Kapitel 33

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Die drei hatten sich noch etwas unterhalten, bis Ben zur Arbeit musste. Er verabschiedete sich mit einer Umarmung von beiden. Er fand es sehr gut, dass Kyla sich Niall anvertraute. Ben traute ihm und er wusste, dass er der Richtige für Kyla war. Beruhigt ließ er die beiden alleine.

„Hast du irgendwann irgendwas?", fragte Kyla Niall. Sie wollte nicht, dass er ging, aber sie wollte ihn auch nicht davon abhalten, wenn es wichtig war.

„Nein, heute nicht.", erwiderte er leise. Erleichtert seufzte Kyla auf und rückte näher an ihn, um ihre Arme um ihn zu schlingen. Er erwiderte ihre Umarmung, gab aber einen überraschten Laut von sich, als sie ihn zu sich auf die Matratze zog. Er ächzte kurz und versuchte dann, sich bequemer hinzulegen.

Kyla bemerkte das und kicherte, bevor sie ihn kurz losließ, sodass er sich vernünftig hinlegen konnte. Er streckte ihr die Zunge raus und tat so, als wolle er sie ablecken, weshalb sie mit verzogenem Gesicht zurückzuckte, dann aber lachte. „Blödmann.", murrte sie, während Niall noch immer lachte. „Selber.", gab er zurück.

„Na warte..." Kyla pikste ihn in die Seite, er lachte unkontrolliert und versuchte, ihre Hände festzuhalten, hatte aber sehr wenig Erfolg dabei. „Okay, okay, ich gebe auf.", brachte er in einer kurzen Kitzelpause heraus, aber Kyla machte weiter. „Sag, dass ich nicht blöd bin.", forderte sie mit einem fiesen Grinsen.

„Niemals!", widersprach Niall, wurde aber weiter gekitzelt. Als er auf einmal fast vom Bett fiel, hielt Kyla ihn schnell fest und zog ihn zurück zu sich. Dass dabei ihre Lippen aufeinander prallten, könnte auch Zufall gewesen sein.

Niall riss überrascht seine Augen auf, er dachte schließlich, er würde fallen, stattdessen lagen nun ihre Lippen auf seinen, aber er beruhigte sich schnell wieder und erwiderte ihre Bewegungen.

Ohne den Kuss zu lösen, richtete Kyla sich etwas auf und kletterte auf seinen Schoß. Ihre Arme schlangen sich um seinen Hals und seine Hände lagen an ihren Seiten. Wie auf Kommando öffneten sie beide gleichzeitig ihre Lippen und ihre Zungen berührten sich. Ihnen wurde heiß und kalt gleichzeitig.

Sanft fuhr Niall mit seiner Hand ihren Rücken auf und ab, bis er weiter oben stehen blieb. „Du trägst da nichts drunter?", fragte er überrascht, seine Lippen schwebten nur Millimeter vor ihren.

Sie kicherte, bevor sie antwortete. „Krankenhauskleidung. Aber auch wenn ich im Bett liege, trage ich nie einen BH." Er öffnete seine Augen, die er bis dahin geschlossen gehalten hatte, und sah in ihre.

„Komm jetzt bloß nicht auf falsche Gedanken, wir sind immerhin im Krankenhaus.", sagte sie grinsend und drückte wieder ihre Lippen auf seine. Er fragte sich, wie er es aushalten sollte, wenn er wusste, dass ihr Körper nur durch diese dünne Stoffschicht von ihm getrennt wurde, und erwiderte den Kuss etwas wilder.

Kyla ging kurz darauf ein, löste sich dann aber. „Ich meinte das eigentlich ernst...", hauchte sie leise und Niall seufzte. „Und du hast auch recht." Er ließ sich zurück in die Kissen fallen und zog sie an seine Seite. „Auch wenn du mich gerade vollkommen verrückt machst.", ergänzte er noch und sie lachte.

Kurz lagen sie still aneinander gekuschelt da und genossen einfach die Nähe des anderen. Kyla zögerte kurz, bevor sie eine Frage stellte, die ihr etwas peinlich war. „Kannst du etwas für mich singen?"

Er drehte sein Gesicht zu ihr und nickte. „Klar. Was denn?", fragte er und sie zuckte hilflos mit den Schultern. Sie wollte eigentlich nur seine Stimme hören. Sie wusste zwar wie sie aus Lautsprechern oder durch ein Mikro klang, aber sie wollte ihn direkt neben sich, an ihrem Ohr hören.

„Going out tonight changes into something red...", fing er leise an. Sofort entspannte Kyla sich vollkommen und genoss das Lied, dessen Titel sie nicht kannte. Es klang wunderschön und sie verliebte sich gerade immer mehr in ihn und seine Stimme.

„... it will never change me and you...", sang er und drückte ihre Hand, die mit seiner verschlungen war, was Kyla breit lächeln ließ. Als er das Lied beendete, herrschte Stille.

„Das war wunderschön, danke.", flüsterte Kyla nach mindestens einer Minute leise. Gerade als Niall ansetzte, um etwas zu antworten, klopfte es an der Tür und er richtete sich seufzend auf, während Kyla laut „Ja!" rief.

Der Arzt kam herein und lächelte die beiden freundlich an. Direkt hinter sich hatte er Blair, die den beiden aufgeregt zuwinkte. „Gut, Miss Dents, ich werde Sie jetzt noch einmal untersuchen, dann können Sie schon gehen, wenn Sie einverstanden sind. Sie haben keine gefährlichen Verletzungen, aber Sie sollten sich noch eine Zeit lang schonen und nicht alleine sein, aber dabei werden Ihnen ihre Freunde bestimmt helfen." Er warf einen kurzen Blick zu Niall und Blair, die beide kräftig nickten.

Kyla seufzte innerlich, das könnte langweilig werden. Andererseits... mit Niall...

Sie ließ die Untersuchung über sich ergehen, dann verabschiedete der Arzt sie mit ein paar Ratschlägen.

„Gleich kommen die anderen, sie haben auch Klamotten für dich dabei, die sind von mir, wenn es dich nicht stört. Ich komme nach der Arbeit zu euch.", erklärte Blair und folgte dann dem Arzt nach draußen.

„Alles perfekt organisiert, stimmt's?", fragte Kyla lachend. Niall nickte ebenfalls lachend. „Du bleibst für die nächsten Tage bei mir, danach können wir weiter sehen."

Kyla ergab sich ihrem Schicksal, beziehungsweise ihren Freunden, und nahm sich den Stapel Klamotten, den Liam ihr hinhielt. Die vier Jungs hatten sie fröhlich begrüßt, sie waren froh, zu sehen, dass es ihr gutging. Trotzdem waren sie sehr vorsichtig beim Umarmen gewesen, aus Angst, sie könnten ihr wehtun.

Kyla meckerte kurz, dass sie nicht aus Glas und auch kein kleines Kind wäre und verzog sich mit ihrem Stapel Klamotten ins Bad und schloss die Tür hinter sich. Sie meinten vorher nämlich, sie solle Bescheid sagen, wenn sie Hilfe bräuchte.

Mit beleidigtem Gesicht kam sie wieder aus dem Bad heraus. Blair war auch noch etwas größer als sie und nicht ganz so schlank wie Kyla, die tatsächlich nicht viel wog, sodass sie etwas seltsam in den Klamotten aussah.

„Bist du sicher, dass du nicht doch klein bist?", fragte Louis lachen, die anderen stiegen mit ein. „Musst du gerade sagen.", grummelte sie zurück, jetzt war Louis beleidigt. Harry konnte ihm schnell helfen, indem er ihn küsste und ihm zuflüsterte, dass er genau perfekt war. Damit war Louis wieder zufrieden, Kyla allerdings zupfte skeptisch an ihrer Kleidung herum.

„Du bist so oder so wunderschön, also komm jetzt.", meinte Niall und hielt ihr auffordernd seine Hand hin, sie seufzte, lächelte ihn an und nahm seine Hand. Gemeinsam verließen sie das Krankenhaus.

Secrets [One Direction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt