„Was ist jetzt die Wahrheit dahinter?", fragte Niall, als beide sich etwas beruhigt hatten. Er wollte es nicht zugeben, aber diese Geschichte hatte ihm etwas Angst gemacht und er wollte lieber die Wahrheit wissen, als sich aus Angst vor Geistern in die Hose zu machen.
„Das ist die Wahrheit!", meinte Kyla gespielt empört, konnte das aber nicht lange spielen. „Na gut. Da hinten ist eine Fabrik, manchmal ist das Wasser deswegen getrübt, das sind keine Geister. Der Junge hat seine Schwestern nur erschreckt, sie haben noch lange glücklich gelebt, sind nur sehr plötzlich umgezogen, weshalb sie spurlos verschwanden.", erklärte Kyla, was Niall sichtlich erleichterte.
„Dann ist ja gut. Ich muss leider zugeben, dass du sehr gute Gruselgeschichten erzählst. Außerdem ist es Nacht und so einsam hier..."
„Jaja, rede dich nur heraus. Du hattest Angst, das habe ich doch gesehen. Tu nicht so.", unterbrach Kyla ihn lachend und pikste ihm in die Seite.
Niall drehte sich daraufhin erschrocken zu ihr um und hielt ihre Hände davon ab, noch weiter in seine Seite zu stechen. Dass er ihr dabei gefährlich nahe gekommen war, bemerkten sie erst, als sich keiner der beiden bewegte.
Kyla lief rot an, befreite hektisch ihre Hände aus seinem Griff und drehte sich von ihm weg. Niall sah sie traurig von der Seite an. „Tut mir leid...", murmelte er leise.
„Was? Nein, muss es nicht... Es ist nur... Ich kann nicht, auch wenn ich wollte." Er verstand nicht, was sie damit meinte. „Mein Vater...", murmelte sie leise. „Ich darf nicht."
„Du darfst auch nicht hier mit mir sitzen, wenn ich dich daran erinnern soll.", erwiderte Niall leise.
Kyla öffnete ihren Mund, schloss ihn aber gleich wieder. „Warum hast du Recht?", fragte sie schließlich mit einem leichten Lächeln.
„Weil ich immer Recht habe. Ich bin schließlich Niall Horan.", gab er eingebildet von sich, wofür Kyla ihn gegen die Schulter boxte. „Blödmann."
Niall schnappte gespielt entrüstet nach Luft. „Nimm das zurück!", forderte er sie auf, aber sie verschränkte schmollend ihre Arme und schüttelte den Kopf. „Na warte."
Jetzt kitzelte er sie, aber nicht lange, denn sie hielt seine Hände fest, war aber durch seine Attacke aus dem Gleichgewicht gebracht, sodass sie zur Seite ins Gras fiel. Sie zog Niall damit mit sich, sodass er halb auf ihr lag. Wieder diese Stille.
Er sah auf sie herunter, sie atmete etwas hektisch unter ihm, aber er wusste nicht, ob das noch vom Kitzeln kam oder von der körperlichen Nähe. „Wirst du dich wieder wegdrehen?", fragte er leise, ohne ihren Blickkontakt zu stören.
„Nein.", war ihre geflüsterte Antwort. Sein Herz setzte einen Schlag aus, um danach etwas schneller als gesund weiter zu klopfen. Er stütze sich mit seinen Händen links und rechts von ihr im Gras auf, er schwebte beinahe über ihr.
Sie schloss ihre Augen flatternd, als sie seinen Atem auf dem Gesicht spüren konnte. Denn kurz darauf folgten auch schon seine Lippen auf ihren.
Er hielt kurz inne, traute sich nicht, sie zu bewegen, dafür war dieser Moment zu kostbar. Er nahm nur sie unter sich im Gras wahr, ihre Lippen, die ihm ein warmes Gefühl im ganzen Körper bescherten.
Nach ein paar Sekunden spürte er, wie Kyla ihre Arme in seinen Nacken legte, ihn etwas zu sich zog und ihre Lippen gegen seine bewegte. Er hatte sie nie gefragt, aber dies war definitiv nicht ihr erster Kuss. Sie schien öfter mal die Regeln zu brechen...
Diese Gedanken schob er für den Moment zur Seite, er erwiderte ihre Bewegungen liebevoll und zärtlich und legte sich selber ins Gras, um ihre Hüfte umschlingen und sie somit auf sich ziehen zu können.
Er richtete sich langsam auf, sodass sie auf seinem Schoß saß, ohne den Kuss zu lösen. Ihre Beine lagen neben seiner Hüfte, ihre Arme lagen noch immer um seinen Nacken.
Als sie sich voneinander lösten, um Atem zu holen, lehnte Niall seine Stirn gegen ihre. Kyla holte zitternd Luft, bevor sie abrupt aufstand und sich von Niall abwandte.
„Was ist?", fragte Niall enttäuscht. Hatte es ihr nicht gefallen?
Sie drehte sich wieder zu ihm. „Versteh mich nicht falsch, es war wunderschön und ich... nein... ich kann nicht... es war zu schön, um wahr zu sein. Es tut mir leid, ich kann das nicht.", gestand sie ihm und eine Träne lief ihre Wange herunter.
Niall schloss sie sofort in seine Arme, ohne groß nachzudenken. Kyla zuckte überrumpelt zusammen und brauchte ein paar endlose Sekunden, um zu verarbeiten, dass Niall sie gerade umarmte, ihr Schutz gab.
Weitere Sekunden brauchte sie, um herauszufinden, was sie nun tun sollte, aber letztendlich legte sie ihre Arme um ihn und erwiderte seine Umarmung.
„Möchtest du zu mir? Ich weiß, es ist wahrscheinlich ziemlich bescheuert, dich das gerade jetzt zu fragen, aber ich kann dich jetzt nicht einfach so gehen lassen. Du musst auch nicht, es ist nur ein Angebot und ich würde mich sehr freuen.", plapperte Niall drauflos.
Kyla sah zu ihm hoch, unterbrach ihn dadurch. „Niall, ich komme gerne mit."
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That escalated quickly xD
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Secrets [One Direction]
FanfictionMitten in der Nacht in London treffen Welten aufeinander, die einfach nicht zusammenpassen. Oder doch? Was passiert, wenn auf einmal Geheimnisse ans Licht treten? Probleme, für die es keine einfache Lösung gibt? Wie viel kann wahre Liebe aushalten?