg entlang zu ihm, dann setzte sie sich neben ihn auf die Bank.
Er hatte sie schon von weitem bemerkt und war ihr mit seinen Blicken gefolgt. Was tat ein Mädchen alleine nachts draußen? Und dazu auch noch nicht in den besten Gegenden dieser Stadt...
Als sie sich setzte, wandte sie ihren Kopf zu ihm um. Sie kannte diesen Typen. Sie musterte ihn stillschweigend, wie auch er sie musterte, als es ih reinfiel: Sie hatte ihn in einer Zeitschrift gesehen, er war Sänger in einer Band. Jetzt war sie erst recht neugierig, was er hier um diese Uhrzeit machte.
„Was macht jemand wie du mitten in der Nacht in einer der hässlichsten Gegenden Londons?", fragte sie ihn.
Er zog eine Augenbraue hoch. „Du kennst mich?", fragte er nach, was ihm nur ein Kopfnicken einbrachte.
Er seufzte. „Ich wollte wenigstens einmal alleine sein, weg von dem Trubel. Wenn du weißt, wer ich bin, dann weißt du auch, warum.", antwortete er ihr, sie nickte erneut.
„Sorry, ich habe dich in einer Zeitschrift gesehen, konnte mir aber den Namen nicht merken. Irgendwas mit N, oder? Neil?", fragte sie weiter nach.
Er schüttelte den Kopf. „Niall."
Sie wiederholte seinen Namen kurz, bevor sie ihm ihre Hand reichte. „Kyla."
Er schüttelte ihre Hand und lächelte. „Und was machst du alleine draußen?", fragte er sie neugierig.
„Das Gleiche wie du. Außer dass ich nicht weltberühmt bin.", erwiderte sie grinsend.
„Oh. Wovor läufst du weg? Streit mit irgendwem?", bohrte Niall nach.
„Warum willst du das wissen?", fragte sie ihn verwirrt. Er zuckte mit den Schultern. „Es ist mitten in der Nacht, wir beide haben gerade nichts zu tun und sind alleine. Und manchmal hilft es, mit einem Fremden über alles zu reden.", erklärte er kurz und sie musste leicht lächeln. Der junge Mann war ihr sympathisch.
„Ich kann es dir nicht sagen.", meinte sie dann aber leise.
„Warum nicht?", fragte Niall nach.
„Weil du mich sofort hassen würdest. Du würdest vor mir fliehen und Angst haben, wenn du es wüsstest."
Er war sichtlich verwirrt. „So schlimm kann es doch gar nicht sein."
Kyla schüttelte aber nur heftig den Kopf. „Ich werde es dir nicht erzählen, aber du kannst mir ja erzählen, was dich bedrückt, vielleicht kann ich dir helfen.", schlug sie ihm vor, wofür sie sich selber einen Klaps auf den Hinterkopf geben wollte. Sie konnte doch ihm nicht helfen. Vor allem nicht in ihrer Lage.
Aber es war zu spät, denn er nickte nach kurzem Zögern. „Was weißt du denn schon über mich?", fing er an.
Kyla zuckte mit den Schultern. „Nicht viel. Band, Sänger, neues Album. Soviel habe ich aus dem Artikel behalten.", antwortete sie ihm.
Und dann verbrachten die beiden ganze zwei Stunden auf dieser Parkbank, redeten und erzählten sich gegenseitig Geschichten. Kyla versuchte immer wieder, das Thema von ihrem Privatleben abzulenken, was Niall natürlich nicht entging.
„Warum willst du eigentlich nicht über deine Probleme reden?", fragte er plötzlich wie aus dem Nichts.
„Das habe ich dir doch schon gesagt. Bitte zwing mich nicht dazu.", murmelte Kyla und wandte sich etwas von ihm ab.
„Okay, dann werde ich dich nicht danach fragen, aber ich will mehr Zeit mit dir verbringen. Geht das?", fragte er sie mit einem süßen Lächeln.
Kyla fiel fast aus allen Wolken. „Ähm... ich... weiß nicht... mein Vater würde nicht..."
„Warum nicht?"
„E-er ist etwas altmodisch?" Sie suchte verzweifelt nach einer Ausrede, weshalb es fast wie eine Frage klang.
„Bekomme ich dann wenigstens deine Nummer? Vielleicht willst du ja noch einmal weglaufen, wenn du jemanden zum Reden brauchst.", schlug er vor und dafür fand Kyla keine Ausrede mehr.
Sie war egoistisch. Wenn das herauskam, wenn ihr Vater das erfuhr... Sie brachte Niall in Gefahr. Warum nur?
Weil sie ihn mochte, weil er die erste Person war, bei der sie sich nicht hatte verstellen müssen. Jedenfalls nicht so sehr wie sonst immer. Sie gab ihm ihre Nummer, bevor sie sich zum Gehen wandte.
„Ich muss zurück, bevor... egal." Sie zögerte kurz, die beiden starrten sich kurz in peinlicher Stille an, bevor Kyla fast schon panisch die Flucht ergriff und Niall dort stehen ließ, der ihr nachdenklich hinterher guckte.
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Ein herzliches Willkommen bei Secrets! (Fanfaren bitte) (Konfetti schmeiß)
Wir fangen direkt an, ohne groß zu quatschen und es gibt gleich die ersten Geheimnisse, was Kyla wohl hat...?
Ich hoffe, das erste Kapitel hat euch gefallen, wenn ja, macht mir das bitte irgendwie deutlich, darüber freue ich mich immer sehr und es motiviert wirklich :)
Ansonsten wünsche ich uns allen viel Spaß bei dieser neuen Story!
-no-name96 <3
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Secrets [One Direction]
FanfictionMitten in der Nacht in London treffen Welten aufeinander, die einfach nicht zusammenpassen. Oder doch? Was passiert, wenn auf einmal Geheimnisse ans Licht treten? Probleme, für die es keine einfache Lösung gibt? Wie viel kann wahre Liebe aushalten?