Kyla hielt vor einem Polizeirevier an und machte Anstalten, auszusteigen.
„Was machen wir hier?", fragte Niall sie vorsichtig.
„Ihr bleibt hier, ich komme gleich wieder, ich bringe Lucas kurz weg.", meinte Kyla, Niall stieg auch aus, um Lucas aus dem Auto zu bekommen. „Aber du wirst doch gesucht.", meinte er verwirrt. Wenn man gesucht wurde, ging man doch nicht zur Polizei.
„Mach dir keine Sorgen um mich, ich weiß, was ich tue.", beruhigte Kyla ihn und drückte ihn zurück ins Auto. „Louis kann sich jetzt auch noch nach vorne setzen, außer er will unbedingt da liegen bleiben." Damit verschwand Kyla mit Lucas in dem Gebäude, ließ die verwirrten Jungs in ihrem Auto zurück.
„Kyla!", wurde sie drinnen begrüßt.
„Hey, Ben. Ich habe mal wieder einen." Sie deutete auf Lucas, der noch immer wackelige Knie hatte.
„Alles klar, wir übernehmen ihn ab hier. Danke. Irgendwas Besonderes?"
Kyla schüttelte den Kopf. „Aber komm mal kurz mit raus." Sie ließen Lucas in einem Raum sitzen und Ben folgte Kyla zur Tür.
„Na, erkennst du, wer da im Auto sitzt?", fragte sie mit einem Grinsen.
Ben lachte auf. „Ich weiß gar nicht, was du meinst. Aber du erklärst ihnen alles, vermute ich?"
„Ja, das habe ich schon länger geplant. Ich hatte Angst, dass sie mich aufgegeben haben, nach dem letzten Mal, haben sie glücklicherweise aber nicht."
„Wenn sie es so lange mit dir ausgehalten haben, kannst du ihnen vertrauen." Dafür kassierte Ben einen Schlag gegen seine Schulter, den er lachend hinnahm, sich aber über die Stelle rieb. Kyla konnte fest zuschlagen.
„Hab dich lieb, ich bin immer für dich da."
„Ich weiß, dafür bin ich dir so unglaublich dankbar." Sie reckte sich zu Ben hoch, der einen Kopf größer als sie war, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben. „Wir sehen uns!", rief sie, als sie die Treppe zum Auto herunterlief.
„Kyla!", hielt Ben sie zurück, als sie schon halb im Auto saß. „Ich bin auf deiner Seite, immer!" Er warf ihr einen Handkuss zu, vor dem sie sich gespielt wegduckte. „Ich weiß!", rief sie zurück, bevor sie ins Auto stieg und Ben wieder im Gebäude verschwand.
Sie schüttelte lächelnd den Kopf über Ben, was Niall natürlich nicht entging. Er war schon verwundert gewesen, als sie so vertraut miteinander geredet hatten, aber nun war er etwas angepisst. „Wer ist das?", fragte er grummelig.
Kyla drehte sich zu ihm um. „Wieso? Bist du eifersüchtig?", neckte sie ihn, aber mit seiner Antwort hatte sie nicht gerechnet. „Ja, bin ich."
Kyla sah ihn überrascht an, er sah starr nach draußen. Sie konnte das Grinsen auf ihrem Gesicht nicht mehr zurückhalten. „Dann lass es, es ist vergeudete Energie. Ben ist mein Bruder.", ließ sie die Bombe platzen. Niall fuhr zu ihr herum, Kyla zwinkerte ihm zu, bevor sie den Motor wieder anmachte, um loszufahren.
Während sie fuhr, merkte sie, wie Nialls Blick nicht von ihr wich. Sie genoss seine ungeteilte Aufmerksamkeit sehr, vor allem, weil sie es sich nun erlauben durfte. Das sahen aber auch die anderen vier, die sich leise über Niall lustig machten, der das entweder nicht mitbekam oder ignorierte.
Kyla sah in dem Rückspiegel, wie Louis gerade Niall nachahmte, indem er übertrieben mit seinen Wimpern in Harrys Richtung klimperte, der ihm die Zunge rausstreckte. „Du hast dich ja doch nicht nach vorne gesetzt.", bemerkte Kyla mit einem Blick zu Louis. Zayn saß vorne.
Louis lief blitzschnell rot an, er und Harry tauschten einen Blick aus. Zayn, Niall und Liam sahen etwas überrumpelt zwischen Louis, Harry und Kyla hin und her. „Naja, ich...", setzte Louis an, aber Kyla grinste ihn breit an. „Ihr seid süß.", meinte sie und sah zurück auf die Straße.
„Woher...?", fragte Harry leise.
Jetzt war es an Kyla, rot anzulaufen. „Naja, erstens macht ihr es nicht gerade unauffällig und zweitens hab ich euch vielleicht etwas gestalkt, als ich den Kontakt abgebrochen habe. Da entgehen einem gewisse Theorien und Videos nicht."
„Vielleicht etwas gestalkt?", fragte Zayn belustigt nach.
„Ihr habt es doch gewusst oder muss ich euch an das Interview in New York erinnern?" Sie meinte das, in dem sie Kyla indirekt direkt angesprochen hatten.
„Du hast es tatsächlich gesehen?", fragte Niall sie und Kyla nickte. „Zum Glück, da habe ich mich entschieden, dass ich euch vertrauen möchte." Sie sagte es, als wäre es nicht wichtig, aber sie wusste, dass es ihr Leben verändern könnte.
„Warum hast du uns denn überhaupt gestalkt?", fragte Liam grinsend nach.
„Muss ich das wirklich sagen?"
„Ich würde es gerne hören und Niall mit Sicherheit auch.", meinte er und Niall nickte.
Kyla seufzte. „Na schön. Da steckt verdammt viel mehr dahinter als nur das, aber ihr habt mir gefehlt. Auch wenn ich mehr als die Hälfte von euch gar nicht kenne..."
Kurz herrschte Stille, bis Kyla das Auto anhielt. „Wo sind wir jetzt eigentlich?", fragte Zayn nach. Kyla sah Niall auffordernd an, der sofort den Friedhof und den Park mit dem See erkannte.
„Ich möchte euch jemanden vorstellen." Sie stieg aus, die anderen folgten ihr.
„Wen denn?", fragte Niall verwirrt nach.
„Meine Mutter." Sie schlugen den Weg zum Friedhof ein.
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Secrets [One Direction]
أدب الهواةMitten in der Nacht in London treffen Welten aufeinander, die einfach nicht zusammenpassen. Oder doch? Was passiert, wenn auf einmal Geheimnisse ans Licht treten? Probleme, für die es keine einfache Lösung gibt? Wie viel kann wahre Liebe aushalten?